Brøndby IF - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 2006/07 - 1. Runde, Rückspiel

2:2 (1:1)

Termin: Do., 28.09.2006, 18:05 Uhr
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Pieter Vink (Niederlande)
Tore: 0:1 Aleksandar Vasoski (7.), 1:1 Martin Ericsson (20.), 1:2 Aleksandar Vasoski (52.), 2:2 Thomas Rasmussen (65.)

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Brøndby IF
Eintracht Frankfurt

  • Casper Ankergren
  • Morten Rasmussen
  • Per Nielsen
  • Kasper Lorentzen
  • Asbjørn Sennels
  • Martin Spelmann
  • Martin Ericsson
  • Thomas Rasmussen
  • Martin Retov
  • Hannes Sigurdsson
  • Mads Jörgensen

 


 

Wechsel
  • David Williams für Mads Jörgensen (46.)
  • Giovanni Rector für Martin Ericsson
Wechsel
Trainer
  • René Meulensteen
Trainer

Familienausflug nach Dänemark

Bereits am Freitag, den 22. September, also einen Tag vor dem 1:1 beim VfB Stuttgart, fuhr ein 53jähriger Frankfurter Fan los, um pünktlich in den Vorort von Kopenhagen zu gelangen. Sein Fahrrad hielt genau wie er die 998 Kilometer durch, so dass er zusammen mit den anderen ca. 2.500 Anhängern der Eintracht siegesgewiss in Kopenhagen ankam.

Das Erreichen der Gruppenphase im UEFA-Cup scheint klar, schließlich hat man ein grandioses 4:0 aus dem Hinspiel im Rücken. Doch Trainer Funkel warnt seine Jungs, er kennt Karl-Heinz Körbels immer wiederkehrenden Albtraum von der 0:5-UEFA-Cup-Klatsche in Brøndby aus dem Jahr 1990. Um kurz nach 18:00 betritt die selbe Frankfurter Elf das Stadion, die das Hinspiel bestritten hatte. Russ, Rehmer und Takahara, die in Stuttgart gespielt hatten, dürfen das Spiel von der Bank aus verfolgen.

Um 18:05 pfeift Schiedsrichter Pieter Vink das Spiel an. Die Eintracht gibt sich von Beginn an offensiv. Michael Thurk am Ball in der dänischen Hälfte, Martin Retov steigt ein, da war sie wieder, die internationale Härte (1. Min). Weiter geht’s mit Benjamin Huggel, strammer Schuss im Strafraum der Dänen, Ankergren klärt zur Ecke, die nichts bringt (2. Min.).

Die Eintracht bleibt am Drücker: 6. Minute und die nächste Ecke. Wieder Markus Weissenberger, der Ball fliegt in die Mitte des dänischen Strafraums, zwei Dänen und ein Frankfurter steigen hoch. Der Frankfurter bekommt den Ball und... Tor durch Vasoskiiiii! 1:0 für die Eintracht. Ein frotzelnder Friedhelm Funkel wird später feststellen: „Er hat in 100 Spielen für uns bisher ein Tor gemacht – da wurde es auch langsam Zeit.“. Die Frankfurter Fans hüpfen zur Melodie von Pipi Langstrumpf, der Stahlbeton der Tribüne ächzt, aber er hält.

Trotz des beachtlichen Polsters schwimmen die Adler plötzlich auf dem frisch gewässerten Rasen des Brøndby-Parks. Die Dänen machen Druck, Lorentzen in der 7. Minute und Ericsson in der 11. Minute scheitern an Markus Pröll. Dann die 20. Minute. Freistoß für Brøndby durch den Schweden Ericsson kurz vor der Strafraumgrenze. Ericsson täuscht an, dann ein Schuss mit rechts in Richtung linkes Toreck über die hüpfende Frankfurter Mauer. Pröll reagiert, doch der Ball ist bereits im Netz. 1:1 in der 21. Minute.

Brøndby weiter im Vorwärtsgang, die Adler rotieren vor und im Strafraum. Die 23. Minute, Sigurdsson vorbei an Kyrgiakos in den Strafraum, Vasoski kommt, riskiert alles... und klärt. Danach ein wenig berauschendes Hin- und Her. Die 45. Minute: Halbzeitpfiff, gut so.

Zu Beginn der 2. Halbzeit zeigt plötzlich wieder die Eintracht ihr druckvolles Spiel der Anfangsphase. In der 52. Minute zirkelt Markus Weissenberger einen Freistoß von der rechten Seite auf Strafraumhöhe in den 5-Meter-Raum. Und wieder ist es Vasoski, der per Kopfball trifft .1:2 für die Eintracht. Der alt-ehrwürdige Stahlbeton des Brøndby-Parks ächzt ob der Frankfurter Hüpfeinlagen.

Die Eintracht bleibt am Drücker. In der 59. Minute führt Sotirios Kyrgiakos den Ball am Mittelkreis, denkt wohl kurz an Augenthalters Tor aus 50 Metern gegen Uli Stein im DFB-Pokal '89, schaut, schießt und trifft... leider nur das obere Tornetz. Sechs Minuten später führt Thomas Rasmussen, der schon beim Trauma-Club Rostock spielte, den Ball im Mittelfeld. Noch 28 Meter Torentfernung. Er schießt, das Netz im rechten Torwinkel spannt sich, Markus Pröll hat keine Chance. 2:2 in der 66. Minute.

Danach verflacht das Spiel. Einzig Takaharas Chance zum 3:2 in der 84. Minute, die Ankergren vereiteln kann, ist noch erwähnenswert. Schlusspfiff. Wir sind in der Gruppenphase. Die Mannschaft sowie Heribert Bruchhagen und Friedhelm Funkel bedanken sich bei den mitgereisten Fans. Noch einmal ächzt der Stahlbeton. Karl-Heinz Körbel kann endlich gut schlafen. Werner Kümmel, der tapfere Radfahrer, fährt mit dem Bus heim.

Nachtrag: Trainer Funkel gibt bekannt, dass Christoph Preuß erneut operiert werden muss: der Meniskus. (tr)

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