SV Asbach Bad Hersfeld - Eintracht Frankfurt

Testspiel 1999/2000

0:4 (0:2)

Termin: 13.07.1999
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Chen Yang (13.), 0:2 Chen Yang (39.), 0:3 Christoph Westerthaler (59.), 0:4 Petr Houbtchev (63.)

>> Spielbericht <<

SV Asbach Bad Hersfeld Eintracht Frankfurt

     

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Wechsel

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Trainer

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Volksfest in Bad Hersfeld

Nach zehn Tagen Konditionstraining und dem kraftraubenden Jubiläumsturnier beim FSV Frankfurt steht im Kurztrainingslager in Rotenburg an der Fulda nur am ersten Tag die Rehabilitation im Vordergrund, bevor es mit dem Ausdauertraining sowie zwei Testspielen weiter geht. Vor einem Jahr bereits war Rotenburg als Trainingsort vorgesehen, doch der damalige Trainer lehnte dankend ab, wie der Sportkoordinator der Hotelkette erzählt: "Als Ehrmantraut vom Platz aus die Fassaden der Herz- und Kreislaufkliniken erkannte, meinte er, dieser Anblick könne vor allem für die jüngeren Spieler eine zu große Belastung darstellen und sagte das geplante Trainingslager ab."

Dieses Jahr ist es eher das schwüle Wetter, dass eine Belastung für die Mannschaft darstellt, bei der neben Schur aufgrund seiner Gesichtsverletzungen auch Uwe Schneider fehlt, der sich beim Turnier in Frankfurt eine Zerrung zugezogen hat. Aber nicht nur Kondition bolzen, auch das gegenseitige Kennenlernen ist Ziel des Trainingslagers. Zum Glück sind Sprachbarrieren die Ausnahme. Und für Dombi, der bislang nur ungarisch spricht, ist dies nicht so schlimm. Das meint jedenfalls Ansgar Brinkmann, sein Bettnachbar: "Kein Problem für uns, ich schlafe und Dombi guckt in die Röhre."

Tags darauf herrscht Volksfeststimmung im Bad Hersfelder Stadtteil Asbach. Über 3.000 Zuschauer wollen sehen, wie sich die Eintracht beim heimischen Oberligisten schlägt. Im Sturm spielt heute nur Chen Yang, Salou und Fjørtoft sollen erst gegen Marburg zum Einsatz kommen. Und der 28jährige Chinese ist der auffälligste Mann auf dem Platz, immer unterwegs, stets anspielbereit. Kein Wunder, dass er es ist, der in der 13. Spielminute nach Vorlage von Dombi zum 1:0 für die Eintracht einnetzt. In der 39. Minute ist er nach Flanke von Bindewald erneut zur Stelle und erzielt mit einem schönen Kopfball das 2:0, die Pausenführung.

Zur zweiten Halbzeit wechselt Trainer Berger diesmal nicht aus, das neu formierte Mittelfeld um Guié-Mien und Heldt kann weiter üben, ohne all zu sehr von den arg defensiven Asbachern gestört zu werden. Wie schon in den vorherigen Testspielen ist Heldt hierbei zwar sehr emsig, doch irgendwie fehlt noch die Bindung zu seinen Mitspielern - immer wieder verheddert er sich in der vielbeinigen Abwehr des Oberligisten. Besser macht es da der 21jährige Kongolese, der mit einigen Kunststücken die Zuschauer begeistert, jedoch Pech im Torabschluss bei einem Kopfball und zwei Schüssen hat.

So ist es wieder Yang, der beim 3:0 im Mittelpunkt steht: Seinen Pass verwertet Westerthaler in der 59. Spielminute. Vier Minuten später passt Heldt zum weit aufgerückten Houbtchev, der das 4:0 erzielt. Dann ein kurzer Schock, nach einem Zusammenprall mit einem Asbacher Spieler bleibt Chen Yang liegen und muss gegen Bulut ausgewechselt werden. Zudem kommt Falk für Guié-Mien (73.). Der Chinese hat sich an der Schulter verletzt, doch zum Glück ist die später diagnostizierte Schultereckgelenkssprengung nicht so schwerwiegend wie zunächst befürchtet. Beim Trainingslager in Österreich wird er bereits wieder dabei sein können.

Danach passiert nicht mehr viel, es bleibt beim standesgemäßen 4:0 für die Eintracht. Während der Vorsitzende des Oberligisten ins Schwärmen gerät: "Das heutige Spiel war der absolute Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte," analysiert Trainer Berger nüchtern: "Wir haben immer gut ausgesehen, wenn wir über die Flügel gespielt und das schnelle Kombinationsspiel gesucht haben. Zum Schluss hat man der Mannschaft die Strapazen der letzten Trainingstage angemerkt."

Währenddessen gehen die Spekulationen um den plötzlichen Geldsegen bei der Eintracht munter weiter. Nachdem das Gerücht über ein Darlehen der Deutschen Bank über 16 Millionen Mark dementiert wurde, wird nun vermutet, die Adler hätten ihre Fernsehrechte an die Vermarktungsfirma ISPR oder UFA verkauft. Pressesprecherin Katja Kraus will sich dazu jedoch genau wie Vorstand Sparmann nicht äußern: "Wir kommentieren das Thema nicht in der Öffentlichkeit. Zu einem gegebenen Zeitpunkt werden wir erläutern, woher das Geld kommt.“ Es darf weiter spekuliert werden. (tr)

 

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