Eintracht Frankfurt - Schalke 04

Bundesliga 1980/1981 - 18. Spieltag

5:0 (2:0)

Termin: Di 27.01.1981, 20:00 Uhr
Zuschauer: 9.500
Schiedsrichter: Uwe Kasperowski (Berlin)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (19.), 2:0 Werner Lorant (42., Foulelfmeter), 3:0 Werner Lorant (72., Foulelfmeter), 4:0 Bum-Kun Cha (84.), 5:0 Norbert Nachtweih (89.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Schalke 04

 


  • Norbert Nigbur
  • Jürgen Täuber
  • Vilson Dzoni
  • Bernd Thiele
  • Thomas Siewert
  • Manfred Drexler
  • Ulrich Bittcher
  • Michael Opitz
  • Kurt Jara
  • Klaus Fischer
  • Detlef Szymanek

 

Wechsel
Wechsel
  • Winfried Geier für Thomas Siewert (46.)
  • Manfred Bär für Detlef Szymanek (68.)
Trainer Trainer

 

Eine Handvoll zum Rückrundenstart

Endlich kann auch die Eintracht ihre Zuschauerrolle in der Bundesliga aufgeben - mit dem Nachholspiel gegen Schalke - ursprünglich war die Partie auf den 17. Januar angesetzt - startet nun auf für die Frankfurter die Rückrunde. Für Schalke geht es dabei darum zu punkten, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Die Eintracht will durch einen Sieg ihre Ansprüche auf den finanziell so wichtigen UEFA-Cup-Platz zementieren.

Trainer Buchmann muss auf Lottermann verzichten, der sich immer noch mit einer Grippe herumschlägt. Daher soll erneut der als Angriffsspitze wenig überzeugende Nachtweih den Koreaner Cha bei der Torejagd unterstützen. Ein besonderes Spiel steht heute für Werner Lorant an. Der 1978 zur Eintracht gewechselte Westfale bestreitet heute sein 250. Bundesligaspiel, 67 davon hat er im Adlerdress absolviert.

Schalke setzt auf zwei Langzeitverletzte, die gegen Frankfurt auf den Bundesligarasen zurückkehren: Mittelstürmer Fischer, der in dieser Spielzeit nach kein Erstligaspiel verzeichnen konnte, und Mittelfeldspieler Manfred Drexler, der zuletzt am 3. Spieltag dieser Saison ein Bundesligaspiel absolvierte.

Ein alter Bekannter in Frankfurt ist der Trainer der Schalker. Der jugoslawische Ex-Nationalspieler Fahrudin Jusufi war für die Eintracht von 1966 bis 1970 bei insgesamt 111 Bundesligaspielen als ebenso trickreicher wie angriffslustiger Außenverteidiger aktiv und stand zusammen mit zwei der heute auflaufenden Frankfurter Spieler auf dem Platz: Bernd Nickel und Bernd Hölzenbein.

Wenig Glück scheint Jusufi allerdings beim Auftritt seiner Schalker am heutigen Samstag beschieden zu sein. Vor gerade mal knapp 10.000 Zuschauern ergreift die Eintracht sofort die Initiative und sucht den Weg vors gegnerische Tor. Offensiv findet Schalke in der ersten Viertelstunde quasi nicht statt. Nach 19 Minuten ist es Ronald Borchers, der rechts in den Schalker Strafraum eindringt. Seine flache Hereingabe wird von Cha verpasst, aber Bernd Nickel steht goldrichtig und schießt den Ball hart und flach zum 1:0 ein.

Nur eine Minute später muss Nigbur einen Freistoß von Nickel mit dem Fuß klären. In den folgenden Minuten macht die Eintracht zwar weiter Druck, die großen Torgelegenheiten bleiben aber aus. Vielmehr versucht sich auch Schalke jetzt einmal, aber ein Kopfball Drexlers sowie ein vom eigenen Mann abgeblockter Schussversuch Jaras bringen nicht Zählbares.

Die größte Chance zum 2:0 hat Lorant, der alleine auf den Schalker Torhüter zuläuft, den Ball aber nicht an Nigbur vorbeilegen kann. In einer 1:1-Situation kann sich Lorant kurze Zeit später aber erneut erweisen, und dieses Mal ist er erfolgreicher. Sein Elfmeter, verhängt nach einem Foul von Opitz an Sziedat, bringt der Eintracht den zweiten Treffer in der 42. Minute. Mit 2:0 geht es dann auch in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zeigt Schalke, dass man noch nicht gewillt ist, sich kampflos geschlagen zu geben. Pahl muss nach einer Flanke von Jara einen Schuss von Szymanek aus fünf Metern mit einer Faustabwehr klären. Die Angriffsbemühungen der Schalker bleiben allerdings ein Strohfeuer, schon bald dominiert die Eintracht das Spiel wieder. Bruno Pezzey hält seine Abwehr souverän zusammen, Werner Lorant neutralisiert Drexler und kann sich immer öfter selbst in das Offensivspiel einschalten, Cha agiert zielstrebiger als in den letzten Spielen. Wenig zu sehen ist dagegen von Bernd Hölzenbein, und Nachtweih beweist erneut, dass der gegnerische Strafraum nicht das Terrain ist, in dem er sich wohlfühlt.

In der 73. Minute kündigt sich dann die Vorentscheidung an. Der Jugoslawe Vilson Dzoni trennt Nachtweih im Strafraum fair vom Ball, lediglich ein gewisser Uwe Kasperowski aus Berlin will ein Foul gesehen haben. Fatal für die Schalker, dass eben dieser Kasperowski heute als Schiedsrichter das Spiel leitet. Den von ihm verhängten Strafstoß verwandelt Lorant sicher zum 3:0.

Rund zehn Minuten später erfüllt der heute lauteste Beifall das Stadion rund - Bum-Kun Cha hat endlich einmal wieder in einem Ligaspiel getroffen. Dem Flachschuss des koreanischen Nationalspielers war ein Steilpass von Nickel vorausgegangen, den Cha im Strafraum aufnimmt und den Ball an Nigbur vorbei zum 4:0 einschießt. Den Schlusspunkt setzt in der 89. Minute der schwächste Frankfurter am heutigen Tag: Norbert Nachtweih kann nach einem Pass des heute glänzend aufgelegten Bernd Nickel aus kurzer Distanz zum fünften Mal für die Eintracht einnetzen. (fgo)

Trainerstimmen

Fahrudin Jusufi: "Eigentlich habe ich an Frankfurt schöne Erinnerungen. Diese werden natürlich durch das 0:5 etwas getrübt. Das Ergebnis war unnötig hoch, weil wir zum Schluss ganz dumm gespielt haben. In dieser Phase hat die Eintracht wie eine große Mannschaft gespielt."

Lothar Buchmann: "Schalke wurde unter Wert geschlagen. Für uns war es schwierig, weil wir nicht genau unseren Standpunkt kannten. In den letzten zehn Minuten haben wir gezeigt, was in uns steckt. Unsere Spieler haben mich begriffen."

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg