SV Weil am Rhein - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1974/1975

0:10 (0:2)

Termin: 04.08.1974
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Grabowski, 0:2 Hölzenbein, 0:3 Rohrbach, 0:4 Körbel (Elfmeter), 0:5 Lorenz, 0:6 Weidle, 0:7 Nickel, 0:8 Nickel, 0:9 Weidle, 0:10 Grabowski

 

>> Spielbericht <<

SV Weil am Rhein Eintracht Frankfurt

 


  • Kunter
  • Reichel
  • Trinklein
  • Körbel
  • Müller
  • Beverungen
  • Nickel
  • Rohrbach
  • Hölzenbein
  • Grabowski
  • Lorenz

 

Wechsel
Wechsel
  • Kalb für Reichel (46.)
  • Weidle für Hölzenbein (50.)
  • Kraus für Beverungen (55.)
  • Andree für Müller (65.)
Trainer
Trainer

 

Zwei Volltreffer und zehn Tore

Die Frankfurter Eintracht hat in der Wahl ihrer Neuzugängen nicht falsch gelegen. Das scheint zumindest der Eindruck zu sein, den Eintracht-Trainer Weise in den ersten Vorbereitungsspielen zur neuen Saison gewonnen hat: „Klaus Beverungen und Bernd Lorenz sind sehr gute Ergänzungen.“

Von den bisher gezeigten Leistungen der Beiden zeigt sich Weise durchaus angetan: „Beide haben in den Testspielen Können und Moral gezeigt. Ich bin mit ihnen sehr zufrieden." Einen Stammplatz will er zum jetzigen Zeitpunkt dennoch weder dem Ex-Schalker Beverungen noch dem Ex-Rapidler Lorenz zugestehen. Wenn die Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, dann ist Weise ihr Vater: „Ich will jetzt noch keine Wunschelf nennen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten."

Doch selbst wenn die beiden Neulinge Volltreffer werden, Sorgen bereitet dem Trainer seine Abwehr: „Zwei oder drei Gegentore bei den Vorbereitungsspielen waren geschenkt. Ich möchte, dass die Abwehr nüchtern und sachlich spielt. Es muss nicht jeder Ball „verarbeitet" werden. Manchmal ist es besser, ihn einfach nach vorn zu schlagen!"

In diese Verlegenheit kommt die Frankfurter Defensive im Freundschaftsspiel beim südbadischen Amateurligisten Weil heute jedoch nicht – die Eintracht gewinnt durch je zwei Treffer von Grabowski, Rohrbach, Nickel und Weidle sowie Toren von Körbel und Hölzenbein glatt mit 10:0.

Neue Erkenntnisse dürfte der Trainer durch diese Partie nicht gewonnen haben. Das wird nach den nächsten beiden Spielen, die Weise sehen wird, anders sein. Nach dem nächsten Testspiel gegen den neuen Klub des Ex-Eintrachtlers Thomas Parits, Granada CF, wird der Eintrachttrainer sich den Gegner im DFB-Pokalfinale anschauen und dafür nach Hamburg reisen: Der HSV spielt am 7. August gegen den CF Barcelona. Weises Hamburger Kollege Klötzer kommt bereits am Dienstag an den Riederwald, um die Eintracht gegen Granada zu beobachten.

Wie immer auch das Pokalfinale am 17. August ausgehen wird, für den Empfang der Eintracht nach dem Endspiel in Düsseldorf ist schon alles vorbereitet: Auf jeden Fall gibt es eine Fahrt durch die Stadt und einen Empfang im Römer. (rs)

 


 

Nach der Pause voll aufgedreht

Grabowski spielte durch • SV Weil - Eintr. Frankfurt 0:10 (0:2)

Bundesligist Eintracht Frankfurt setzte am Sonntag seine Serie der Vorbereitungsspiele beim Amateurligisten SV Weil fort und erwirtschaftete vor 3000 Zschauern einen Sieg, der in dieser Höhe erst zustande kam, als den Amateuren im zweiten Durchgang bei drückender Schwüle die Puste ausging.

Eintracht-Trainer Dietrich Weise ließ in Weil erstmals in dieser Saison seinen Team-Kapitän Jürgen Grabowski über die volle Distanz gehen. Grabowski, der seinen Part als offensiver Mittelfeldspieler dabei zufriedenstellend absolvierte, markierte auch das Führungstor der Frankfurter gegen einen erbitternd kämpfenden Gegner. Bernd Hölzenbein, der diesmal nur fünfzig Minuten mitwirkte und dann gegen Weidle ausgetauscht wurde, gelang wenig später das 2:0.

Während Hölzenbein meist im Angriffszentrum agierte, wurden die Eintracht-Flügel von Rohrbach und Bernd Lorenz gebildet. Interessant dabei, daß Rohrbach auf dem rechten Flügel spielte, eine Variante, die in den Zukunftsplänen der Eintracht eine Rolle spielen könnte. Rohrbach war es dann auch, der den Torreigen im zweiten Akt eröffnete.

In der Abwehr nahm nun Jürgen Kalb die Position für Peter Reichel als rechter Außenverteidiger ein. Wenig später kam Andree als linker Außenverteidiger für Müller. Im Abwehrzentrum spielte Trinklein Libero und Karlheinz Körbel Vorstopper. Der Schalker Neuzugang Klaus Beverungen konzentrierte sich diesmal auf seine Aufgabe als defensiver Mittelfeldspieler, die ab der 55. Minute Wolfgang Kraus für ihn übernahm. Bernd Nickel versuchte das Angriffsspiel, das nun weitaus flüssiger und effektvoller lief, mit raumgreifenden Vorlagen anzukurbeln.

Nachdem Karlheinz Körbel sich erfolgreich als Elfmeterschütze betätigt hatte, liefen die Attacken fast pausenlos vor das Tor der erschöpfen Amateure. Lorenz, Weidle, zweimal Bernd Nickel sowie noch einmal Weidle und Jürgen Grabowski schraubten das Resultat auf eine zweistelligen Höhe. Eintracht-Torhüter Peter Kunter hatte in dieser Spielphase nichts mehr zu tun. Trainer Weises Order, in der Abwehr nüchtern und schnorkellos zu operieren, wurde befolgt, obgleich von einem echten Härtetest auch diesmal kaum die Rede sein konnte.


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