Alemannia Aachen - Eintracht Frankfurt

2. Bundesliga 2004/2005 - 1. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Mo 09.08.2004, 20:15 Uhr
Zuschauer: 22.000
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 0:1 Alexander Meier (77.), 1:1 Reiner Plaßhenrich (87.)

>> Spielbericht <<

Alemannia Aachen
Eintracht Frankfurt

  • Stephan Straub
  • Willi Landgraf
  • Alexander Klitzpera
  • Moses Sichone
  • Stefan Blank
  • Sergio Pinto
  • Reiner Plaßhenrich
  • Simon Rolfes
  • Cristian Fiel
  • Erik Meijer
  • Jens Scharping

Wechsel
  • Florian Bruns für Cristian Fiel (72.)
  • Thomas Stehle für Moses Sichone (80.)
  • Chris Iwelumo für Jens Scharping (80.)
Wechsel
Trainer
  • Dieter Hecking
Trainer

Eintracht erkämpft sich einen Punkt am Tivoli

Nachdem die Eintracht zum dritten Mal den Gang in die 2. Liga antreten musste, ist im Vorfeld dieser Saison die Unsicherheit über die Mannschaftsstärke im Eintrachtlager groß. Für den entlassenen Trainer Willi Reimann als Ersatz gedacht, lehnte Ralf Rangnick das Angebot, die Eintracht zu trainieren, mit dem Hinweis auf die mangelnde Leistungsstärke des Teams ab. Als neuer Trainer wurde letztendlich Friedhelm Funkel engagiert, ein ausgewiesener Aufstiegsexperte.

Aber auch im Kader war das Stühlerücken groß. Leistungsträger der Abstiegssaison, wie Amanatidis, Hertzsch, Preuß, Skela und insbesondere das Urgestein „Zico“ Bindewald verließen die Eintracht ebenso, wie die Ergänzungsspieler Bürger, Günther, Nascimento, Di Gregorio, Weißenfeldt und Tsoumou-Madza.

Als Neuzugänge konnten Hoffmann und Weissenberger, Husterer, Köhler, van Lent, Lenze, Meier, Ochs und - aus der eigenen Jugend - Reinhard und Russ verpflichtet werden.

Für die Fans der SGE ist daher eine Einschätzung des Leistungsvermögens der Mannschaft nicht möglich. Sie hoffen natürlich auf den Aufstieg, Vorstand, Trainer und die selbsternannten Experten sehen aber eher eine Platzierung zwischen 4 und 7 als realistisch an.

Mit dieser komplett neuformierten Mannschaft muss die Eintracht gleich am ersten Spieltag zum Aachener Tivoli. Die gastgebende Alemannia gilt nicht nur als ausgemachter Aufstiegskandidat, sondern auch noch als extrem heimstark.

Ein scheinbar schwieriges Unterfangen. Zwar beginnt die Eintracht stark und überzeugt mit ballsicherem und aggressivem Spiel, doch dieses Strohfeuer erlischt schon nach ca. 10 Minuten. Die Aachener beginnen zu pressen und im Eintrachtspiel schleichen sich von Minute zu Minute immer mehr Fehler ein.

Ersichtlich stimmen bei den Hessen die Laufwege noch nicht und die Verbindung zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm fehlt, die Mannschaftsteile wirken zu sehr auf sich allein gestellt. Allein Markus Pröll hält die Eintracht im Spiel; mehrfach pariert er Schüsse aus der 2. Reihe glänzend. Ihm hat es die Eintracht zu verdanken, dass es zur Halbzeit 0:0 steht.

Verkehrte Welt nach dem Wiederanpfiff. Jetzt ist die Eintracht die Mannschaft, die presst, aggressiv am Gegner steht und plötzlich auch ballsicher wirkt. Jetzt rollen die Angriffe nahezu pausenlos auf das Aachener Tor zu, wenngleich der „letzte Pass“ häufig fehlt und Großchancen ausbleiben. Gleichwohl kommt die Aachener Abwehr mit dem Dauerdruck zunehmend mehr ins Schwimmen. Das Eintracht-Mittelfeld, welches in klassischer Raute mit Schur als defensiven Mittelfeldspieler, Lexa, der nach gut einer Stunde durch Huber ersetzt wird, auf rechts, Dragusha auf links und dem jungen Meier hinter den Spitzen spielt, ist überraschenderweise dem zuvor hochgelobten Alemannen-Mittelfeld überlegen.

Der Druck der Eintracht soll sich auszahlen, wenn auch glücklich. In der 77. Minute passt der Rechtsverteidiger Ochs in die Mitte zu Meier, welcher von der Strafraumlinie abzieht. Der von Klitzpera abgefälschte Schuss schlägt unhaltbar für Straub im Aachener Tor ein.

Wer jetzt an eine Aachener Schlussoffensive glaubt, sieht sich schnell eines Besseren belehrt. Die Eintracht bleibt das überlegene Team, sie lässt den Ball laufen und außer mehr oder weniger hilflosen Konterversuchen, die das Eintrachttor nicht in Gefahr bringen, ist von Aachen nichts mehr zu sehen - bis, ja bis Köhler an der Mittellinie einen verhängnisvollen Pass direkt in die Füße des eingewechselten Bruns spielt. Dieser leitet unverzüglich an Plaßhenrich weiter, der gegen den chancenlosen Pröll trocken zum Ausgleich vollendet. Danach geschieht nichts mehr, beide Teams sind ersichtlich mit dem Punkt zufrieden und wollen nichts mehr riskieren.

Ein letztendlich gerechtes Unentschieden und ein Punkt am gefürchteten Tivoli kann sich nun wirklich sehen lassen. (uha)

>> Spieldaten <<

 

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