Eintracht Frankfurt - Tennis Borussia Berlin

Bundesliga 1976/1977 - 2. Spieltag

7:1 (3:0)

Termin: Sa 21.08.1976, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Walter Eschweiler (Euskirchen)
Tore: 1:0 Bernd Hölzenbein (14.), 2:0 Bernd Nickel (31.), 3:0 Wolfgang Kraus (37.), 4:0 Bernd Hölzenbein (53., Foulelfmeter), 5:0 Jürgen Grabowski (54.), 5:1 Winfried Berkemeier (61.), 6:1 Bernd Hölzenbein (71.), 7:1 Wolfgang Kraus (79.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Tennis Borussia Berlin

 


  • Hubert Birkenmeier
  • Hans-Georg Kraus
  • Peter Eggert
  • Reinhard Schmitz
  • Hans Sprenger
  • Jürgen Schulz
  • Ditmar Jakobs
  • Lothar Schneider
  • Winfried Berkemeier
  • Benny Wendt
  • Christian Sackewitz

 

Wechsel Wechsel
  • Michael Zimmer für Reinhard Schmitz (59.)
  • Karlheinz Subklewe für Jürgen Schulz (62.)
Trainer Trainer
  • Rudolf Gutendorf



Das richtige Verhältnis

Es ist eine „Berliner Woche“ bei der Eintracht. Am Samstag ist zum ersten Bundesligaheimspiel dieser Saison Aufsteiger Tennis Borussia Berlin zu Gast. Und mit dem Berliner Oberligisten Hertha Zehlendorf hat man vereinbart, dass das DFB-Pokalspiel der zweiten Runde in Frankfurt stattfindet. Für eine Entschädigung, deren Höhe der Zehlendorfer Präsident Otto Höhne nicht nennen will, verzichtet die „kleine“ Hertha auf ihr Heimrecht. Allerdings muss der DFB dem Tausch noch zustimmen.

Doch zuvor wollen die Hessen die Scharte der 1:3-Niederlage zum Saisonauftakt in Braunschweig auswetzen. Nach dem Wunsch von Eintracht-Trainer Hans-Dieter Roos soll Tennis Borussia Berlin „die Wut im Bauch unserer Spieler“ abbekommen. Dietrich Weises Nachfolger hat es sich bekanntlich zum Ziel gesetzt, der Elf, die zum zweiten Mal hintereinander die meisten Tore in der 1. Liga geschossen hat, das Toreverhindern beizubringen. „Unsere Abwehr war gegenüber den Testspielen in St. Etienne oder gegen Tottenham nicht wiederzuerkennen“, kritisiert der ehemalige Assistent Weises und fordert: „In der Härte muss sie noch einiges zulegen. Da kann sie sich von ihren Braunschweiger Kollegen eine Scheibe abschneiden. Wenn man als Verteidiger zum Ball geht, soll der Angreifer ruhig merken, dass man es ernst meint.“

Doch auch wenn er das defensive Zweikampfverhalten verbesserungswürdig findet, ist er mit dem Einsatz insgesamt zufrieden. Und einen Disput mit dem von ihm in Braunschweig ausgewechselten und deswegen angeblich verärgerten Nationalspieler Bernd Hölzenbein, verweist Roos ins Reich der Legenden: „Hölzenbein schleppt schon seit längerer Zeit eine Verhärtung in der Oberschenkelmuskulatur mit sich herum und hat darüber hinaus auch noch Beschwerden mit der Leiste. In Braunschweig machte er sich selbst bemerkbar, um ausgewechselt zu werden.“

Aber nicht nur Hölzenbein ist angeschlagen, sondern auch Klaus Beverungen, Rüdiger Wenzel und der für den Mittelstürmer eingewechselte Neuzugang Egon Bihn. Der vom Bieberer Berg an den Riederwald gewechselte Angreifer wird nach Einschätzung von Roos gegen Tennis Borussia „kaum dabei sein können“. Eine „völlig harmlose Blase“ am Fuß hat sich entzündet und eine Schwellung bis hoch zum Knöchel nach sich gezogen: „Trotz intensiver Behandlung dürfte Egon bis Samstag nicht fit sein“, prognostiziert Roos: „Er muss ja wenigstens einen Schuh anziehen können.“ Und Beverungen, der nach seiner Leistenverletzung am Donnerstag wieder das Training aufnehmen konnte, wird von Roos nur eingesetzt, wenn er „auch beim harten Schuss schmerzfrei ist“.

