Tennis Borussia Berlin - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1976/1977 - 19. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Di 15.03.1977, 20:00 Uhr
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Gert Meuser (Ingelheim)
Tore: 1:0 Benny Wendt (59., Foulelfmeter), 1:1 Rüdiger Wenzel (62.)

 

 

>> Spielbericht <<

Tennis Borussia Berlin Eintracht Frankfurt

  • Volkmar Groß
  • Ernst Savkovic
  • Dieter Hochheimer
  • Hans Sprenger
  • Hans-Jürgen Baake
  • Ditmar Jakobs
  • Winfried Berkemeier
  • Lothar Schneider
  • Jürgen Schulz
  • Winfried Stradt
  • Benny Wendt

 


 

Wechsel
  • Reinhard Schmitz für Lothar Schneider (83.)
Wechsel
Trainer
  • Rudolf Gutendorf
Trainer



Typisch Eintracht

Typisch Frankfurter Eintracht! Gegen den Tabellenersten spielt sie eine ganze Klasse besser als gegen den Tabellenletzten. Jürgen Grabowski schien es geahnt zu haben. „Vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach war uns weniger mulmig als vor diesem Spiel gegen Tennis Borussia. Denn eine Niederlage hier wäre peinlich", sagte er. Die Peinlichkeit blieb der Frankfurter Eintracht erspart, denn gegen den Tabellenletzten und ersten Abstiegskandidaten reichte es für die Frankfurter nach einer insgesamt doch enttäuschenden Leistung noch zu einem 1:1 (0:0) vor 7000 Zuschauern im Berliner Olympia-Stadion. Ein Elfmeter von Benny Wendt, dessen Einsatz wegen einer Bänderdehnung bis in letzter Sekunde fraglich war, brachte in der 60. Minute die Berliner in Führung, doch schon zwei Minuten später glich Rüdiger Wenzel aus.

Die Eintracht hätte dieses Spiel gewinnen können und gewinnen müssen. Eine Stunde lang hatte sie den Gegner sicher im Griff und durch ihre spielerische Keife klar beherrscht. Doch der Eintracht fehlte der Mumm und der Elan, um gegen diese Berliner Mannschaft, deren Hilflosigkeit nur noch von ihrer Harmlosigkeit übertroffen wurde, zu bezwingen. Ein gutes halbes Dutzend klarster Torchancen konnten nicht genutzt werden.

Erst nach einer Stunde, als Tennis Borussia in Führung ging, wurde die Eintracht wachgerüttelt und in dem folgenden Schlagabtausch endlich auch energischer. Daß das Spiel der Eintracht nicht recht in Schwung kam, lag daran, daß nur Neuberger und Körbel so gut waren wie am Samstag in Mönchengladbach. Vor allem Stepanovic und Weidle verzettelten sich immer wieder in Einzelaktionen, Jürgen Grabowski litt ebenso wie bereits in der zweiten Halbzeit gegen Mönchengladbach an einer schmerzhaften Bänderdehnung am linken Knöchel und kam nicht wie gewohnt ins Spiel. Und vorn wurden Wenzel von Jakobs und vor allem Hölzenbein von Savkovic hautnah beschattet und mit Haken und Händen bekämpft. Beide waren aber zu unbeweglich, um sich aus der Umklammerung zu befreien.

Nach einer Stunde wurde es turbulent. Trinklein hatte gerade noch Wendt gebremst, doch dessen Abwehr erreichte Stradt, und an der Strafraumgrenze warf sich Koitka dem ehemaligen Frankfurter vor die Füße. Stradt stürzte, und Schiedsrichter Meuser aus Ingelheim deutete auf den Elfmeterpunkt. Der Schwede Benny Wendt ließ mit seinem 17. Saisontor Koitka keine Chance.

Doch praktisch schon im Gegenzug nach einem herrlichen Alleingang von Gerd Trinklein bis zum Elfmeterpunkt gelang Rüdiger Wenzel der Ausgleich. Nur eine Minute später erzielte Tennis Borussia abermals ein Tor durch Hochheimer mit einem Kopfball. Doch bei dem Luftkampf hatte Hochheimer Karl-Heinz Körbel offenbar mit dem Ellenbogen an den Kopf geschlagen, so daß der Frankfurter Vorstopper benommen zu Boden sank. Der Schiedsrichter erkannte das Tor nicht an und mußte sich bis zum Schlußpfiff stürmische Proteste der rund 7000 Zuschauer im Olympia-Stadion gefallen lassen.

In dem harten Schlagabtausch bis zum Schlußpfiff verhinderte Groß mit einigen Paraden nach Schüssen vor allem von Hölzenbein das mögliche Frankfurter Siegestor. Aber auch die Berliner hatten noch ihre ganz große Chance. Doch Karl-Heinz Körbel rettete in der 85. Minute einen Schuß von Baake auf der Linie. Obwohl sich die Eintracht im Berliner Olympiastadion wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hatte, hielt ihre grandiose Serie weiter an. Sie blieb auch im zwölften Spiel hintereinander ohne Niederlage und erzielte 20:4 Punkte.

Stimmen zum Spiel

Trainer Rudi Gutendorf (Berlin): „Wir haben heute gut gespielt, aber das Glück war wieder einmal gegen uns. Wir müssen mit dem einen Punkt zufrieden sein."

Trainer Gyula Lorant (Frankfurt): „Mit der Punkteteilung bin ich zufrieden. Wir haben allerdings in der ersten Halbzeit zu gemächlich gespielt. Mein Kompliment gilt den Berlinern, die sich im Vergleich zum Hinspiel wesentlich gesteigert haben."

 

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