Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg

Bundesliga 1977/1978 - 7. Spieltag

3:1 (2:1)

Termin: Fr 09.09.1977, 20:00 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Günter Linn (Altendiez)
Tore: 1:0 Rüdiger Wenzel (6.), 2:0 Dragoslav Stepanovic (18.), 2:1 Kurt Jara (40.), 3:1 Ditmar Jakobs (71., Eigentor)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt MSV Duisburg

 


  • Gerhard Heinze
  • Michael Bella
  • Ditmar Jakobs
  • Kees Bregman
  • Bernard Dietz
  • Ronald Worm
  • Herbert Büssers
  • Günter Weber
  • Theo Bücker
  • Kurt Jara
  • Rudolf Seliger

 

Wechsel
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Ein Arbeitssieg

Daß Licht und Schatten bei der Frankfurter Eintracht näher zusammenliegen als bei den meisten anderen Mannschaften, ist seit langem bekannt, daß der Wechsel vom Hellen ins Dunkel aber innerhalb von Minuten in einer Halbzeit passiert, ist neu. Gegen den MSV Duisburg spielte die Eintracht gestern abend vor 25.000 Zuschauern im Waldstadion 25 Minuten lang brillant und 65 Minuten lang katastrophal. Am Ende stand ein hart umkämpfter 5:1-(2:1) Arbeitssieg über die unbequemen Zebras. Über die gesamten 90 Minuten konnte bei der Entracht diesmal nur Willi Neuberger, Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein gefallen, während Libero Gerd Trinklein und Torhüter Jupp Koitka Schwächen nicht verdecken konnten.

Nur 25 Minuten Erfolg brachte Gyula Lorants vor dem Spiel ausgegebene Taktik, nur 25 Minuten fiel Duisburgs Nationalverteidiger Bernhard Dietz auf die Finte herein, Wenzel und Hölzenbein die Seiten tauschen zu lassen. Nicht wie gewohnt von der rechten, sondern überraschend von der linken Seite griff Hölzenbein an, und Bernhard Dietz konnte sich nicht entschließen, ihm zu folgen. So schwang sich Hölzenbein neben Kapitän Jürgen Grabowski zum zweiten Dirigenten und Einfädler des Eintracht-Spiels auf.

Der Erfolg der Taktik war eine schnelle 2:0-Führung nach jeweils direkten Spielzügen. Eine Grabowski—Hölzenbein— Wenzel—Dietz- Staffette in der 7. Minute schloß Wenzel mit einem knallharten Flachschuß ins lange Eck ab. Und in der 18. Minute spielten Rüdiger Wenzel und Bernd Hölzenbein Stepanovic frei, und dessen 20-m-Schuß konnte Heinze nur noch ins eigene Netz lenken. Der MSV war in dieser Phase völlig konfus, schien bei den ständigen Angriffswellen der Eintracht unterzugehen.

Doch plötzlich drosselten die Frankfurter, durch den anfänglichen Sturmlauf müde geworden, das Tempo und wurden in der Abwehr leichtsinnig. Auch Worms Warnschuß — Koitka konnte gerade noch abwehren — half da nicht. Es bedurfte erst des 1:2 durch Jara in der 40. Minute — bei seinem Fernschuß sah Torwart Koitka schlecht aus —, um die Eintracht wieder zur kämpferischen Linie zurückfinden zu lassen. Doch es war schon zu spät, der Faden war gerissen und wurde während der 90 Minuten nicht mehr gefunden.

Nur zwei glückliche Umstände verhalfen der Eintracht dann in der kritischen Phase Mitte der zweiten Halbzeit zum Sieg. Erst traf Bregman nach erneutem Fehler von Koitka aus kurzer Distanz nur den Pfosten, und dann schlug Jakobs in der 73. Minute in höchster Not vor Wenzel eine scharfe Grabowski-Flanke ins eigene Netz.

Danach kam es in dem bis dahin fairen Spiel zu unverständlichen Ausschreitungen seitens der Duisburger. Die Quittung war eine gelbe Karte für Büssers. Glück hatte dann Seliger, als Schiedsrichter Linn ein Nachschlagen gegen Neuberger übersah und der Duisburger so um einen Platzverweis herumkam.

 

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