Eintracht Frankfurt - Eintracht Braunschweig

Bundesliga 1965/1966 - 12. Spieltag

4:1 (2:0)

Termin: Sa 06.11.1965, 15:00 Uhr
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Oswald Fritz (Ludwigshafen)
Tore: 1:0 Hermann Höfer (2.), 2:0 Wilhelm Huberts (25.), 3:0 Georg Lechner (67.), 3:1 Lothar Ulsaß (68.), 4:1 Georg Lechner (81.)

 

 

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Eintracht Frankfurt Eintracht Braunschweig

 


  • Hans Jäcker
  • Klaus Meyer
  • Wolfgang Brase
  • Wolfgang Simon
  • Peter Kaack
  • Wolfgang Matz
  • Walter Schmidt
  • Klaus Gerwien
  • Jürgen Moll
  • Lothar Ulsaß
  • Lothar Weschke

 

Trainer Trainer
  • Helmuth Johannsen

 

 

Aus der Distanz

Durch den 4:1-Erfolg über Schalke 04 hat sich die Frankfurter Eintracht in der Tabelle um einen Rang auf den 11. Platz verbessert. Es ist die Auswärtsschwäche der Frankfurter, die bislang eine bessere Platzierung verhindert. 1:9 Punkten in der Fremde stehen im Waldstadion 10:2 Zähler gegenüber, was die Eintracht dank des Torverhältnisses gegenüber den punktgleichen Bremern und Kölnern hinter dem TSV 1860 München nach Zahlen zur zweitstärksten Heimelf macht. Es kommt den Schützlingen von Elek Schwartz also durchaus gelegen, dass sie an diesem Wochenende schon wieder im Waldstadion antreten dürfen.

Mit dem Namensvetter aus Braunschweig kommt eine Elf, deren Auswärtsbilanz sich fast genauso erbärmlich liest wie die der Hessen. Die Niedersachsen haben von fünf Partien auf fremden Plätzen nicht eine gewinnen können und mit zwei Unentschieden nur einen Punkt mehr gesammelt als die Eintracht. In Nürnberg und Kaiserslautern reichte es jeweils zu einem 1:1, ansonsten stehen drei Niederlagen und in der Fremde insgesamt 4:12 Treffer zu Buche.

Dabei hatte die Runde für die meist defensiv eingestellten Braunschweiger so verheißungsvoll begonnen, als man den Titelkandidaten aus Dortmund mit 4:0 abfertigte. Doch danach reichte es bis zum heutigen Tage nur noch für einen einzigen doppelten Punktgewinn beim 2:1 am 5. Spieltag gegen den alten Rivalen aus Hannover. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gelang am letzten Wochenende immerhin ein 2:2 gegen einen anderen Meisterschaftsanwärter, den TSV 1860 München.

Es ist den Niedersachsen nicht gelungen, im Sommer ihre Elf zu verstärken. Das ist auch nicht notwendig, denn eine Platzierung im Bereich der beiden Vorjahre, als es zu einem 11. und einem 9. Rang reichte, würde in Braunschweig bereits als Erfolg gewertet. Man wirtschaftet den finanziellen Verhältnissen entsprechend, große Sprünge sind damit nicht zu machen und teure Neuzugänge nicht drin. Um Spielraum für neue, bessere Spieler zu haben, hat man sich im Sommer von etwas mehr als einem halben Dutzend Akteuren getrennt, die der Eintracht in der Oberliga Nord gute Dienste geleistet haben, doch in der Bundesliga nicht mehr oder kaum noch zum Zuge kamen.

Dazu gehören Günter Busse und Wolfgang Wolfram, die in den letzten beiden Spielzeiten in keinem Punktspiel mehr berücksichtigt wurden, allerdings bereits in der letzten Oberligarunde nicht mehr erste Wahl waren. Auf keinen Einsatz kam in der letzten Runde auch Gerhard Schrader, der in die Regionalliga Nord zum VfV Borussia 06 Hildesheim wechselte. Großartig entlastet hat der 1961 zusammen mit Klaus Gerwin vom VfL Wolfsburg gekommene und nebenbei bei Volkswagen als Werkzeugmacher beschäftigte Familienvater das Budget aber nicht: Nur knapp 500 Mark Grundgehalt bei einer Siegprämie von 200 Mark mussten die Braunschweiger für ihn aufwenden.

