Eintracht Frankfurt - Eintracht Trier

2. Bundesliga 2004/2005 - 30. Spieltag

2:0 (1:0)

Termin: Fr 22.04.2005, 19:00 Uhr
Zuschauer: 27.000
Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Mainz)
Tore: 1:0 Du-Ri Cha (38.), 2:0 Du-Ri Cha (65.)

 

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Eintracht Frankfurt
Eintracht Trier

 


  • Daniel Ischdonat
  • Carsten Marell
  • Harry Koch
  • Igor Budisa
  • Sebastian Pelzer
  • Thomas Reis
  • Matthias Keller
  • Milorad Pekovic
  • Zoran Mamic
  • Antun Labak
  • Nico Patschinski

 

Wechsel
Wechsel
  • David Siradse für Harry Koch (46.)
  • Catalin Racanel für Antun Labak (59.)
  • Marijo Maric für Nico Patschinski (80.)
Trainer Trainer
  • Paul Linz

 

 

Du-Ri Cha schießt die richtige Eintracht zum Sieg

"Klar, es gibt einige Fragezeichen, aber notfalls müssen sich eben auch Spieler auf Positionen bewähren, auf denen sie nicht so zu Hause sind. Jeder Spieler muss immer damit rechnen, dass ich ihn rausnehme. Das muss nichts mit der Leistung zu tun haben, sondern mit dem, was ich auf dem Feld vorhabe", erklärt Friedhelm Funkel vor dem Heimspiel gegen die Eintracht aus Trier. Denn im defensiven Mittelfeld plagen ihn Verletzungssorgen, da neben Schur nach seinem Kreuzbandriss auch Cimen und Lenze angeschlagen sind. "Lass ihn uns mal probieren", meint Co-Trainer Reutershahn und der Trainer ist von der Idee angetan: "Jermaine hat ein gutes Auge, er arbeitet nach hinten, er dirigiert, er spricht. Ein Spieler seiner Qualität kann das spielen.“ So wird Jones gegen den Tabellenzwölften sein Debüt im defensiven Mittelfeld neben Chris geben.

Meier im zentralen Mittelfeld sowie Cha, van Lent und Köhler bilden die Offensivabteilung, die sich, so der Trainer, für einen Sieg “zerreißen“ wird: “Alex war gestern noch bei uns in der Kabine, sein Wort hat als Kapitän, Kämpfer und Mannschaftsrat auch weiterhin Gewicht. Die Jungs haben sich geschworen, für Alex noch einen Schritt mehr zu laufen. Sie wollen das Spiel für ihn gewinnen."

Punkten sollte auch Trier, denn nachdem vier der letzten fünf Saisonspiele verloren wurden, befindet sich die Mannschaft plötzlich in Sichtweite der Abstiegsplätze. Um ein Zeichen zu setzen, hat der Verein am Mittwoch die Verträge des Trainerteams um drei Jahre verlängert und auch Trainer Paul Linz bleibt selbstbewusst: "Ich bin felsenfest vom Klassenerhalt überzeugt.“ Doch auswärts hat die Eintracht bislang keine Bäume ausgerissen, lediglich ein Sieg und fünf Unentschieden wurden bislang erzielt. So ändert der Trainer sein Team nach der 0:2-Heimniederlage gegen Burghausen auf drei Positionen. In der Abwehr spielt Budisa für Racanel, Reis, der von 1990 bis 1995 bei den Frankfurtern kickte, ersetzt Siradze im defensiven Mittelfeld und Labak steht anstelle von Maric auf der linken Außenbahn.


Du-Ri Cha

Wie im Waldstadion fast schon gewohnt, beginnen die Frankfurter überlegen und drängen Trier in die eigene Hälfte. Auffällig ist bereits jetzt Jones, der die Bälle im Mittelfeld fordert und geschickt verteilt. So wie in der 3. Minute, in der er eine maßgenaue Flanke auf van Lent spielt, dessen Kopfball nur knapp am Tor von Ischdonat vorbei geht oder zwei Minuten später, als er Cha auf die Reise schickt, der aber unsanft gestoppt wird. Doch ansonsten fällt es den Frankfurtern schwer, Druck auf das Abwehrbollwerk der Gäste aufzubauen, so dass außer einem Hoffmann-Schuss, den der Keeper parieren kann, nicht viel passiert (8.). Immer wieder bleiben Meier, Cha oder Köhler hängen, stets ist ein Trierer Abwehrbein beim Pass in die Spitze dazwischen. "Am Anfang war es ein verkrampftes Spiel, da war eine gewisse Hilflosigkeit zu erkennen", meint Heribert Bruchhagen und auch der auf den Pass lauernde van Lent spricht von “einem Geduldsspiel“.

