SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

Testspiel 2005/2006

0:2 (0:2)

Termin: 09.01.2006, 16:00 Uhr, in Albufeira (Portugal)
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Du-Ri Cha (22.), 0:2 Benjamin Köhler (24.)

 

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SC Freiburg Eintracht Frankfurt

 

  • Walke
  • Ibertsberger
  • Hermel
  • Diarra
  • Aogo
  • Riether
  • Hansen
  • Coulibaly
  • Tanko
  • Sanou
  • Iashvili

 

 

Wechsel
  • Golz für Walke (46.)
  • Matmour für Ibertsberger (46.)
  • Olajengbesi für Diarra (46.)
  • Bührer für Aogo (46.)
  • Kruppke für Riether (46.)
  • Fotheringham für Hansen (46.)
  • Antar für Coulibaly (46.)
  • Pitroipa für Tanko (46.)
  • Koejoe für Iashvili (46.)
  • Wohlfarth für Sanou (69.)
Wechsel

 

Trainer
  • Volker Finke
Trainer

 

 

Fußball gespielt wird auch

Nach Abschluss der Hallenturnierwoche im kalten Deutschland hat die Eintracht inzwischen ihr Trainingsquartier in Vale do Lobo an der portugiesischen Algarveküste bezogen. Spielformen, taktische Schulung und Standards stehen auf dem Programm, erklärt der Trainer, um zu ergänzen: "Es wird die intensivste Woche der Vorbereitung, aber Medizinbälle haben wir keine dabei."

Unterdessen kann Heribert Bruchhagen bei den Personalplanungen den ersten Vollzug melden. Der 23-jährige Bielefelder Michael Fink hat einen Dreijahresvertrag unterschreiben und wird in der neuen Saison zur Eintracht stoßen. "Er ist ein junger, talentierter Spieler, der gut in unser Anforderungsprofil passt. Wir können uns nun einmal keine ausländischen Stars leisten. Fink ist ein flexibler Spieler, der sowohl in der Innenverteidigung als auch in einer Mittelfeldraute spielen kann." Keine Neuigkeiten gibt es indes bei den Verhandlungen mit dem japanischen Stürmer Takahara vom HSV. Frankfurt verlassen hat unterdessen Nico Frommer, der nach Unterhaching gewechselt ist.

Nach zwei Tagen Training steht in Albufeira indes das erste Testspiel gegen den noch immer von Volker Finke trainierten Tabellenfünften der zweiten Liga, den SC Freiburg, auf dem Programm. Ursprünglich plante Friedhelm Funkel, die Mannschaft vom Pokalsieg gegen Nürnberg auflaufen zu lassen, doch Copado muss ebenso wie Cimen wegen einer Erkältung passen. So spielt der wieder genesene Amanatidis neben Cha im Sturm, Preuß, Weissenberger, Köhler sowie Jones im Mittelfeld und in der Abwehr Rehmer, Chris, Vasoski und Spycher.

Beiden Mannschaften merkt man deutlich an, dass sie sich nur einspielen und vor allen Dingen nicht verletzen wollen. So gibt es viel Mittelfeldgeschiebe, schnelle Vorstöße über die Außen sind bei der Eintracht eher die Ausnahme. So sehr sich die Frankfurter auch zurückhalten, von Freiburg ist noch viel weniger zu sehen. Bieder und einfallslos ist das Pass- und Angriffsspiel, so dass Torhüter Nikolov einen für ihn viel zu ruhigen Nachmittag verlebt. Dann die 22. Spielminute, nach schöner Vorarbeit von Weissenberger köpft Cha das Leder zum 1:0 in die Maschen. Nur zwei Minuten später legt er für Köhler auf, der mit seinem Kopfball Torhüter Walke zum 2:0-Pausenstand überwindet.

Während Volker Finke zur zweiten Halbzeit gleich neun Spieler auswechselt, kommen bei der Eintracht nur Ochs und Huggel für den grippegeschwächten Rehmer sowie Jones in die Partie. Später darf sich auch Meier nach seiner auskurierten Muskelzerrung genau wie Russ mit ein paar Spielzügen versuchen, doch das war es schon. Die Eintracht gewinnt ihr erstes Testspiel im Jahr 2006 leicht und locker mit 2:0, was Trainer Funkel nicht gerade zu Jubelstürmen hinreißt: "Es war ein typisches Vorbereitungsspiel. Beide Tore waren sehr gut herausgespielt, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns."


