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Eintracht Frankfurt - 1. FC Saarbrücken |
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DFB-Pokal 1990/1991 - Achtelfinale (Wiederholungsspiel)
3:2 n.V. (2:2, 1:1)
Termin: 05.03.1991
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Assenmacher (Hürth)
Tore: 0:1 Schüler (7.), 1:1 Anthony Yeboah (12.), 2:1 Axel Kruse (81.), 2:2 Preetz (86.), 3:2 Andreas Möller (104.)
Eintracht Frankfurt | 1. FC Saarbrücken |
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Möller rettet taumelnde Eintracht vor dem Pokal-Aus Nur wenige Tage nach dem beeindruckenden Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern hat Eintracht Frankfurt mit Mühe das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Gegen den Zweitligisten 1. FC Saarbrücken tat sich der Bundesligist am Dienstagabend über weite Strecken schwer und sicherte sich das Weiterkommen erst in der Verlängerung – mit einem späten Treffer von Andreas Möller. Während am Samstag beim 4:3 gegen Kaiserslautern noch ein Rädchen ins andere gegriffen hatte, geriet das Eintracht-Uhrwerk gegen die diszipliniert auftretenden Saarländer kräftig ins Stocken. Die Hessen kamen nur schwer ins Spiel, wirkten fahrig und uninspiriert – selbst in der Verlängerung fehlte die Spielkontrolle, Saarbrücken blieb gefährlich und kämpfte bis zum Schluss um die Sensation. Auf den Rängen der Haupttribüne rieben sich zur Halbzeit selbst neutrale Beobachter wie die Spieler das nächsten Ligagegners Düsseldorf Ralf Loose, Jörn Andersen (einst selbst in Frankfurt aktiv) und Richard Walz verwundert die Augen. Von der spielerischen Leichtigkeit und Präzision der letzten Partie war nichts mehr zu sehen. Gegen die gut organisierte und resolut verteidigende Hintermannschaft der Gäste fanden die Frankfurter kaum ein Mittel. Früh in der Partie geriet die Eintracht sogar in Rückstand: Ein präziser Pass von Pförtner auf Krätzer, dessen hohe Flanke verwertete Schüler per Kopf und von Uli Steins Hand flog die Kugel an den Pfosten und von dort hinter die Linie. Der Rettungsversuch von Libero Binz, der den Ball noch an die Unterkante der Latte schoß, kam zu spät. Der Schock saß tief, auch weil der Gegentreffer symptomatisch für die konfuse Anfangsphase der Gastgeber stand. Zwar gelang der Ausgleich wenig später, als Yeboah sich kraftvoll gegen zwei Saarbrücker durchsetzte und den Ball im Netz unterbrachte, doch Sicherheit brachte der Treffer kaum. Im Gegenteil: Die Eintracht agierte weiter nervös und unstrukturiert. Zwar ließen Körbel und erneut Yeboah zu Beginn der zweiten Hälfte aussichtsreiche Kopfballchancen liegen, doch danach verfiel das Spiel erneut in Trägheit. Saarbrücken blieb mit Standards gefährlich – ein Kopfball von Krätzer strich nur knapp vorbei. Mit zunehmender Spielzeit wichen die letzten Spuren einer spielerischen Linie einer verkrampften Suche nach Lösungen. Frankfurt mühte sich zwar, setzte auf Kampf, doch an Ideen mangelte es. Selbst gute Gelegenheiten verpufften – Yeboah zielte zu ungenau, Möllers Kopfballtor wurde wegen Abseits aberkannt, andere Abschlüsse verfehlten das Ziel teils deutlich. Die Erlösung schien in der 82. Minute zu kommen, als ein abgeprallter Ball über Möller und Yeboah vor Kruses Füße fiel – der verwandelte entschlossen zur Führung. Doch der Jubel hielt nur kurz: Drei Minuten später köpfte Preets nach einem Freistoß von Nushör zum 2:2 ein. Die Verlängerung war die logische Konsequenz. Dort war es ausgerechnet der zuvor blasse Andreas Möller, der in der 104. Minute zum Matchwinner avancierte. Nach einem energischen Vorstoß schloss der Nationalspieler erfolgreich ab und sicherte seiner Mannschaft den späten, mühevollen Einzug ins Viertelfinale – in einem Spiel, das für die Frankfurter alles andere als ein Selbstläufer war.
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