Eintracht Frankfurt - FSV Frankfurt

Süddeutscher Pokal 1952 - Gruppe 1 - 6. Spiel

2:1 (1:0)

Termin: 12.06.1952 auf dem Sportplatz am Brentanobad
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Bernbeck (Frankfurt)
Tore: 1:0 Alfred Pfaff (32.), 2:0 Joachim Jänisch (73.), 2:1 Mayer (89.)

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Eintracht Frankfurt FSV Frankfurt

 


  • Rado
  • Nold
  • Schwarz
  • Koller
  • Lurz
  • Scheerer
  • Melk
  • W. Mayer
  • Hasse
  • Herrmann
  • Eberling

 

Trainer Trainer
  • Fred Harthaus

Müdes Derby

Viel Witz steckte nicht in dieser Pokalauseinandersetzung, aber damit hatten wohl auch die wenigsten unter den 6000 Besuchern gerechnet. Sie sonnten sich, wie sich die Spieler sonnten und freuten sich im übrigen, wenn Herrmann mit rasanten Zickzackläufen, Pfaff mit einigen raffinierten Jongleurtricks oder Nold mit Präzisionsbomben aus dem Hinterhalt das Einerlei der feldbeherrschenden Deckungen aus der Ordnung brachten.

Dem Spiel — vielleicht sagt man besser den Sturmreihen — mangelte es an Ideen, und die einzige, die wirklich einmalig war, vermochte das Niveau kaum zu heben: Das FSV-Familienspiel „Jeder einmal als Verteidiger", an dem in der 2. Hälfte so ziemlich alle Bornheimer mit wechselndem Erfolg teilnahmen.

Die Eintracht hat sich die beiden Punkte redlich verdient. Ueberraschenderweise kam von ihr der größere Einsatz und die Forderung des Tempos, dem allerdings der immer fülliger werdende Kaster trotz der schwachen Leistung seines Gegenübers (Eberling) nicht gewachsen war. Sachlich, trocken und nüchtern erledigte die Läuferreihe ihr Pensum — abgesehen von einer überraschenden Rückgabe, mit der Heilig die Qualitäten seines Schlußmanns einer harten Prüfung unterzog. Im Sturm kam der Sog zweifellos von Pfaff, der mit dem „Marathonläufer" Jänisch zusammen recht gut harmonierte und mit Reichert zusammen die Schwächen der Außenstürmer verwischte.

Beim FSV zog in der 2. Hälfte die Lustlosigkeit ein, weil am Anfang nicht alles nach Wunsch gegangen war. Herrmann, Schwarz und Scheerer — die sonst so Zuverlässigen — taten zum Schluß nicht mehr, als sie vertraglich verpflichtet waren. Nur Nold arbeitete unermüdlich an der Wendung des Schicksals. Nicht übel führte sich Keller ein, der durch eine Verletzung von Lurz gleich mit einem Riesenpensum Arbeit belastet wurde. Im Sturm bedeutete W. Mayer einen Ausfall und Hemmschuh Hasse hatte viel Pech.

Nachdem die 19. Minute beiden Parteien (Jähnisch, Mayer) eine große Chance versprochen hatte, die aber vergeben wurden, brachte die 32. Minute die Eintracht-Führung. Jänisch hatte Lurz stehenlassen, aufs Tor geschossen und Pfaff den von Rado abgewehrten Ball aus dem Hinterhalt verwandelt. Zwei Kraftschüsse Nolds und die Meisterleistung Henigs bei Heiligs „Rückgabe" stachen aus der ersten Hälfte noch heraus. In der 73. Minute führte die Eintracht 2:0, nachdem ein Schuß Pfaffs und zwei Nachschüsse abgewehrt worden waren und schließlich Jänisch sich des Leders erbarmte. Das Gegentor, eine Minute vor Schluß (Mayer), hatte keine Bedeutung mehr. (aus 'Der neue Sport vom 16.06.1952)

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