Nur noch einen Einsatz hatten in der letzten Saison Ernst Saalfrank, den es zum Regionalligisten VfL Wolfsburg zog, sowie Aykut Ünyazici, der wegen seines Militärdienstes in seine Heimat zurückkehrte. „Ich war einfach nicht mehr so gut wie die anderen, die neu dazu gekommen sind. Außerdem habe ich nebenbei viel gearbeitet, was eine zusätzliche Belastung war“, wird sich Saalfrank später erinnern und seinem Trainer ein gutes Zeugnis ausstellen: „Johannsen war ganz konsequent in seiner Art. Als wir mal in Göteborg gespielt haben, wollte ich in der Halbzeitpause ein Dextro-Energy nehmen. Er hat es mir verboten - ich habe es trotzdem genommen. Zack, hat er mich ausgewechselt.“ Und: „Im Spiel gegen den Hamburger SV im Volksparkstadion, das wir 1:2 verloren haben, wurde Dieter Seeler, der Bruder von Uwe, von mir gefoult. Ich habe Dieter Seeler daraufhin die Hand gereicht. Johannsen meinte später zu mir: ‚Eines musst du dir mal merken, mein lieber Freund: Wenn du ihn absichtlich umgemäht hast, brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Und wenn du ihn nicht absichtlich umgemäht hast, erst recht nicht.’ Diesen Spruch werde ich nie in meinem Leben vergessen.“ Ünyazici, der bereits 1958 als 21-jähriger Student aus Ankara nach Braunschweig zog, sich an der TU im Fachbereich Maschinenbau einschrieb und über die Hochschul-Elf zur zweiten Mannschaft der Eintracht und dann in die Oberliga wechselte, kam dagegen mit Johannsen nicht klar. Auch die Schnelligkeit des rechten Läufers, der die 100 Meter in 11,4 Sekunden sprintet, konnte den Trainer nicht von Qualitäten des ersten türkischen Spielers in der Bundesliga überzeugen.

Auch Helmut Hosung, an dem die Verantwortlichen der Braunschweiger einst so interessiert waren, dass sie ihm mit dem Mercedes in den Wald hinterherfuhren, um ihn bei seinem Lauftraining abzufangen, wurde aussortiert. Er jagt nun beim VfB Lübeck in der Regionalliga dem Leder hinterher. Und Manfred Wuttich hat es wie Salfrank nach Wolfsburg verschlagen hat. Wuttich ist mit seinen vier Treffen in seinen sieben Punktspielen der letzten Saison noch der größte Verlust, bleibt aber in Braunschweig vor allem wegen seines Tores beim 1:0-Auswärtssieg am 10.2.1963 gegen Hannover 96 in Erinnerung. Diese Partie, die Torhüter Hans Jäcker das „bedeutendste Spiel“ seiner Laufbahn nennte, legte in der letzten Oberligasaison den Grundstein für den 3. Platz, der den Braunschweigern letztlich die Teilnahme an der Bundesliga sicherte.

Diese Abgänge kompensieren die Braunschweiger mit Eigengewächsen und Amateuren wie Wolfgang Grzyb, Wolf-Rüdiger Krause, Wolfgang Matz und Wolfgang Simon. Sie haben mit Werner Rinas aber auch einen Spieler geholt, der sich in der Bundesliga bereits bewiesen hat. Der Mittelfeldstratege ist ein technisch versierter Spieler, der beidfüssig schießen kann und für den Absteiger 1. FC Saarbrücken 1963/64 in 26 Punktspielen 4 Tore gemacht hat. In der letzten Saison erzielte er in der Regionalliga Südwest sogar 18 Treffer, doch die Saarländer kamen im Kampf um den Aufstieg nicht an Bayern München vorbei. Rinas wollte daraufhin nach Karlsruhe gehen, aber als der KSC sportlich abgestiegen war, entschied er sich für das Angebot aus Braunschweig. Als klar wurde, dass der KSC zusammen mit Schalke wegen der Erhöhung Liga von 16 auf 18 Vereine erstklassig bleibt, hatte er schon in Braunschweig unterschrieben. Richtig glücklich ist Rinas dort noch nicht geworden, denn seit seinem fünften Einsatz am 7. Spieltag wartet er auf eine weitere Bewährungschance.

Die hat Wolfgang Matz erhalten und Rinas bereits überflügelt, denn Johannsen setzt seit dem 6. Spieltag ununterbrochen auf ihn. Wolfgang Simon darf sich nach seiner ersten Bundesligapartie am letzten Spieltag ebenso erneut beweisen wie Lothar Weschke, der beim 2:2 gegen den TSV 1860 München zu seinem ersten Einsatz seit Mai 1964 gekommen ist. Der Jugend- und Amateurspieler der Braunschweiger war damals in den Kreis der Vertragsspieler aufgerückt, weil Trainer Johannsen nach der Erkrankung von Klaus Gerwien einen Ersatz für Rückrunde suchte. Nach der Rückkehr von Gerwien kommt Weschke jedoch nicht an ihm und dem anderen Nationalspieler Erich Maas vorbei. Auf Maas aber muss Johannsen heute wie am letzten Spieltag verzichten.

Mit Horst Jäcker steht ein weiterer Mann auf dem Platz, der zuletzt keine Rolle gespielt hat. Doch die Verletzung von Horst Wolter hat den ehemaligen Stammtorhüter am 10. Spieltag wieder zwischen die Pfosten gebracht. In der Mannschaft ist der Keeper, der die Auswärtsfahrten mit seiner Gitarre musikalisch begleitet, beliebt und zudem eine Art Vaterfigur für die jüngeren Spieler.

Bei schönem Herbstwetter ist Jäckers erste Amtshandlung auf dem Rasen des Frankfurter Waldstadions eine für ihn besonders unerfreuliche: Er muss schon in der 2. Minute das Leder aus dem Netz holen. Nach einem Eckball von Solz kam der Ball zuvor bei „Stift“ Höfer an, der aus 20 Metern mit rechts unter dem verzögert reagierenden Torwart ins lange Eck getroffen hat.

Seinen Gegenspieler Gerwien hat der Eintracht-Kapitän Höfer danach übrigens sicher im Griff und kann sich deshalb weiterhin die Freiheit nehmen, sich öfter in den Angriff einzuschalten. Dem Blitzstart der Hausherren begegnen die Braunschweiger mit zehn starken Minuten, doch es fehlt den Gästestürmern an Durchsetzungsvermögen. Wie auch ihren Frankfurter Kollegen, die die nicht sonderlich sicher wirkende Abwehr der Niedersachsen im Strafraum kaum in Verlegenheit bringen können.

In der 25. Minute fällt dennoch das 2:0. Nach einem von Walter Schmidt abgefälschten Ball, dem ein Versuch von Lechner oder Bechtold vorausgeht, bleibt Jäcker zögernd vor der Linie stehen, während Huberts nachsetzt und den Torhüter überlupft. Die Gäste bleiben auch nach diesem Gegentreffer ihrer offensiven Linie treu und lassen den Frankfurtern für ihre Kombinationen ausreichend Raum, den vor allem Trimhold für seine Tricks nutzt. Trimhold hat keinen direkten Gegenspieler, da sich Simon um den gefährlich mitstürmenden Lechner kümmern muss.

Insgesamt plätschert das Spiel aber vor sich hin, ohne dass sich in den Strafräumen Aufregendes ereignen würde. Von den Niedersachsen ist offensiv ohnehin wenig zu berichten. Matz und Weschke bleiben harmlos. Immerhin hat Moll die eine oder andere gefällige Szenen, Gefahr für das Frankfurter Tor geht aber allein von Ulsaß aus.

Ob es dem zweifachen Torschützen vom letzten Wochenende gut tut, dass er im Länderspiel gegen Österreich am 9.10. die Scharte seines Debüts gegen Zypern vom 24.4. auswetzen konnte? „Ulsaß kann dribbeln wie Helmut Rahn und kämpfen wie Richard Kreß“, hatte ihn das Sport Magazin zuvor noch gelobt, doch nach dem Spiel über seine Darbietung auf Rechtsaußen hart geurteilt: „Eine Fehlbesetzung.“ Beim 4:1 gegen Österreich aber gelangen Ulsaß drei Tore und für den anderen deutschen Treffer zeichnete er mitverantwortlich, weil der Strafstoß, den Sieloff zum zwischenzeitlichen 1:1 verwandelte, an ihm verursacht wurde.

