Eintracht Frankfurt - Bayern München

Bundesliga 1995/1996 - 12. Spieltag

4:1 (2:0)

Termin: Sa 04.11.1995 15:30
Zuschauer: 57.500
Schiedsrichter: Jürgen Aust (Köln)
Tore: 1:0 Matthias Hagner (6.), 2:0 Ivica Mornar (28.), 2:1 Thomas Helmer (51.), 3:1 Matthias Hagner (74.), 4:1 Manfred Binz (87.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Bayern München


  • Oliver Kahn
  • Thomas Helmer
  • Christian Nerlinger
  • Thomas Strunz
  • Markus Babbel
  • Ciriaco Sforza
  • Alexander Zickler
  • Dietmar Hamann
  • Christian Ziege
  • Jürgen Klinsmann
  • Andreas Herzog

Wechsel

Wechsel

  • Emil Kostadinov für Andreas Herzog (46.)
  • Marcel Witeczek für Christian Ziege (80.)

Trainer

Trainer

  • Otto Rehhagel

Hochmotiviert zum Sieg

Besondere Ereignisse tragen oft die Motivation zur besonderen Leistung in sich selbst. Traditionell ist dies bei der Eintracht so, wenn der alte süddeutsche Rivale, der FC Bayern München im Waldstadion antritt. Da spielt es auch nur eine sekundäre Rolle, dass die Mannschaft von Trainer Körbel eine Schussfahrt bis hinunter auf Tabellenplatz 15 hingelegt hat, während der FC Bayern die Liga seit dem zweiten Spieltag von Platz eins aus dominiert und erst am vergangenen Samstag den starken Stuttgartern fünf Treffer eingeschenkt hat.

Bei der Eintracht zeigt von Beginn an jeder Spieler, wozu er unter Anspannung aller Kräfte in der Lage ist. Technisch sauberer Fußball bei engagierter Laufarbeit, schnelle Kombinationen - ehe die Bayern richtig in der Partie sind, hat Okocha schon Hagner bedient und Kahn muss bereits das erste Mal hinter sich greifen - 1:0 in der 6. Spielminute.

Ohnehin stiftet Okocha große Unruhe, Trainer Körbel hat ihn neben Mornar in die Spitze gestellt und die bayrischen Manndecker Babbel und Helmer sind nicht beweglich genug, um auf seine schnellen Finten und Richtungswechsel zu reagieren. In der 9. Spielminute vergibt Rauffmann völlig freistehend eine 100prozentige Kopfballchance und in Minute 28 konzentrieren sich alle Abwehrspieler wieder auf Okocha, Binz aber spielt Mornar an - 2:0.

Die Bayernabwehr reagiert mit Härte und sammelt gelbe Karten. Da ihr Offensivspiel mit Sforza und Herzog uninspiriert und drucklos läuft und die Spitzen Zickler und Klinsmann gut abgeschirmt werden, erreichen sie nichts und gehen ohne jeden Erfolg in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel versucht Trainer Rehhagel dem Spiel noch eine Wende zu geben, wechselt Stürmer Kostadinov für Mittelfeldspieler Herzog ein und ordnet den Vorwärtsgang an. Zunächst mit Erfolg: Entschlossene Attacken im Mittelfeld bringen mehrfach schnellen Ballgewinn und der aufgerückte Helmer erzielt den Anschlusstreffer zum 2:1 in der 52. Spielminute.

Die Eintracht wehrt sich so gut sie kann und hält dagegen. Mornar allerdings überzieht eine Viertelstunde später: Rot nach grobem Foulspiel. Diese rote Karte wird zur Initialzündung. Aber nicht für den FC Bayern, sondern kurioserweise für die Eintracht. Genau an dem Punkt, wo das Spiel kippen und eine Wendung zugunsten des Tabellenführers nehmen kann, nehmen 10 Eintrachtler ihr Herz in die Hand und gehen unter dem Jubel des Publikums zum Gegenangriff über: Hagner gelingt mit einer Energieleistung das 3:1 (74. Spielminute).

Die Bayern sind jetzt zu einer Antwort nicht mehr in der Lage: Ballgeschiebe im Mittelfeld, wenig Ideen und keine Abnehmer im Sturm. Die Spielzeit verrinnt ohne große Gefahr für die Eintracht, und kurz vor Schluss gibt es noch ein Sahnehäubchen: Okocha dribbelt, fintiert, schlägt Haken und als er endlich entschlossen angegangen wird, düpiert er den Gegner durch einen schnellen Pass auf Binz, der dem genervten Kahn keine Chance lässt - 4:1 in der 87. Spielminute.

Der prachtvolle Sieg bemäntelt etwas die bislang durchwachsene Saisonleistung, hebt aber die Eintracht nun in etwas schönere Tabellenregionen: Platz 12. (ae)

>> Spieldaten <<

 

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