FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1966/1967

1:1 (0:1)

Termin: 14.01.1967 am Bornheimer Hang
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Mühling (Kassel)
Tore: 1:0 Wolfgang Solz (14.), 1:1 Szaule (76.)

 


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FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Baier
  • Schöngen
  • Grutsch
  • Knieps
  • Pyrczek
  • Schneider
  • Szaule
  • Reidel
  • Studenroth
  • Adam
  • Desch

 


 

Wechsel
  • Steitz für Baier
  • Brehm für Knieps
Wechsel
Trainer
  • Baas
Trainer

 

 

Grabowski fehlt noch die Kraft

FSV Frankfurt — Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)

Die Klassenzugehörigkeit spielt beim Frankfurter Derby für den Spielverlauf noch eine Rolle — für das Ergebnis aber nicht.

Vor rund 12.000 Zuschauern am Bornheimer Hang operierten die Gastgeber verständlicherweise aus einer verstärkten Deckung heraus, die Ausputzer Pyrczek mit Umsicht dirigierte und in der Härte und Einsatz groß geschrieben wurden. So beherrschte die Eintracht zwar das Mittelfeld, scheiterte aber immer wieder im Strafraum des FSV, so daß es bis zur Pause bei dem Führungstreffer des unermüdlichen Solz blieb, der drei Mann hintereinander ausmanövrierte und dann Torhüter Baier mit einem Flachschuß ins lange Eck überwand.

Nach der Pause brachte die Eintracht vier neue Leute aufs Feld, aber weder der jetzt geschickt dirigierende Huberts noch der neuhereingenommene Bechtold (der mit einem Absatzkick die Latte traf!) konnten sich durchsetzen. Grabowski fehlte im zweiten Spiel nach seiner Mandeloperation noch einiges an Kraft. Dagegen konnte FSV-Rechtsaußen Szaule nach Vorlage von Desch mit knallhartem Schuß ausgleichen, und in der letzten Viertelstunde kam mit dem Endspurt beider Mannschaften echte Derbystimmung auf. Wieder hatte die spielerisch überlegene Eintracht mehr Chancen, aber kein Glück, der FSV indes, seiner Gefährlichkeit nun bewußt, wurde zum gleichwertigen Gegner. Am Ende stürmten die Bornheimer Buben den Platz, um den „halben Sieg" ihrer Mannschaft zu feiern.

Stadt forderte zuviel

Während der gemeinsamen Kaffeetafel in der Pause freute sich FSV-Vorsitzender Gindorf über den guten Besuch und die Einnahmeteilung; beides nur leicht getrübt durch die starre Haltung der Stadtverwaltung, 15 Prozent davon einzubehalten. Eintracht-Präsident Rudi Gramlich unterrichtete inzwischen den Oberbürgermeister davon, daß im Messepokal wie in der Intertotorunde jetzt für Frankfurt internationale Gegner von besserer Klasse zu erwarten seien.

Fachliche Kommentare auf der Pressetribüne gab der frühere Eintrachtspieler Dieter Stinka, der jetzt bei Darmstadt 98 unter Vertrag ist, zur Zeit aber wegen einer Innenbandverletzung pausieren muß. Er war leicht enttäuscht davon, daß seine früheren Kameraden ihre spielerische Überlegenheit vor allem vor der Pause nicht in mehr Tore umzuwerten verstanden („Die Eintracht macht hier denselben Fehler gegen den FSV wie vor einer Woche die Münchner Bayern gegen die Eintracht!"), daneben aber lobte er Kampfgeist und Einsatz der Rivalen vom Sportverein.

Mit dem Ergebnis war FSV-Trainer Baas hoch zufrieden, der daneben feststellte: „Heute hat meine Mannschaft erlebt, wieviel schneller in der Bundesliga gespielt wird. Da sie sich außerdem gegen einen technisch überlegenen Gegner zu behaupten hatte, mußte sie alles an Kampfkraft und Einsatz geben, um zu bestehen — und sie hat bestanden." Das allerdings beanstandete der recht enttäuschte Eintracht-Coach Elek Schwartz („Meine Leute hätten vor der Pause das Spiel klar entscheiden und ein halbes Dutzend Tore schießen müssen!"), der empört auf die handtellergroße Schwellung am linken Schienbein des schon nach wenigen Minuten ausgeschiedenen Istvan Sztani hinwies: „Das»hat mit Freundschaftsspiel doch nichts zu tun!" ('Sport-Magazin' vom 16.01.1967)

 

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