![]() |
1. FC Köln - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 1984/1985 - 27. Spieltag
2:0 (2:0)
Termin: Sa 13.04.1985, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Peter Gabor (Berlin)
Tore: 1:0 Uwe Bein (28.), 2:0 Stefan Engels (36.)
1. FC Köln | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel |
Trainer
|
Trainer |
Alles wie gehabt Der 1. FC Köln bleibt der große Angstgegner der Frankfurter Eintracht. Nach 0:7 und 0:2 in der letzten Saison und dem 1:4 aus der Vorrunde unterlagen die Hessen auch gestern im Müngersdorfer Stadion mit 0:2 (0:2). Knapp 8000 Zuschauer sahen eine katastrophal schlechte Partie beider Mannschaften, die die Kölner lediglich durch ihr etwas entschlosseneres Angriffsspiel verdient gewannen. Uwe Bein und Stefan Engels schossen die beiden Tore bereits vor der Pause und vertraten dabei die beiden Nationalstürmer Klaus Allofs und Pierre Littbarski, die von Karl-Heinz Körbel und Armin Kraaz zu Statisten degradiert wurden. Nicht besser auf der Gegenseite Nationalspieler Thomas Berthold, der ebenso wie seine Mittelfeldkollegen Jan Svensson und Jürgen Mohr völlig unterging. Neben Kölns Torschützen Uwe Bein verdient nur noch Toni Schumacher Erwähnung, der die wenigen Frankfurter Möglichkeiten sicher vereitelte und zum zweiten Tor mit einem weiten Abwurf die Vorarbeit leistete. Zu Beginn des Spiels prasselte der Regen aufs Müngersdorfer Stadion nieder. Die Kulisse war ebenso trostlos wie das Wetter, und die Zuschauer, die daheim geblieben waren, hatten wahrlich nichts versäumt. Was die Kölner, vor allem aber die Frankfurter, vor der Pause zeigten, spottete jeder Beschreibung und hatte mit Bundesliga-Fußball nun wirklich nichts zu tun. Gute Aktionen, flüssige Kombinationen oder gar gefährliche Torszenen waren an einer Hand abzuzählen. Daß die Kölner dennoch mit 2:0 führten, hatten sie allein einer völlig indisponierten Eintracht zu verdanken. Bei den Hessen stimmte nichts. Vor allem das Mittelfeld mit Berthold, Mohr und Svensson spielte nahezu blamabel. Fehlpaß reihte sich an Fehlpaß, kaum einmal kam man bis zum Kölner Strafraum. Die beiden Sturmspitzen Uwe Müller (von Mathias Hönerbach) und Cezary Tobollik (von Dieter Prestin) wurden hautnah gedeckt und konnten sich selten durchsetzen. Während Müller wenigstens den Ball forderte und sich immer wieder anbot, versteckt sich Tobollik und trat lediglich bei Freistößen in Aktion. Wie gesagt: die Kölner spielten kaum besser, aber eben doch eine Spur entschlossener. Vor allem der ehemalige Offenbacher Uwe Bein zeigte sich sehr aktiv. Kein Zufall, daß ihm in der 28. Min. das 1:0 gelang. Kurz hinter der Mittellinie wurde Bein angespielt, Armin Kraaz kam um eine Fußspitze zu kurz. Bein versetzte dann auch Norbert Fruck und ließ Torhüter Gundelach mit dem Flachschuß aus zehn Metern keine Abwehrmöglichkeit. Vier Minuten später fast das 2:0. Gielchen flankte vom linken Flügel, Lehnhoff nahm den Ball direkt aus der Luft, doch der Aufsetzer sprang gegen die Querlatte. In der 36. Min. aber doch das zweite Tor für die Gastgeber. Toni Schumacher fing eine Flanke ab und warf den Ball über die Mittellinie Lehnhoff in den Lauf. Der blonde Mittelfeldspieler wurde erst am Strafraum von Norbert Fruck vom Ball getrennt. Die Situation schien schon bereinigt, als dann auch Svensson Littbarski den Ball wegspitzelte, jedoch genau auf den Fuß von Engels. Und gegen dessen 18-Meter-Flachschuß hatte Gundelach wieder keine Chance. Die Eintracht hatte nur einmal die Chance, zu einem Tor zu kommen, und die wurde ihr von Schiedsrichter Gabor aus Berlin genommen. Nach einer hohen Flanke von Ralf Sievers holte Mennie den Ball mit der Hand aus der Luft herunter, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb unverständlicherweise aus. Nach dem Wechsel drückten die Frankfurter endlich etwas mehr aufs Tempo und kamen auch sofort zu zwei guten Gelegenheiten. Zunächst verfehlte in der 49. Min. Peter Boy mit einem Rechtsschuß nur um Zentimeter das Tor, und zwei Minuten danach scheiterte Ralf Sievers mit einem Weitschuß am glänzend reagierenden Toni Schumacher. Die Kölner blieben die Antwort nicht schuldig. Nach einer Faustabwehr von Hansi Gundelach nahm Uwe Bein den Ball mit der Brust an, schoß direkt aus Luft, und Armin Kraaz mußte für seinen Torhüter auf der Linie retten. Viel mehr ist zur zweiten Halbzeit nicht zu vermerken. Insgesamt waren die Frankfurter aber meilenweit von der Leistung entfernt, die sie noch eine Woche zuvor beim 2:2 gegen den FC Bayern München geboten hatten. Enttäuschend bei ihnen vor allem das Mittelfeld, in dem Berthold und Mohr keine Akzente zu setzen vermochten. Obwohl die Eintracht sich im zweiten Durchgang kämpferisch etwas steigerte, geriet der Sieg der Kölner so nie in Gefahr, zumal die Angriffsspitzen der Hessen sich als harmlos erwiesen. Dietrich Weise hätte an diesem trüben Samstag viele auswechseln können. Doch er hat keine Alternativen. Die schwach besetzte Bank, nur Amateure und Jugendliche. Auch ein Grund für schlechte Spiele. „Wir haben eine viel zu dünne Decke, es herrscht doch im Moment gar keine Konkurrenz“, glaubt Libero Norbert Fruck eine Ursache für die schwachen Leistungen gefunden zu haben. „Jeder weiß doch, daß er beim nächsten Mal wieder dabei ist, wie schlecht er auch spielt.“ Nur im Tor sei das anders, und deshalb gäbe es da auch die wenigsten Probleme. (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 14.04.1985)
|