Torwart Günter Wienhold, der sich im März im Spiel auf den Bökelberg den Knöchel gebrochen hat, wird noch mindestens zwei Wochen brauchen, bevor er wieder voll einsteigen kann. „Er ist voller Ungeduld“, berichtet Roos: „Doch am Montag habe ich eine Stunde nur mit ihm allein trainiert, um ihm zu zeigen, was ihm noch fehlt. Dies hat er dann auch akzeptiert.“ „Als Profi“, findet der Trainer, „muss er doch wissen, dass er in dieser Beziehung nichts überstürzen darf, sondern im Gegenteil froh sein muss, dass er nach dieser schweren Verletzung überhaupt schon wieder soweit hergestellt ist.“

Am Spieltag lässt Roos die Eintracht gegen den Aufsteiger dann in der Braunschweiger Aufstellung beginnen, erlebt aber noch vor Anpfiff einen ersten Dämpfer: Nur 12.000 Zuschauer verlieren sich im weiten Rund des Frankfurter Waldstadions. „Die erwarten von uns natürlich einen klaren Sieg“, weiß Roos: „Wir würden ihnen gern den Gefallen tun – aber hoffentlich spielen die Berliner da mit.“ Auch die Sportzeitung der Eintracht versucht allzu hohe Erwartungen zu dämpfen und erinnert unter der Überschrift „Vor Unterschätzung wird gewarnt“ an die 0:2-Heimniederlage gegen den Aufsteiger KSC zum Rundenauftakt vor einem Jahr. Andererseits haben sich die Frankfurter im letzten Heimspiel der vergangenen Saison mit einem 6:1-Erfolg gegen Braunschweig vom eigenen Publikum in die Sommerpause verabschiedet. Und der Frankfurter Anhang erinnert sich natürlich auch an die beiden Bundesligaspiele gegen Tennis Borussia in der Saison 1974/75, die die Hessen mit 7:1 und 4:1 jeweils deutlich für sich entschieden haben.

Doch wie stark ist „TeBe“ jetzt? „Ich weiß selbst nicht, wie gut oder wie schlecht wir sind“, muss selbst deren Trainer Rudi Gutendorf diese Frage vorerst unbeantwortet lassen: „Ich habe die Mannschaft erst einmal unter großer Belastung sehen können, und das war (am 1. Spieltag beim 2:2) gegen Essen.“ Gutendorf, der sich als „Riegel-Rudi“ einen Namen gemacht hat und die Eintracht mit dem Meidericher SV in der ersten Bundesligasaison dank des damals noch verwendeten Torverhältnisses auf den 3. Platz verwies, hat die „Veilchen“ zu Saisonbeginn von Hellmuth Johannsen übernommen. Unter dem Fußballlehrer, der Eintracht Braunschweig 1967 zum allgemeinen Erstaunen zur Deutschen Meisterschaft führte, sind die Berliner nur ein Jahr nach ihrem Abstieg ebenso überraschend wie souverän in die 1. Liga zurückgekehrt. Doch da die vom erfolgreichen Coach geforderten Verstärkungen nicht finanziert werden konnten, verabschiedete sich Johannsen in die Schweiz zum Grasshopper Club Zürich.

