Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98

Freundschaftsspiel 1990/1991

5:1 (0:0)

Termin: 01.08.1990
Zuschauer: 800
Schiedsrichter: Lehnhard
Tore: 1:0 Andreas Möller (57., Foulelfmeter), 1:1 Weiß (58.), 2:1 Dieter Eckstein (63.), 3:1 Janusz Turowski (72.), 4:1 Janusz Turowski (81.), 5:1 Dieter Eckstein (89.)

 

 


>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SV Darmstadt 98

 


 

Wechsel Wechsel
  • Kloss für Täuber (46.)
  • Sittadt für Scholz (61.)
  • Gu für Blättel (61.)
  • Sanchez für Gutzler (75.)
Trainer Trainer

 

 

800 Zuschauer sahen noch nicht die wahren Stärken der Eintracht

Erst nach einer Stunde begann das Toreschießen

Trainer Berger fing mit nur einer Spitze an / Eintracht Frankfurt — Darmstadt 98 5:1 (0:0)

Vor Jahresfrist hatte Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt gerade 2550 Dauerkarten verkauft. Am Montag dieser Woche hatte der Verein die bisherige Rekordmarke von 4900 passiert, und am Mittwoch waren 5200 Dauerbillets abgesetzt. Es ist dies der wohl deutlichste Beweis für den Fußballhunger, der in diesen Tagen in der Stadt zu registrieren ist. Guten Sport wollen die Frankfurter sehen, und was ist in Erwartung einer guten Premiere besser als eine mißratene Generalprobe.

Der wurden rund 800 Zuschauer am Mittwochabend im gähnend leeren Rund des Waldstadions gewärtig. Im letzten Vorbereitungsspiel kam Eintracht Frankfurt gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98 zu einem 5:1(0:0)-Sieg, der am Ende zwar verdient war, der jedoch die Leistungsstärke der Riederwälder in den bisherigen Vorbereitungsspielen nicht im geringsten widerspiegelte. Erst nach dem Seitenwechsel wurden die Aktionen im Mittelfeld auch zum Abschluß gebracht und in Zählbares umgemünzt. Da endlich verwandelte Möller einen an Eckstein verschuldeten Strafstoß, trafen Turowski und auch Eckstein jeweils zweimal. Eine Minute nach Möllers Führungstor hatte Weiß den kurzzeitigen Ausgleich erzielt.

Das Publikum zeigte sich derweil dankbar und applaudierte schon für gute Ansätze. Der wohl einzige im Stadion, den diese Partie überhaupt nicht zufriedenstellen konnte, war Winfried Schäfer, Trainer des Eintracht-Auftaktgegners Karlsruher SC. Kaum Aufschlüsse, die wirklich verwertbar wären, konnte der Ärmste mit nach Hause nehmen. Strahlend gab er dennoch zu Protokoll: „Sehr interessant das ganze". Was er meinte, war die Tatsache, daß sein Frankfurter Kollege Jörg Berger mit Yeboah als einziger Spitze begann, Andreas Möller direkt dahinter stellte, dann ein Dreier-Mittelfeld mit Gründel, Bein und Falkenmayer recht verhalten spielen ließ, hinten rechts Weber aufbot, das Pendant war Studer, der über links kam, Körbel und Roth waren die Innenverteidiger, Binz spielte Libero und im Tor stand Ernst.

Kaum hatte Winfried Schäfer angefangen, seine ersten Notizen zu machen, da begann Berger unten auf dem Rasen ein rasantes Wechselspiel. Er brachte zunächst Eckstein und Sievers, dann Köhler und Turowski. So ging Schäfer eine viertel Stunde vor Schluß mit der Bemerkung: „Ich glaube nicht daß Jörg Berger in der Bundesliga mit nur einem Stürmer spielen wird." Und tatsächlich, als nach dem Wechsel Eckstein auf dem Feld stand, kam gleich ein anderer „Zug" in das Spiel der Frankfurter. Nun fielen die Tore, und doch war es am Ende kein Maßstab für das, was diese Mannschaft tatsächlich zu leisten imstande ist.

Die Darmstädter, mit denen Eintracht Frankfurt einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat, hielten im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut mit. Die früheren Frankfurter Heide und Weiß, für diese Saison an die Darmstädter ausgeliehen, erwiesen sich durchaus als Verstärkung.  ('Frankfurter Rundschau' vom 02.08.1990)

 

 

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