Celta de Vigo - Eintracht Frankfurt

UEFA-Cup 2006/07 - Gruppe H, 2. Spieltag

1:1 (1:1)

Termin: Do., 02.11.2006, 21:00 Uhr
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Stuart Dougal (Schottland)
Tore: 1:0 Jesús Perera (11.), 1:1 Alexander Huber (17.)

>> Spielbericht <<

Celta de Vigo
Eintracht Frankfurt

  • Andres Suarez Esteban
  • Matías Emanuel Lequi
  • Ángel López
  • Gabriel Tamas
  • Pablo García
  • Jonathan Aspas
  • Nené
  • Ernesto Canobbio
  • Iriney
  • Jesús Perera
  • Antonio Guayre

 


 

Wechsel
  • Antonio Núñez für Iriney (71.)
  • Joao Fernando Nelo für Antonio Guayre (71.)
Wechsel
Trainer
  • Fernando Vazquez
Trainer

Heimspiel in Vigo

Eigentlich ein Auswärtsspiel. Dennoch reisen ca. 2.000 Frankfurter auf allen möglichen Wegen in die 1.500 km entfernte Stadt im Norden Spaniens. Die Fans erwartet eine Hafenstadt mit vielen heruntergekommenen Betonbauten, quasi ein Offenbach am Meer. Nur die kleine Altstadt kann ein klein wenig Charme entwickeln. Zudem gibt es Cidra, einen spanischen Apfelwein, zu dem statt Handkäs Sonnenblumenkerne gereicht werden.

Im Estadio Baláidos verirren sich lediglich 8.000 spanische Zuschauer, nur die Frankfurter Fans sorgen schon vor Beginn für die einem UEFA-Cup-Spiel angemessene Stimmung, dies wiederum erinnert an das Samstagsspiel in München.

Eine weitere Überraschung folgt bei der Aufstellung. Friedhelm Funkel ändert die Mannschaft im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei den Bayern gleich auf fünf Positionen: Russ, Fink, Streit, Weissenberger und Amanatidis weichen für Christoph Spycher, Benjamin Köhler, Alexander Meier, Michael Thurk und Alexander Huber. Huber? Dieser hat zuletzt in der zweiten Liga mal von Anfang gespielt und in dieser Saison allenfalls ein paar Minuten kurz vor Schluss.

Auch Vigos Trainer Fernando Vasquez nimmt nach der 1:2-Pleite gegen den FC Sevilla fünf Wechsel vor: Torhüter Pinto, Contreras, der Ex-Leverkusener Placente, Nunez und Fernando Baiano dürfen nicht spielen. Dafür bekommen Torhüter Esteban, Jonathan Aspas, Lequi, Guayre und Angreifer Perera ihre Chance in der Start-Elf.

Nach dem Anpfiff durch den schottischen Schiedsrichter Steward Dougal merkt man den Teams eine gewisse Nervosität an. Auf beiden Seiten hektische und ungenaue Aktionen. Dennoch kommt Vigo plötzlich zu einer Chance. Auf Umwegen gelangt der Ball zu Nené, der plötzlich frei vor Oka Nikolov ist. Nené schießt, aber die Kugel geht knapp links neben das Tor (2.).

In der 11. Minute sehen die Zuschauer einen Vorstoß der Spanier von der rechten Seite. Canobbio führt den Ball und flankt in die Mitte des Frankfurter Strafraums auf Perera. Alexander Huber steht hinter Perera und spielt den unbeteiligten Zuschauer, auch Oka Nikolov bleibt auf der Linie. Perera steigt hoch und köpft im 5-Meter-Raum unbedrängt ins Tor. 1:0 für Vigo (11.). Erstmals hört man die Vigo-Fans im Stadion.

Nun legen die Gastgeber die anfängliche Unsicherheit ab und dominieren das Spiel. Das Team von Celta de Vigo wirkt ballsicherer, besser eingespielt und auch individuell stärker und bereitet der Frankfurter Abwehr viel Arbeit. Takahara und Thurk kommen nicht ins Spiel, auch weil Kyrgiakos den Ball immer wieder hoch nach vorne schlägt und die rechte Abwehrseite mit Ochs und Huber keine Aufbauarbeit leistet.

Dann aber doch ein Frankfurter Konter, der von Alexander Meier in der eigenen Hälfte eingeleitet wird. Sein Pass kommt auf Michael Thurk, der den Ball zu Benjamin Köhler weiter gibt. Köhler ist auf der linken Seite auf Strafraumhöhe, er schaut in die Mitte und flankt auf den bereitstehenden Naohiro Takahara. Der Japaner verpasst die Flanke, aber da sprintet Alexander Huber hinzu und schießt den Ball ins Tor! 1:1 (17.). Alexander Huber macht seinen Fehler aus der 10. Minute wieder gut.

Die Partie beruhigt sich nun etwas. Die Eintracht steht viel besser, Vigo kommt bis zur 30. Minute zu keiner weiteren Torchance. Dann spielt Guayre einen Pass in die Mitte des Strafraums, vorbei an Kyrgiakos und Vasoski. Canobbio bekommt das Leder und zieht ab, aber Nikolov reagiert mit einer glänzenden Parade. Es bleibt beim 1:1.

Bei einem Konter über Christoph Spycher kommt der Ball zu Alexander Meier. Meier läuft in Richtung Tor, stoppt dann aber ab. Die Abwehr der Spanier kommt heran und der Ball wird abgeblockt, schade (45.). Unter dem Jubel der Frankfurter Fans traben die Teams zum Pausentee.

In der zweiten Halbzeit ersetzt Michael Fink, den trotz seines Tores sehr unsicher spielenden Alexander Huber. Die Eintracht ist nun viel aktiver im Spielaufbau und Michael Fink sorgt für mehr Sicherheit in der Abwehr. Immer wieder wird der Ball bereits im Mittelfeld erkämpft, leider ergeben sich daraus keine nennenswerten Chancen. Die spanische Abwehr ist hellwach.

Alexander Meier gewinnt im Mittelfeld einen Zweikampf mit Iriney, aber Schiedsrichter Dougal entscheidet auf Foulspiel und zeigt dem Frankfurter die gelbe Karte (55.). Nur vier Minuten später gibt es ein weiteres verbissenes Duell zwischen Iriney und Meier. Meier steigt ungestüm ein, Schiedsrichter Dougal bleibt konsequent und zückt zwei Karten: Gelb-Rot für Alexander Meier, die Eintracht spielt nur noch mit 10 Mann (59.). Meier wird im Heimspiel gegen Newcastle United fehlen.

Funkel reagiert und lässt Marco Russ warmlaufen. Celta de Vigo macht Druck, aber die Eintracht-Abwehr kämpft verbissen. Die 63. Minute: Perera versucht es mit einem knallharten Schuss aus fast 30 Metern, aber der Ball verfehlt das Tor. In der 65. Minute kommt Marco Russ für Benjamin Köhler. Die Abwehr wird verstärkt.

Die Eintracht steht nun tief im eigenen Mittelfeld, für die Spanier gibt es kein Durchkommen. Nur noch eine erwähnenswerte Chance in der 75. Minute, als Oka Nikolov einen Freistoß von Nené aus gut 25 Metern glänzend pariert.

Unter dem Jubel des Frankfurter Blocks beendet Schiedsrichter Dougal pünktlich das Spiel. Der erste Punkt ist erkämpft. In der anderen Partie der Gruppe H gewann Newcastle United 0:1 bei U.S. Palermo. Die Eintracht ist nach zwei Spieltagen Tabellen-4. vor Fenerbahce Istanbul. (tr)

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