Ulsaß, der mit Sondergenehmigung des DFB ein monatliches Gehalt von 2.500 DM – und somit das Doppelte des sonst Erlaubten einstreicht – ist so etwas wie der einzige Star der Braunschweiger. Auf etwas Auffälliges wie dem roten Mercedes, den Ulsaß besitzt, warten die Zuschauer im Waldstadion aber weiterhin vergebens. Freude kommt nur auf, als Dieter Lindner, der sich nach einem Zusammenprall kurz in Behandlung begeben muss, wieder mitspielen kann.

Es dauert bis zu 67. Minute, bis sich wieder etwas Berichteswertes ereignet. Bechtold hebt eine Flanke von rechts in den Strafraum und Lechner braucht nur noch einzuschieben. Der Torjubel hat sich noch nicht gelegt, da kontern die Gäste mit dem 3:1. Ulsaß, der sonst im Spiel ohne und mit Ball auf einsamer Höhe steht, hat sich nach dem Anstoß des Balls bemächtigt und sich so der scharfen Bewachung durch Lutz entzogen. Er durchdringt die Reihen der Frankfurter im Alleingang, bevor er das Leder von der Strafraumgrenze aus flach ins Netz wuchtet. Fünf Minuten später könnte es sogar 3:2 stehen, doch wiederum Ulsaß trifft nur die Querlatte.

Doch weder das Tor noch dieser Knalleffekt kann der dahindämmernden Partie neues Leben einhauchen. Am besten sind noch die Stimmbänder des Eintrachtanhangs in Form, die ab der 81. Minute verstärkt zu ihren Siegesgesängen ansetzen, nachdem Lechner zu seinem zweiten Treffer gekommen ist. Wieder ist Jäcker zu weit vor seinem Kasten postiert, was Lechner aus dem Gewühl heraus nutzt, um den Schlussmann aus über 20 Metern Torentfernung neuerlich zu überlupfen. Fünf Treffer sind jedoch fast zuviel den Guten, bei einer Begegnung, die überwiegend zwischen den Strafräumen oder im Leerlauf stattgefunden hat.

Braunschweigs Trainer Johannsen stellt seinem Fazit eine rhetorische Frage voran: „Was nutzt das gute Mittelfeldspiel, wenn der Sturm nichts daraus anzufangen versteht?“ Er trägt die Niederlage aber mit Fassung und der Einsicht, dass für ein besseres Ergebnis zuviel fehlte: „Vier Stammspieler fehlten“, klagt er und da „sind die jungen Ersatzkräfte doch eben überfordert.“ Denn: „Unseren jungen Spielern fehlt noch die Routine, die viele Frankfurter haben.“ Und: „Uns fehlte eben der Druck im Sturm. In bester Besetzung hätten wir vielleicht ein Unentschieden geschafft.“ Das meint auch Lothar Ulsaß: „Ein Unentschieden hätten wir vielleicht erzwingen können, wenn wir komplett gewesen wären.“

„Das 4:1 geht in Ordnung“, meint Elek Schwartz: „So sehe ich meine Arbeit Früchte tragen, was mich besonders freut.“ „Braunschweig war nicht nur ein guter, auch ein fairer Gegner, der erfreulich auf Mauertaktik verzichtete“, bedankt er sich beim Gast, bei dem nicht nur ihm ein Spieler besonders positiv aufgefallen ist: „Ulsaß war überragend.“ Die „Bild“ sieht das offensichtlich anders, denn bei ihr taucht Ulsaß im Gegensatz zum Frankfurter Huberts nicht in der „Nationalelf der Woche“ auf.