Zeter und Mordio wegen Bruchhagens Kritik an der Fernsehgeldverteilung

Nach der jüngsten Versammlung der DFL und den Beschlüssen über die künftige Verteilung der Fernsehgelder, die in der nächsten Saison von 300 auf 420 Millionen Euro ansteigen werden, hat Heribert Bruchhagen harsche Kritik an der Verteilung der Mehrerlöse geübt: "Eine lineare Anhebung der jeweiligen Gelder bedeutet, dass jemand, der bisher, bildlich gesprochen, 100 Euro überwiesen bekommen hat, demnächst 140 Euro hätte und jemand, der bisher 20 Euro erhielt, 28. Das wäre fünfmal so viel für den, der bisher schon am besten gestellt war. Für den deutschen Fußball ist diese Regelung schlecht. Die Schere zwischen den großen und den kleinen Clubs wird nur noch größer. Die Bundesliga wird nur noch vom Gedankengut von Karl-Heinz Rummenigge getragen. Die DFL ist nur noch ein Erfüllungsgehilfe für ihn. Es geht alleine noch um das Recht der Großen."

Die Kritik hat gesessen. Wie üblich, melden sich nicht nur der Herr Rummenigge, sondern auch die üblichen Verdächtigen zu Wort:

Karl-Heinz Rummenigge: "Es kann nicht sein, dass ein Mensch wie Bruchhagen die DFL und den FC Bayern beleidigt und diskreditiert. Ich werde mir juristische Schritte offen halten. Ich erwarte von Herrn Bruchhagen ganz speziell bei der DFL und bei mir eine öffentliche Entschuldigung. Außerdem verdreht Herr Bruchhagen die Fakten, ich gehörte diesem Gremium gar nicht an. Ich vermute, Herr Bruchhagen ist sehr frustriert, und zwar aus drei Gründen: Erstens, weil sein Vertrag als Geschäftsführer der DFL nicht verlängert wurde. Zweitens, weil er bei der Wahl zum DFL-Vorstand gescheitert ist und drittens, weil sein Antrag auf Erhöhung der Bundesliga von 18 auf 20 Clubs nicht durchging. Wenn sich diese Haltung des Herrn Bruchhagen in der Bundesliga durchsetzt, werden wir konkret erwägen, ob wir weiterhin so zur Zentralvermarktung stehen. Wir lassen uns nicht beleidigen, weil wir auf wahnsinnig viel Geld verzichten. Herr Bruchhagen hat da eine Lawine losgetreten, die er besser nicht losgetreten hätte."

Harald Strutz von Mainz 05 reagiert indes ungefragt: "Es geht mir langsam auf den Keks, mir von Herrn Bruchhagen immer wieder sagen lassen zu müssen, Rummenigge führe alle Vereine vor. Das ist doch Nonsens. Herr Bruchhagen soll nicht glauben, er habe das Rad neu erfunden, sondern lieber öffentlich den Ball flach halten und sich stattdessen bei Mitgliederversammlungen äußern. Da ist er jedoch nur durch Schweigen aufgefallen."

Werner Hackmann, DFL-Präsident: "Die freie Meinungsäußerung ist erwünscht, aber sie sollte sich in Grenzen des fairen Umgangs halten. Die hat Bruchhagen aus meiner Sicht verlassen. Ich halte es für angebracht, wenn sich Bruchhagen, der nicht nur eine Attacke gegen Rummenigge gefahren, sondern auch alle anderen sieben Vorstandsmitglieder diffamiert hat, öffentlich entschuldigt."

Heribert Bruchhagen zu der Kritik an seinen Worten: "Ich beharre auf meiner Position, der Wettbewerb ist gefährdet und das ist katastrophal. Es kann nicht sein, dass ein einziger Verein die Themen in der Öffentlichkeit besetzt. Dass ich nun im Gegenwind stehe, wundert mich nicht, damit muss man rechnen, wenn man dem Branchenprimus nicht nach dem Mund redet. Und Herr Rummenigge soll mal nicht so dünnhäutig sein. Die Bayern teilen ganz anders aus. Das ist nun mal meine Einschätzung. Ich kann weit und breit keine Beleidigung erkennen." (tr)

 

 

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