So läuft bereits die 31. Spielminute, als sich Wiedener auf der linken Außenbahn durchsetzt, nach innen zieht und das Leder vom Strafraumrand aufs Tor bolzt, doch erneut ist Ischdonat zur Stelle und kann das Leder zur Ecke klären. Dann aber erobert Meier den Ball am Mittelkreis, läuft ein paar Meter und schickt Cha auf der rechten Außenbahn. Der zündet den Turbo, sprintet nach innen und haut das Leder flach ins linke Toreck zur befreienden 1:0-Führung für die Eintracht (38.). Fünf Minuten später unterläuft Ochs ein Fehlpass in der eigenen Hälfte, das Leder kommt zu Patschinski der im Strafraum sofort abzieht, aber am klasse reagierenden Pröll scheitert. "Das war eine sensationelle Parade", lobt Friedhelm Funkel seinen Keeper, der die einzige Trierer Chance in der ersten Halbzeit vereitelte.


Chris in Aktion

Zur zweiten Halbzeit bringt Trier-Trainer Linz Siradze für Koch und die Gäste agieren jetzt ein wenig offensiver als in den ersten 45 Minuten. Doch die erste Chance haben die Frankfurter mit einem Freistoß, den Meier vor den Fünfmeterraum schlenzt, Chris, der ebenso wie Jones kurz zuvor seine fünfte Gelbe Karte erhalten hat, steigt höher als zwei Abwehrspieler, köpft die Kugel aber nur in die Arme von Ischdonat (53.). Das Spiel ist jetzt ausgeglichen und wird von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld bestimmt, aber dann hat Meier erneut den Durchblick. Aus der Drehung schnickt er das Leder von der linken Seite zentimetergenau auf den startenden Cha, der auf Torhüter Ischdonat zu sprintet, die Nerven behält und den Ball einfach an ihm vorbei zum 2:0 ins Netz haut (64.). "Da haben wir unsere Konterstärke ausgespielt", meint Trainer Funkel, während das Publikum Du-Ri Cha in Sprechchören feiert. "Ich bin einfach nur glücklich. Es ist ein Supergefühl, das erste Tor war befreiend für mich", freut sich der Torschütze.

Mit der deutlichen Führung im Rücken klappt jetzt alles bei den Frankfurtern, die befreit aufspielen und Trier gar nicht mehr zur Entfaltung kommen lassen. Nur mit der Chancenverwertung schlampen sie im Gefühl des sicheren Heimsieges. Erst verfehlt Chris den Kasten mit einem Distanzschuss (68.), nur eine Minute trifft Meier nach Flanke von Cha die Kugel nicht richtig, um sie 60 Sekunden später aus 16 Metern an die Latte zu schlenzen. Nicht besser macht es van Lent in der 71. Spielminute, als er einen Kopfball aus fünf Metern neben den Kasten von Ischdonat setzt. Von Trier ist inzwischen gar nichts mehr zu sehen, so dass es Ochs aus spitzem Winkel vorbehalten ist, die letzte Chance in diesem Spiel zu verballern (88.). Kurz darauf gönnt Friedhelm Funkel seinem zweifachen Torschützen die Standing Ovations, die er sichtlich genießt, während Lexa den Rasen für die letzte Spielminute betritt.

Kurz darauf ist er vollbracht, der zehnte Heimsieg in Folge, mit dem sich die Eintracht mit zwei Punkten Vorsprung auf die Verfolger auf Rang Drei festsetzt. Denn die Löwen kamen in Oberhausen nicht über ein 0:0 hinaus und Greuther Fürth verlor in Saarbrücken mit 2:1. (tr)


Stimmen zum Spiel


Lexa, Cha und Pröll nach dem Spiel

Friedhelm Funkel: "Insgesamt bin ich mit dem Spiel sehr zufrieden. Die Fans dürfen jetzt träumen, wir nicht. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen, wir schauen nicht auf die Tabelle. Wenn wir in den nächsten vier Spielen gute Leistungen bringen, werden wir sehen, ob es dann reicht."

Du-Ri Cha: "Meine Mitspieler haben immer gesagt: Du-Ri, du bist so schnell, du bist der schnellste Spieler, den wir kennen, wenn du durch bist, ist der Gegner noch zehn Meter hinter dir. Lass' dir einfach ein bisschen mehr Zeit. Also habe ich mir vorgenommen, nicht mehr so hektisch zu sein. Aber ich bin kein Torjäger und werde wohl auch keiner mehr."

Markus Pröll: "Wir haben sehr konzentriert gespielt und nie die Nerven verloren. Wir lassen zu Hause nichts anbrennen, da sind wir eine Macht."

 

 

 

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