Wiener SC - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1963/1964

2:1 (0:1)

Termin: 25.03.1964, Flutlichtspiel
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Wlachojanis (Wien)
Tore: 0:1 Wilhelm Huberts (3.), 1:1 Hof (50.), 2:1 Hamerl (90.)

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Wiener SC Eintracht Frankfurt

  • Szanwald
  • Kainrath
  • Hasenkopf
  • Oslansky
  • Windisch
  • Cizl
  • Knoll
  • Hof
  • Hamerl
  • Gayer
  • Hörmayer

 


 

Eingewechselt

Eingewechselt
Trainer
  • Franz Vavra
Trainer

Sonderbeifall für Steins Stürmerleistung

Nach Wochen sah man in Wien endlich wieder ein Fußballspiel, noch dazu mit einem so prominenten Gast, der seiner bekannt hohen Klasse durchaus gerecht wurde, durch einige widrige Umstände jedoch als geschlagene Mannschaft das Feld verlassen mußte, Die beiden Mannschaften hatten einander schon vor Jahren, und zwar im Europapokal, gegenübergestanden. In Frankfurt hieß es damals 2:1 für die Gastgeber, in Wien trennte man sich mit einem 1:1. Diesmal gelang den Wienern die erhoffte Revanche, doch, stand ihnen dabei das Glück Pate.

Vor der Pause sah man beiderseits ausgezeichneten Fußball. Huberts, der bereits in der 2. Minute den Führungstreffer gegen seine Landslcute erzielte (Nationaltorwart Szanwald hatte noch vor dem Spiel erklärt: („der Willy schießt bei mir kein Tor") wurde nach Seitenwechsel gegen Stein ausgewechselt, da ihm sein Gegenspieler Cizl überhart zugesetzt hatte. Stein bot eine bestechende Stürmerleistung und wurde wiederholt mit Beifall bedacht. Zum Unglück kam auch der Ausgleichstreffer durch Nationalspieler Hof nach einem klaren Handspiel zustande, doch nützte der Protest der Eintracht beim Schiedsrichter nichts. Derselbe Hof hatte erst unter Androhungen seiner Klubleitung zum Spiel gebracht werden können. Er wollte diesmal pausieren, weil es ihm beliebte . . . (aus dem 'Sport-Magazin' vom 26.03.1964)

 

 


 

 

Erst Huberts-Tor, dann Sportklubsieg

Die Wiener bezwangen Eintracht-Frankfurt durch ein Tor Hamerls in der 90. Minute 2:1 (0:1)

Der Sportklub erreichte auf der Hohen Warte vor 13.000 Zuschauern gegen den deutschen Bundesligaklub Eintracht-Frankfurt einen knappen 2:1- (0:1-) Sieg, der erst in der letzten Spielminute durch ein Tor Hamerls fixiert werden konnte. Die deutsche Elf trug das Handikap, daß ihr vorzüglicher Verbinder Solz acht Minuten nach Seitenwechsel ausgeschlossen wurde. Mit nur zehn Spielern verlegten sich die Frankfurter, bei denen der frühere GAK-Spieler Huberts nur 45 Minuten mitwirkte, auf ein Rückzugsgefecht.

3. Minute: Trimhold paßt aus schräger Position zu Huberts, der aus kurzer Distanz einschießt, Szanwald hat keine Chance.

25. Minute: Eine Drangperiode des Sportklubs findet nun ihren Höhepunkt: Der Ball springt Horn, der die Abwehr verstärkt, im Strafraum an die Hand, der Schiedsrichter läßt zu Recht weiterspielen, Knoll, der in den Besitz des Leders kommt, knallt an die Querlatte.

50. Minute: Knoll gibt zur Mitte. Hof holt sich den Ball mit der Hand herunter und schießt aus 12 Metern ein. Trotz Protesten der Gäste erkennt der Schiedsrichter das Tor an.

53. Minute: Solz wird wegen Abseits zurückgepfiffen, schießt aber ein. Schiedsrichter Wlachojanis läuft quer über das Feld und ermahnt den Frankfurter. Als sich dieser beide Ohren zuhält, wird er ausgeschlossen — eine zweifellos etwas harte Strafe.

63. Minute: Eine Flanke von Knoll kann der verkehrt zum Tor stehende Hamerl nicht verwerten. Gleich darauf versucht Hof sein Kunststück mit der Hand ein zweitesmal, doch nun gibt es einen Freistoß.

90. Minute: Der kaum noch erwartete Siegestreffer: Hamerl überspielt einen Verteidiger und schießt von der Strafraumgrenze flach in die rechte, untere Ecke.

Dem Sportklub war die lange Spielpause deutlich anzumerken. Auf dem tiefen Platz, der durch Aufschütten von 25 Kubikmeter Erde und Torfmull benützbar gemacht worden war, hatte die Elf auch gegen nur zehn Gegenspieler konditionelle Schwierigkeiten. Dem Torhüter Szanwald schien die Beleuchtung nicht zu behagen. In der Abwehr schlugen sich die Außenverteidiger mit wechselndem Erfolg. Windisch war unsicher. Von den Läufern gefiel der Rackerer Gizl besser als Oslansky, der vor allem die Abwehr verstärkte. Der Angriff bewies wenig Durchschlagskraft.

Die Frankfurter stellten ein gut eingespieltes Ensemble, das allerdings in der Abwehr manche Schwächen aufwies. Der beste Spieler der Elf war der Läufer Lindner. Im Sturm fiel der vielgerühmte Huberts nur selten auf. Sehr gut Horn und der Linksverbinder Solz bis zu seinem Ausschluß. ('Arbeiter Zeitung', Wien, vom 26.03.1964)



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