Union Böckingen - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1979/1980

0:9 (0:4)

Termin: 14.10.1979
Zuschauer: 1.800
Schiedsrichter: Carrel (Heilbronn)
Tore: Bum-Kun Cha (15.), 0:2 Werner Lorant (17.), 0:3 Norbert Nachtweih (34.), 0:4 Ronald Borchers (42.), 0:5 Harald Karger (48.), 0:6 Bernd Nickel (53.), 0:7 Bernd Nickel (56.). 0:8 Willi Neuberger (67.), 0:9 Bernd Nickel (72.)

 

 

>> Spielbericht <<

Union Böckingen Eintracht Frankfurt

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  • Funk
  • Müller
  • Neuberger
  • Körbel
  • Nachtweih
  • Lorant
  • Hölzenbein
  • Borchers
  • Karger
  • Grabowski
  • Cha Bum

 

Wechsel

Wechsel
  • Pahl für Funk (46.)
  • Nickel für Grabowski (46.)
  • Gruber für Hölzenbein (46.)
  • Trapp für Cha Bum (46.)
  • Lottermann für Nachtweih (46.)
  • Ehrmanntraut für Körbel (46.)
Trainer
Trainer

 

 

Das Abkommen mit Union Böckingen

Die zweiwöchige Bundesliga-Spielpause gibt der Frankfurter Eintracht Gelegenheit, ein einst im Mai dieses Jahres gegebenes Versprechen einzulösen. Sie bestreitet am Sonntag (15 Uhr) beim Amateur-Zweitligisten Union Böckingen ein Freundschaftsspiel ohne Honorar. Der tiefere Grund für solch ungewöhnliches Tun: der Frankfurter Bundesligist hat mit den Württembergern ein Übereinkommen, wonach die Böckinger ihre besten Perlen aus der eigenen Jugendarbeit vorrangig der Eintracht zum Kauf anbieten. Dafür spielen die Riederwälder Profis ab und zu kostenlos bei der Union. Erstes „Produkt" dieser Vereinbarung ist der zu Beginn der Saison vollzogene Wechsel des Jugend-Nationalspieler Teller aus Böckingen an den Riederwald, wo der Youngster jetzt sein Talent in der A-Jugend heranreifen läßt.

Eintracht-Trainer Friedel Rausch will das Freundschaftsspiel in Böckingen dazu nutzen, einigen Reservisten Gelegenheit zum Erbringen des aktuellen Leistungsnachweises zu geben. So wird beispielsweise Pahl wohl anstelle des leicht an der Hand verletzten Funk das Tor hüten.

Eintracht-Trainer Rausch kommentierte die Tatsache, daß 1860 München mit einem Angebot an ihn herangetreten ist so: „Ja, ich habe mit denen gesprochen. Es ist auch ein schönes Gefühl, im Gespräch zu sein. Aber jetzt wollen wir doch erst einmal sehen, daß hier alles gut läuft. Es macht ja auch Spaß bei der Eintracht. Was später einmal wird, muß man abwarten."

Eintracht-Manager Klug zeigte sich über die Münchner Lockrufe an Rausch nicht sonderlich beunruhigt. „So etwas ist immer drin. Für uns aber kommt das überhaupt nicht in Frage. Wir sind doch nicht dazu da, die Probleme der anderen lösen zu helfen", kommentierte Klug und fügte hinzu, daß er weiterhin keine Veranlassung sehe, die Verhandlungen mit Rausch zwecks einer Verlängerung dessen noch bis zum Ende der Saison laufenden Vertrages extrem voranzutreiben. „Wir lassen uns nicht in Zugzwang bringen, sondern gehen so vor, wie wir das geplant haben."

 

Weil Udo klug rechnet, spielt die Eintracht bei Amateuren umsonst

Warum spielt Eintracht Frankfurt am Sonntag (15 Uhr) bei Union Böckingen - und noch dazu ohne Gage? (Nur die Auslagen werden ersetzt). Der Bundesligist ging mit den Amateuren aus dem Heilbronner Vorort eine Partnerschaft ein. Union sichtet und liefert Talente aus dem württembergischen Raum für Frankfurt. Die Eintracht spielt einmal pro Jahr mit ihren Stars am Neckar.

Udo Klug, der Mann mit dem Rotstift am Riederwald: „Diese Verbindung ist für uns kostensparend." Und sie zahlt sich aus: Jugend-Nationalspieler Teller kam so an den Riederwald. Auch Geiger (jetzt Braunschweig) hätte Eintracht haben können. Ein anderes Talent wurde zurückgeschickt - bis nach dem Lehrabschluß.

 


 

Eintracht 9:0 in Böckingen

So ist die Eintracht selten in einem Freundschaftsspiel gerannt! Bei der viertklassigen Union Böckingen jagten die Bundesligaprofis die schwäbischen Amateure, als ginge es um die Deutsche Meisterschaft. Was die 1800 Zuschauer nicht wußten: 20 Mark Torprämie pro Spieler hatte Manager Klug ausgesetzt, damit sich keiner ausruht. Das zog. Frankfurt traf neunmal!

Am Schluß war die Eintracht auf dem Weg zum 9:0 so im Torrausch, daß Torwart Pahl bei weiten Ausflügen aus seinem Kasten sogar per Kopf retten mußte. So sehr hatten ihn seine Abwehrspieler alleine gelassen.

Die Tore: Nickel war der erfolgreichste Schütze. Traf zum 6:0 nach einer Borchers-Flanke, dann noch zwei knallige Freistoß-Tore. Tscha Bum, Lorant, Nachtweih (das schönste Tor: aus 25 Metern mit einem Schuß aus dem Fußgelenk), Karger, Neuberger und Borchers machten die 180-Mark-Prämie komplett. Neue Perspektiven für Friedel Rausch? „Ich freue mich vor allem über Ronnie Borchers und sein Tor", sagte der Eintracht-Trainer.

 

Nickel erzielte drei Tore

Ein echtes Freundschaftsspiel war die Begegnung zwischen dem württembergischen Verbandsligisten Union Böckingen und dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Vor dem Anpfiff verteilte das Heilbronner Käthchen Küßchen an die Frankfurter Spieler. Die Bundesliga-Profis revanchierten sich mit flottem Angriffsfußball und neun Toren. Dazu kam, daß die Gastgeber keineswegs destruktiv spielten.

Die Eintracht setzte insgesamt 17 Spieler ein. So durften Grabowski, Hölzenbein, Cha Bum, Körbel, Nachtweih und Torhüter Funk schon nach der ersten Hälfte duschen. Letzterer hatte seine Fußballkarriere in Heilbronn begonnen und wurde in der Pause von Autogrammjägern weitaus stärker bedrängt als zuvor von den Böckinger Stürmern.

Bei der Eintracht nutzte der in der Halbzeit eingewechselte Nickel die Chancen, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen, indem er dreimal ins Schwarze traf. Zweimal war Karger erfolgreich.

 

 

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