FC St Pauli - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1959/1960

3:2 (1:0)

Termin: 28.05.1960, Flutlichtspiel
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Sturm (Hannover)
Tore: 1:0 Krüger (20.), 1:1 Richard Kreß (60.), 1:2 Dieter Lindner (65.), 2:2 Haecks (75.), 3:2 Krafczyk (89.)

50 Jahre FC St Pauli

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FC St Pauli Eintracht Frankfurt

  • Wunstorf
  • Kuhl
  • Stender
  • Krüger
  • Eppel
  • Porges
  • Haecks
  • Schildt
  • Bergeest
  • Stothfang
  • Osterhoff

 


 

Wechsel
  • Krafczyk für Krüger
  • Heitmann für Eppel
Wechsel
Trainer
  • Heinz Hempel
Trainer

 

 

Die Kämpfer und die Techniker

FC St. Pauli — Eintracht Frankfurt 3:2 (1:0)

Einerlei, ob die Frankfurter Eintracht gewinnt oder verliert — sie wird immer ihr Publikum haben. Das war auch im Hamburger Volksparkstadion wieder deutlich feststellbar. 25.000 kühle Norddeutsche jubelten dem deutschen Meister und Europapokalfinalisten stürmisch zu. Es war der verdiente Lohn für eine technisch gute Leistung. Besonders nach dem Seitenwechsel lief das Spiel der Frankfurter wie am Schnürchen. Nur eins vermißte man: den krönenden Torschuß. Der Angriff verstand es nicht, die klar herausgespielten Torchancen auszunutzen.

Allerdings hatten die Riederwälder auch mehrfach Pech mit ihren Schüssen. Hätte Wunsdorf im Tor der Hamburger nicht einen solch guten Tag gehabt — die Eintracht hätte das Spiel nicht verloren. Bester Frankfurter Stürmer war mit Abstand Rechtsaußen Richard Kreß. Im Gegensatz zu seinen Mannschaftskameraden merkte man ihm die Strapazen der letzten Zeit, insbesondere des schweren Mittwochspiels gegen Fürth, überhaupt nicht an. Schwächer als sonst wirkte die gesamte linke Deckungsseite. Sie war es auch, die die Niederlage praktisch auf dem Gewissen hat.

Die Eintracht trat bis auf Meier, für den Bäumler am linken Flügel stürmte, in der Besetzung vom letzten Mittwoch an, also wieder mit Weilbächer als Stopper und Schymik als rechtem Läufer. Leider ging es nicht ganz ohne Verletzte ab. 25 Minuten vor Spielschluß schied „Stift" Hermann Höfer aus. Eine schmerzhafte Zerrung war die Ursache. Höfer wurde durch Eigenbrodt ersetzt.

Der Deutsche Meister verlor etwas unglücklich mit 2:3 Toren. Fast mit dem Schlußpfiff fiel der Siegestreffer der gut renommierten Elf vom Millerntor. Der für den verletzt ausgeschiedenen rechten Läufer Krüger eingesprungene Ersatzmann Kraftczyk nahm einen Fehlschlag von Torwart Egon Loy auf. Mit dem Ball am Fuß stürmte Kraftczyk an Freund und Feind vorbei und schoß überlegt ins lange Eck.

2:1 hatte der Deutsche Meister noch bei der 65. Spielminute geführt. Wohl waren die Hamburger in der ersten Halbzeit durch ihren etatmäßigen rechten Läufer Krüger, der in der Mitte durchbrach und unerwartet schoß, in Führung gegangen, doch die Frankfurter erzielten kurz nach Seitenwechsel innerhalb von fünf Minuten zwei Tore. Nach einer Kombination Kreß-Stein flankte Stein aus Rechtsaußenposition zu dem in die Mitte gewechselten Kreß, gegen dessen Bombenschuß Wunsdorf keine Abwehrchance hatte. Dann nutzte Lindner einen Deckungsfehler der Hamburger Hintermannschaft geschickt aus. Das 2:2 durch St. Paulis besten Stürmer, den schnellen und trickreichen Haecks, kam nach einem unübersichtlichen Gewühl vor dem Tore zustande. (aus 'Der neue Sport' vom 30.05.1960)

 

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