Zuvor allerdings gab er den Verantwortlichen den Rat: „Nehmt den Gutendorf, der kennt die Bundesliga.“ Der oft entlassene Weltenbummler war von der Offerte dennoch überrascht: „Ich hätte nie geglaubt, dass mich ein Fußballverein noch nimmt.“ „Wir wollten einen Trainer, der etwas darstellt“, begründet Manager Heinz Opitz, warum die Wahl auf Gutendorf fiel, „egal wie.“ Doch dem Verein fehlt es nicht nur an der Außendarstellung, dem Zuschauerzuspruch und damit auch dem Geld, sondern auch an der sportlichen Perspektive: Mit Abwehrspieler Norbert Siegmann und Norbert Stolzenburg, dem Torschützenkönig der 2. Liga Nord, verließen im Sommer zwei Leistungsträger den Klub. Und da Albert Bittlmayer schwer erkrankt ist, fehlt den Berlinern auch der andere Teil ihres in der vergangenen Runde so erfolgreichen Sturmduos, das zusammen in 67 Punktspielen 41 Tore erzielt hat.

Umso überraschender ist es, dass die Gäste sich nicht in ihrer Abwehr verstecken. „Vor zwei Jahren haben die Borussen in einer Abwehrschlacht 1:7 verloren. Weil so viel von den eigenen Beinen ins eigene Netz flog“, hat Gutendorf analysiert und seiner Elf aufgetragen, frech mit- und aufzuspielen. Und Rechtsaußen Christian Sackewitz bietet sich in der Anfangsphase wie gewünscht die große Möglichkeit zum Führungstreffer, als er aus 18 Metern abziehen kann und „Jupp“ Koitka mit einem mächtigen Schuss vor die erste Bewährungsprobe stellt, die der Keeper nur mit einer Mühe meistern kann. Ist die Defensive der Eintracht unkonzentriert oder ungeordnet, weil Libero Willi Neuberger sich über die Außenpositionen mit in den Angriff einschaltet?

Doch dann geht die Taktik von Trainer Roos in der 14. Minute auf: Neuberger zieht eine Flanke vom linken Flügel in den Strafraum, wo Wolfgang Kraus den Kopf einzieht und den hinter ihm postierten Hölzenbein den Ball überlässt. Der lässt sich die Chance nicht entgehen und trifft aus sieben Metern unhaltbar für Schlussmann Hubert Birkenmeier mit einem Kopfball ins rechte Eck.

Sicherheit verleiht das den Gastgebern, die weiterhin nicht Herr im eigenen Hause sind, jedoch nicht. Auch die Führung kann die Unordnung in der Defensive nicht beseitigen, und der mutig nach vorn spielende Aufsteiger kommt zu zwei weiteren Gelegenheiten. Die Eintracht kann sich dabei zum Glück auf Koitka verlassen, während Peter Reichel gegen Sackewitz und Helmut Müller gegen Winfried Berkemeier ihre liebe Not haben. Allein der hochgelobte schwedische Stürmer Benny Wendt, der beim 2:2 gegen Rot-Weiß Essen beide Treffer erzielte, ist bei Karl-Heinz Körbel in guten Händen. Roos, der die Bewachung Wendts ursprünglich Reichel übertragen wollte, hat sich am Ende doch für den Vorstopper entschieden: „Eine echte Chance für Körbel.“

Während es der Eintracht in der Abwehr an Ordnung fehlt, mangelt es ihr im Mittelfeld an schnellen und gelungenen Anspielen. Grabowski und Nickel trennen sich zum Teil zu spät vom Ball, doch oft wird der Spielzug schon im Ansatz gestoppt, weil den Hessen bereits im Aufbau Fehlpässe unterlaufen. Und so kommt es, dass der gegenüber der Partie in Braunschweig deutlich verbesserte Hölzenbein ebenso wie der fleißige Wenzel im Angriff minutenlang vergeblich auf verwertbare Bälle hoffen.


Das 2:0 durch Nickel

Dann aber kann nach 31 Minuten wiederum Neuberger auf dem Flügel durchmarschieren. War es beim Führungstreffer die linke Seite, so ist es dieses Mal die rechte, von der er ungehindert die Flanke in den Berliner Strafraum zieht. Nickel ist zur Stelle und hechtet mutig dem Ball entgegen, der kurz darauf zum 2:0 im Netz des erneut machtlosen Birkenmeier zappelt. Und sechs Minuten später ist die Begegnung – nach dem bisherigen Spielverlauf durchaus überraschend – bereits entschieden. Kraus wird bei einem Freistoß Grabowskis ebenso wenig markiert wie zuvor Neuberger und verlängert den Ball mit dem Hinterkopf ins lange Eck. Auch beim dritten Gegentreffer ist der Berliner Torhüter ohne jede Abwehrchance.