Der Eintracht-Trainer spart übrigens auch nicht beim Lob für die eigene Elf, wobei ihm dieses etwas zu überschwänglich gerät: „Zeitweise haben wir brillant gespielt. Es gab keinen schwachen Punkt.“ „Gut hat sich der junge rechte Flügel Grabowski-Bechtold eingefügt“, ist Schwartz mit seinen Nachwuchsspielern zufrieden, ermahnt sie jedoch im selben Atemzug: „Beide sind sehr talentiert, aber sie müssen nun weiter hart an sich arbeiten, um auch die nächst höhere Stufe zu überwinden.“

Epilog

Hans Jäcker steht nach der Niederlage in Frankfurt in dieser Saison nur noch am 19. Spieltag bei der 1:4-Heimniederlage gegen den HSV im Kasten. In der folgenden Saison, in der Braunschweig Meister wird, kommt er an Stammtorhüter Horst Wolter ebenfalls nicht mehr vorbei und nur auf zwei Punktspiele. Das 2:4 beim Rivalen in Hannover ist am 12.11.1966 sein letztes Bundesligaspiel.

Wolfgang Matz absolviert in der Runde insgesamt 11 Punktspiele und in der folgenden Saison weitere 5 Partien in der 1. Liga. 1967 wechselt er zum VfL Wolfsburg, mit dem er 1974 in seiner letzten Profi-Saison in der neugeschaffenen Zweiten Liga Nord spielt. Als 19. und Tabellenvorletzter steigt der VfL ab. Matz stirbt am 22.11.1995 im Alter von nur 51 Jahren.

Wolfgang Simon tritt noch zwei Mal in der Bundesliga an. Er darf am drittletzten Spieltag gegen Tasmania Berlin mittun und wird zwei Jahre später am letzten Spieltag der Runde in der 84. Minute gegen den 1. FC Köln eingewechselt. Auch er wechselt zum VfL Wolfsburg.

Werner Rinas kommt auf insgesamt 13 Punktspiele, wird jedoch in der folgenden Saison, als Braunschweig Meister wird, in der Liga nicht mehr eingesetzt: „Als ich kam, war auch Lothar Ulsaß, ein technisch hochversierter Mann im Team. Ich war auch technisch sehr gut veranlagt und da habe ich es schwer gehabt, denn Trainer Helmuth Johannsen hatte die Einstellung: ‚Ich brauch’ nur einen.’ Da habe ich mich immer gefragt, warum er mich überhaupt geholt hat. Ich habe sehr gute Spiele im Mittelfeld gemacht, aber Johannsen brauchte nur einen Techniker und wollte ein anderes System spielen.“ Dennoch lässt der Trainer Johannsen den Spieler nicht ziehen, als diesem ein lukratives Angebot von Bayern München vorliegt. „Ich durfte nicht spielen, aber er hat mich auch nicht gehen lassen“, ärgert sich Rinas noch Jahrzehnte später. Über die mit Braunschweig errungene Meisterschaft konnte er sich deswegen auch nicht richtig freuen: „Ich bin auch nicht auf den Balkon gegangen. Was sollte ich mich denn da hinstellen? Ich hatte die Meisterschaft mit Eintracht ja nicht gewonnen. (..) Ich bin dann 1967/68 zu Schweinfurt 05 gewechselt, aber nur des Geldes wegen.“ Danach leitet Rinas die Sportabteilungen verschiedener Kaufhäuser und ist lange Jahre für den Sportartikelhersteller Adidas tätig.

Lothar Weschke hat im Waldstadion sein letztes Spiel für die Braunschweiger bestritten. Er wechselt in der folgenden Saison zu Kickers Offenbach. 1971 gelingt ihm mit Fortuna Düsseldorf der Aufstieg in die 1. Bundesliga, ein Jahr später wechselt er ein letztes Mal, dieses Mal zu Röchling Völklingen. Nach dem Ende seiner Profi-Karriere betreibt Weschke eine Versicherungsagentur in Düsseldorf. „Was der Herr Johannsen sagte, war Gesetz und da gab es keine Widerworte“, beschreibt er später sein Verhältnis zum Trainer: „Er war taktisch unheimlich gut und die Einstellung stimmte. Ich hatte ihn als ersten Trainer bei Eintracht und als letzten 1974/75 bei Röchling Völklingen. Wir sind zusammen gekommen und zusammen gegangen.“ (rs)

 

 

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