SG Bruchköbel - Eintracht Frankfurt

Testspiel 2004/2005

1:5 (1:1)

Termin: 13.07.2004, 19:00 Uhr
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Arie van Lent (25., Foulelfmeter), 1:1 Thorsten Nuhn (42.), 1:2 Arie van Lent (65.), 1:3 Markus Kreuz (75.), 1:4 Markus Beierle (76.), 1:5 Markus Beierle (80.)

 

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SG Bruchköbel Eintracht Frankfurt

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Wechsel
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Trainer
  • Holger Trimhold
Trainer

 

 

Das Comeback des Kapitäns

"Ich bin in Löcher gefallen, die können tiefer nicht sein." Nach fast einem Jahr Pause mit unendlich vielen Stunden in der Rehabilitation wegen seines Knorpelschadens im linken Knie ist für Jens Keller Land in Sicht. Endlich kann der Kapitän die Eintracht wieder auf den Platz führen, auch wenn es nur für ein Testspiel gegen den Landesligisten SG Bruchköbel ist. Aber Kämpfer sind gefragt, schließlich geht es nicht nur darum, die jungen Spieler wie Ochs (20 Jahre), Russ (18 Jahre), Reinhard (19 Jahre), Husterer (21 Jahre) und Cimen (19 Jahre) anzuführen und ihnen Sicherheit zu geben.

“In der Zweiten Bundesliga sind Kampfkraft, Laufbereitschaft und eiserner Wille gefragt. Da geht es nicht mit Schönspielerei, da gibt es auch mal auf die Stäbe“, betont Friedhelm Funkel, der nicht müde wird, das über ihn herrschende Klischee des “Maurermeisters“ zu entkräften: “Ich schieße auch gerne viele Tore. Aber ich bin kein Träumer, ich bin Realist. Manchmal ist es wichtiger, hinten keins zu kassieren. Und es liegt an den Spielern, ob ich das Team offensiv oder defensiv einstelle. Wenn das Mittelfeld auch in der Rückwärtsbewegung anständig arbeitet, dann können wir auch offensiv spielen.“

Von solchen taktischen Erwägungen lässt sich der Trainer heute wohl weniger leiten, schließlich gilt es in erster Linie, ein paar neue Erkenntnisse zu gewinnen und vor den 2.500 Zuschauern im Hanauer Rudolf-Harbig-Stadion Werbung für die Eintracht zu machen. Hierfür sollen van Lent und Köhler im Sturm sowie Lenze und Dragusha auf den Außenbahnen sorgen, die von Meier und Schur unterstützt werden. In der Abwehr spielen Ochs, Hoffmann und Wiedener neben Kapitän Keller.

Doch die Eintracht tut sich schwer gegen den engagiert startenden Landesligisten, der von Holger Trimhold - der selbst von 1975 bis 1980 bei Bochum und Braunschweig erstklassig kickte und dessen Bruder Horst “Schotte“ Trimhold von 1963 bis 1966 den Adler auf der Brust trug – trainiert wird. Behäbig und mit viel zu vielen Stationen versuchen die Frankfurter den Ball nach vorne zu zaubern, während Bruchköbel einfach den Ball schnell nach vorne schlägt. Zu schnell für Wiedener, der sich gegen Nuhn in der 15. Spielminute nur durch ein Foul im Strafraum zu helfen weiß. Klare Sache, es gibt Elfmeter, aber Torhüter Pröll reagiert klasse und kann den Schuss von Siegfart parieren.

Auch dies weckt die Adler kaum aus ihrer Lethargie, was Friedhelm Funkel an der Seitenlinie wütend werden und bereits nach 20 Minuten seine Ersatzspieler warmlaufen lässt. Nachdem van Lent und Köhler die ersten Chancen vergeben, zieht Dragusha auf der linken Seite in den Strafraum, wird jedoch unsanft von den Beinen geholt, so dass es erneut Strafstoß gibt. Arie van Lent macht es besser als der Bruchköbeler und verwandelt sicher zum 1:0 (25.). Doch der Trainer hat genug gesehen und bringt Lexa für Lenze, um seine Mannschaft aufzuwecken.

Aber die denkt gar nicht daran und kassiert kurz vor der Halbzeit sogar durch Nuhn den Ausgleich (42.), mit dem es in die Pause geht. “Die Aggressivität fehlt. Da haben meine Jungs wohl gedacht, sie könnten es ein bisschen ruhiger angehen lassen, aber das war ein Trugschluss. Auch gegen solche Mannschaften muss jeder 100 Prozent geben, sonst bekommen wir selbst gegen unterklassige Gegner Probleme“, grantelt Friedhelm Funkel, während sich Jens Keller nach Beendigung seines ersten Einsatzes freut: “Ein tolles Gefühl. Ich bin glücklich, einfach nur glücklich. Aber wer nach elf Monaten glaubt, ich komme zurück und spiele so wie früher, der macht sich was vor. Wichtig war, dass ich schmerzfrei durchhielt. Die Leistung war mir egal, auch wenn die Spritzigkeit noch fehlte.“ Dies sieht auch der Trainer so: “Dass Jens einige Flüchtigkeitsfehler unterliefen, das ist ganz normal. Er braucht wieder Sicherheit. Mal sehen, wann er so weit ist, dass er der Mannschaft wirklich helfen kann.“

Zur zweiten Halbzeit kommen bei der Eintracht Husterer, Cimen und Kreuz für Keller, Schur und Meier, doch noch immer hält der Landesligist aggressiv und mit viel Laufbereitschaft dagegen. Bis ihnen nach gut einer Stunde die Luft wegbleibt und die Profis endlich zuschlagen können.

Zunächst trifft van Lent nur die Latte (64.), aber bereits eine Minute später macht er es besser und verwandelt zur 2:1-Führung. Die Eintracht legt nun mit druckvollem Spiel nach, hat aber erneut Pech, als ein platzierter Kopfball von Husterer irgendwie noch von der Linie gekratzt werden kann (74.). Auch Frommer mit einem fulminanten Postenkracher und Kreuz mit einem Kopfball an die Latte (85.) haben Abschlusspech, dafür treffen Kreuz (75.) sowie Beierle (76./80.) und sorgen in der Schlussphase dafür, dass immerhin das Ergebnis standesgemäß ausfällt, auch wenn es die Leistung über weite Strecken nicht war. (tr)


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