Gutendorfs Miene hat sich auf der Trainerbank zunehmend verfinstert, während die Zuschauer zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Walter Eschweiler mehr als freundlichen Beifall spenden. Der ist der verdiente Lohn für das klare Zwischenergebnis, das die zumindest streckenweise verbesserungswürdige spielerische Leistung in den Hintergrund treten lässt. „Verdammt noch mal, ihr sollt hart decken“, schnauzt Gutendorf in der Kabine seine Spieler an: „Ihr müsst wie Briefmarken am Gegner kleben! Und stürmen sollt ihr!“

Die letzte Forderung überrascht, denn der Aufsteiger hat immer wieder seine Chance gesucht und beherzt nach vorne gespielt. Ein Doppelschlag wenige Minuten nach Wiederanpfiff zeigt dann auch, wo die größte Schwachstelle der tapferen Berliner zu finden ist. Allerdings liegt Schiedsrichter Eschweiler daneben, als er unter dem Gelächter des Publikums auf Strafstoß entscheidet: Kraus ist zwar im Strafraum zu Boden gegangen, doch der Angriff von Reinhard Schmitz wirkte wohl nur auf den Unparteiischen wie eine Regelwidrigkeit. Hölzenbein tritt in der 53. Minute zur Ausführung des Elfmeters an und schickt Birkenmeier in die falsche Ecke des Tores. Und 80 Sekunden später muss der Keeper zum fünften Mal das Leder aus dem eigenen Netz holen. Nach Körbels Sturmlauf auf der rechten Seite lenkt Wenzel die Flanke seines Vorstoppers auf den Berliner Kasten und Grabowski schaltet am schnellsten, als der Ball von Birkenmaier beim ersten Mal abgewehrt wird: 5:0!

Dieser komfortable Spielstand bietet Roos die Gelegenheit, das junge Sturmtalent Ronald Borchers für Wenzel zu bringen. Auch Gutendorf reagiert und tauscht nach einer knappen Stunde den überforderten Schmitz gegen Michael Zimmer aus. An dem liegt es aber nicht, dass die „Veilchen“ dem Gegner nach 61. Minuten zur Abwechslung auch mal ein blaues Auge verpassen können. Berkemeiers Freistoß aus 18 Metern passiert Torwart Koitka zum 5:1.

Gutendorf wechselt sogleich erneut und nimmt Karlheinz Subklewe für Jürgen Schulz ins Spiel. Weitere Treffer sind den Gästen, bei denen mittlerweile Wendt von Müller beschattet wird, jedoch nicht mehr vergönnt. Im Gegenteil: Die vorübergehend nachlässig gewordene Eintracht zieht die Zügel wieder an und setzt die Gäste unter Druck. Es ist daher nur folgerichtig, dass Hölzenbeins Volleyschuss von der Strafraumgrenze das halbe Dutzend Frankfurter Treffer vollmacht: Keiner der Berliner ist heute in der Lage, den wendigen und dribbelstarken Hölzenbein unter Kontrolle zu bekommen. Dem 6:1 aus der 71. Minute lässt Kraus acht Minuten später den Schlusspunkt im Torreigen folgen. Von der Hintermannschaft der Gäste fünf Meter vor dem Tor allein gelassen, erzielt der eher klein geratene Mittelfeldspieler seinen zweiten Kopfballtreffer.

