Eintracht Frankfurt - AC Mailand

Alpenpokal 1967 - 3. Spiel

1:0 (1:0)

Termin: 24.06.1967
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter: Radermacher (Siegburg)
Tore: 1:0 Jürgen Grabowski (13.)

 


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Eintracht Frankfurt AC Mailand

 


  • Barluzzi
  • Anquiletti
  • Schnellinger
  • Baveni
  • Rosato
  • Trapattoni
  • Mora
  • Giacomini
  • Innocenti
  • Madde
  • Fortunato

 

Wechsel Wechsel
  • Carniglia für Innocenti
Trainer Trainer
  • Arturo Silvestri

 

 

ALPENPOKAL: Milans Reservesturm schoß schlecht

Grabowski ließ Schnellinger einmal stehen

Eintr. Frankfurt — AC Mailand 1:0 (1:0)

Schade um dieses Alpenpokalspiel, daß bei drückender Schwüle ausgetragen werden mußte. Sonst hätte dieser Vergleich nach jahrelanger Pause interessante Aufschlüsse geben können zwischen den deutschen und den italienischen Spitzenmannschaften. So jedoch hatte diese Begegnung nur in den ersten 20 Minuten Niveau, dann tötete die Hitze jede überflüssige Bewegung vor allem in beiden Aufgriffsreihen, und die Abwehr hier wie dort blieb immer sicherer Herr der Lage. Wobei allerdings zu sagen ist, daß bei den Mailändern mit den Stars Rivera, Lodetti, Sormani und dem brasilianischen Weltklassemann Amarildo die erste Garnitur im Sturm fehlte. Von der zweiten Kategorie hinterließ der nur 45 Minuten spielende Innocenti den stärksten Eindruck. Kapitän Trapattoni rackerte im Mittelfeld. Der deutsche Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger überwachte zunächst den relativ besten Eintrachtstürmer Grabowski, ohne allerdings in der 13. Minute dessen einziges Tor des Tages (nach Vorarbeit von Schämer und Solz) verhindern zu können und war nach der Pause stärkster Mann der Italiener im Mittelfeld. Da Milanos Ersatzsturm aber schlecht schoß, war nur ein Kopfball (von Fortunato) und ein Schuß (von Mora) an den Pfosten zu registrieren. Bei der Eintracht (ohne Jusufi, Friedrich, Bechtold und den gesperrten Blusch) war Verteidiger Schämer wieder einmal der gefährlichste Stürmer.

Der ägyptische Fußballexperte Mohammed Shemais aus Kairo faßte schon in der Pause seine Kritik in die Worte zusammen: „20 bis 25 Minuten hatte das Spiel Format, dann hat die Sonne offenbar alle Kraft aus den Knochen gesaugt. Spielen können beide Mannschaften, das sieht man — aber eben nicht bei dieser Hitze." Auch Eintracht-Coach Elek Schwartz führte die drückende Schwüle als Hauptargument für die immer mehr abfallenden Leistungen auf beiden Seiten an, lobte aber (im Gegensatz zu der Holzhackerpartie gegen den AC Turin von Wiesbaden) die faire Gangart: „Die Italiener hatten noch mehr Angst vor der Hitze als wir und hätten das Spiel lieber in die Abendstunden verlegt, aber wir hatten alles schon plakatiert, als die Hitzewelle begann und konnten nichts mehr ändern." Wie kräftezehrend dieses Spiel war, bestätigte auch Schnellinger, als er eine halbe Stunde nach Schluß, immer noch aus allen Poren schwitzend, meinte: „Wir haben in dieser Saison bei solcher Hitze noch nicht gespielt. Die Eintracht ist eine gute Mannschaft, aber wir hatten auch einiges Pech. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen." ('Sport-Magazin' vom 26.06.1967)

 

 

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