Was nutzt es dem Aufsteiger beim Endstand von 1:7, dass er nach Eckbällen mit 10:5 vorne liegt? „Ich bin mit dem Spiel und dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Mannschaft hat ihr Versprechen wahr gemacht und sehr diszipliniert gespielt“, lobt dann auch Roos seine gewiss nicht fehlerfreie Mannschaft: „Überrascht bin ich von unseren vier Kopfballtoren, hatte ich doch zuvor betont, wegen unserer sonstigen Kopfballschwäche diesmal flach zu spielen.“ „Besonders hervorheben will ich Bernd Hölzenbein“, fügt der Eintracht-Coach hinzu: „Er nähert sich seiner Topform. Heute spielte Hölzenbein wie sonst in der Nationalmannschaft.“ Der am ersten Spieltag in Braunschweig noch enttäuschende Hölzenbein hat derweil eine einfache Erklärung für seinen Leistungsanstieg: „Zum Saisonstart war ich noch nicht fit. Jetzt bin ich es und da läuft es auch gleich besser.“

„Ich habe gelernt, auch nach schwachen Leistungen den Schiedsrichter nicht zu kritisieren“, formuliert Gutendorf geschickt. „Das Ergebnis ist viel zu hoch ausgefallen. Ein 7:1 hatte meine Mannschaft sicher nicht verdient“, verteidigt er seine Truppe, deren Leistungsvermögen er sachlich einschätzt: „Für unsere Möglichkeiten hat die Mannschaft sehr gut gespielt. Doch wir sind einfach noch zu grün und unerfahren.“

„Ich habe die Frankfurter Abwehr en bloc sehr schwach gesehen“, kritisiert Gutendorf dann überraschend den haushohen Sieger, findet jedoch umgehend die Zustimmung seines jungen Trainerkollegen: „Das Gegentor muss ich unserem Torwart Koitka anlasten“, setzt Roos an: „Ich hätte gern zu Null gespielt. Koitka hätte den Schuss halten müssen. Und überhaupt war ich mit meiner Abwehr in der Anfangsphase des Spiels nicht zufrieden.“ Das aber muss sich ändern, „um endlich einmal den Lohn für die vielen Tore zu ernten, die wir seit Jahren schießen“. Doch nach drei Gegentreffern zum Auftakt hat sich gleich im ersten Heimspiel ein Bundesligaaufsteiger, bei dem zudem – wie Gutendorf klagt – „der einzige echte Stürmer, Benny Wendt, völlig in der Luft hing“, fast ein halbes Dutzend gute Torchancen erspielt.

Die Achillesferse im Konzept der Eintracht ist die Libero Neuberger zugedachte Rolle. Neuberger soll über die Außen als Antreiber aus der Abwehr agieren, was er bei den ersten beiden Toren als direkter Vorbereiter auch mit Erfolg getan hat. Doch wenn sich Neuberger in den Angriff einschaltet, müssen andere Spieler für ihn die Lücke in der Defensive schließen, wie es heute Roland Weidle vorbildlich getan hat. Die Zurückhaltung, die sich Weidle zugunsten Neubergers Sturmläufen auferlegte, um das eigene Tor abzusichern, ging seinen Kollegen leider ab. Disziplin und Übersicht der anderen Deckungsspieler sind vonnöten „und genau daran mangelt es bei uns noch“, rügt Roos: „Oft sind Abwehrspieler nach vorne unterwegs, doch keiner der Mittelfeldspieler geht dafür zurück.“ Mit der Ausnahme Weidles.

„Die guten Stürmerleistungen beginnen bereits in der Abwehr, das sollte man nicht vergessen“, gibt Neuberger zu bedenken: „Viele eigene Tore und wenig Gegentore auf die Dauer unter einen Hut zu bringen, das ist schwer.“ Aber nicht unmöglich, findet sein Trainer: „Wir müssen das richtige Verhältnis finden, wann die Abwehrspieler nach vorne sollen und wann sie hinten bleiben müssen, wann die Stürmer nur stürmen sollen und wann sie die Defensive stärken müssen.“


Epilog

Albert Bittlmayer kehrt nicht auf den Fußballplatz zurück. Der Grund für seine von Gutendorf anfangs gerügte mangelnde Ausdauer und Belastungsfähigkeit wird entdeckt, als ihn der besorgte Trainer zum Arzt schickt. Dieser entdeckt ein inoperables Lungensarkom, das bereits metastasiert hat. Bittlmayer stirbt im Alter von nur 24 Jahren am 2. Juni 1977. (rs)

 

 

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