Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 2006/07 - 10. Spieltag

1:0 (0:0)

Termin: So 05.11.2006, 17:00 Uhr
Zuschauer: 50.000
Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack (Biberbach)
Tore: 1:0 Naohiro Takahara (78.)

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Eintracht Frankfurt
Borussia Mönchengladbach

 


  • Kasey Keller
  • Thomas Helveg (56.)
  • Tobias Levels
  • Zé Antonio
  • Marvin Compper
  • Michael Delura
  • Eugen Polanski
  • Peer Kluge
  • Federico Insúa
  • Kahê
  • Nando Rafael

 

Wechsel
Wechsel
  • Bernd Thijs für Federico Insúa (63.)
  • David Degen für Peer Kluge (78.)
  • Oliver Neuville für Nando Rafael (82.)
Trainer Trainer

Wack sei Dank der zweite Saisonsieg

Zum Ende der dritten englischen Woche empfängt die Eintracht heute die auswärts schwächste Mannschaft der Bundesliga: Borussia Mönchengladbach. Die Borussen stehen unter Leitung des in Frankfurt ebenso bekannten wie unbeliebten Trainers Jupp Heynckes. Manches bleibt eben unvergessen und so erhält der Gladbacher Trainer schon zu Beginn ein besonders schönes Pfeifkonzert.

Nach dem Donnerstagsremis bei Celta de Vigo ändert Trainer Friedhelm Funkel die Mannschaft erneut. Vasoski, Huggel, Huber und Takahara werden durch Marco Russ, Michael Fink, Albert Streit und Ioannis Amanatidis ersetzt. Herr Heynckes nimmt nach der 0:2-Niederlage gegen Leverkusen ebenfalls einige Änderungen an seiner ersten Elf vor. Thomas Helveg und Tobias Levels ersetzen Svensson und Kirch, Eugen Polanski und Nando Rafael spielen für Thijs und Neuville. Eine sehr defensive Aufstellung der ehemaligen Fohlenelf.

Zu Beginn des Spiels beharken sich beide Teams im Mittelfeld, es kommt zu etlichen kleinen Fouls. Die ängstlich in der eigenen Hälfte stehenden Gladbacher versuchen kaum in Richtung des Frankfurter Tores zu spielen. Sofern es ein Borusse dennoch wagt die Mittellinie zu überqueren, verdaddelt dieser prompt den Ball. Aber auch die Eintracht wirkt ideenlos, was durch die Querpässe im Spielaufbau und die vielen Rückpässe auf Nikolov unterstrichen wird. Bis zur 45. Minute wird Oka Nikolov häufiger am Ball sein als Alexander Meier und Ioannis Amanatidis zusammen.

Die erste kleine Chance in der 22. Minute: Nando Rafael setzt zu einem kurzen Spurt über halblinks an und kann aus zwanzig Metern abziehen. Sein Schuss landet ca. drei Meter neben dem Frankfurter Tor. Danach folgt wieder die Querpassorgie.

In der 32. Minute endlich auch die erste nennenswerte Chance für die Eintracht: Albert Streit setzt sich auf der linken Seite gegen zwei Gladbacher durch und schießt aus halblinker Position scharf mit rechts, aber der Ball wird zur Ecke abgewehrt. In der 36. Minute dann noch einmal die Borussia: Ein Zufallspass von Polanski landet bei Insuá, der die gute Möglichkeit aber durch einen Haken zu viel verdaddelt.

Nun läuft bereits die 44. Minute: Patrick Ochs läuft auf rechts aus der eigenen Hälfte in Richtung des Gladbacher Strafraumes. Schön geht er an Rafael vorbei und flankt in die Mitte auf den heraneilenden Ioannis Amanatidis. Amanatidis trifft den Ball aus vollem Lauf, aber das Leder fliegt knapp neben das Tor. Das hätte es ein können.

Halbzeitpfiff durch Dr. Wack. Erstmals in dieser Saison werden unsere ideenlosen Adler mit einem Pfeifkonzert der Zuschauer zum Halbzeittee geleitet. Enttäuscht marschieren die ideenlosen Adler neben den Gladbacher Angsthasen in die Kabine. Funkel meint nach dem Spiel: „Mit den Pfiffen konnten meine Spieler gut umgehen, wie die zweite Halbzeit ja gezeigt hat.“

Die Eintracht startet tatsächlich mit wesentlich mehr Mumm in die zweite Halbzeit. Michael Thurk spielt Ioannis Amanatidis im Strafraum an. Amanatidis blockt klasse und spielt dann einen kurzen Pass auf Spycher. Christoph Spycher ist jetzt 8 Meter vor dem Tor völlig frei vor Torhüter Keller. Spycher schießt und trifft das Tor nicht (49.)! In der 50. Minute folgt ein Distanzschuss von Michael Fink aus 25 Metern, aber Kasey Keller kann parieren.

Wo ist eigentlich Gladbach gerade? Bei einer der seltenen Ecken für die Borussen. Delura schießt den Ball flach und harmlos in den Frankfurter Strafraum. Abgefangen und schneller Gegenstoß der Adler. Albert Streit ist auf dem Weg in Richtung des Gladbacher Strafraums. Der bereits verwarnte Thomas Helveg hält Streit fest. Schiedsrichter Dr. Wack hat’s gesehen und gibt erst Gelb, dann Rot. Gladbach ist nur noch zu zehnt (57.).

Doch auch gegen 10 Angsthasen findet die Eintracht keine Lücke. Patrick Ochs setzt sich in der 68. Minute gegen den eingewechselten Thijs durch. Flanke auf Amanatidis. Aber der Kopfball ist kein Problem für Torhüter Kasey Keller.

Nur eine Minute später, diesmal Gladbach mit gelungenem Spiel aus der eigenen Hälfte, der Ball findet den Weg zu Rafael. Der passt sofort auf Marvin Compper. Ein Schuss und Oka Nikolov ist geschlagen. Denkste! Ein Assistent hat aufgepasst und hebt seine Fahne. Dr. Frank-Xaver Wack entscheidet auf Abseits. Eine gelungene Fehlentscheidung, denn Marco Russ hatte das Abseits beim Pass von Compper zuvor aufgehoben.

Frankfurt agiert weiter mit Druck nach vorne, doch ohne zündende Ideen. Dann gibt es in der 78. Spielminute einen Freistoß für die Eintracht im Mittelfeld, einige Gladbacher diskutieren mit Dr. Wack, andere stehen gelangweilt rum. Nicht so Albert Streit: Er schnappt sich den Ball und passt blitzschnell auf Naohiro Takahara, der mutterseelenallein im Strafraum steht. Takahara bekommt den Ball, er schießt und der Ball fliegt über den sich entgegenwerfenden Keller in Richtung Toreck. Der Ball trifft den Pfosten und rollt ins Tor! 1:0 für die Eintracht (78.).

Herr Heynckes wechselt nun Rafael aus und bringt Oliver Neuville (81.). Es wird nun hektischer, da Gladbach jetzt endlich nach vorne spielt. Neuville bekommt seine Chance zum Ausgleich in der 85. Minute, doch Marco Russ kann in höchster Not klären. Im direkten kommt ein weiter Pass auf den in der 75. Minute für Michael Thurk gekommenen Markus Weissenberger. Weissenberger läuft in Richtung Strafraummitte, kann sich die Ecke oder drei ebenfalls freistehende Mitspieler aussuchen und das 2:0 schießen. Aber er vergibt kläglich und erhält danach die Höchststrafe: Benjamin Huggel kommt in der 86. Minute für den nur 11 Minuten spielenden Österreicher, der sich bei dieser Chance eine Zerrung holte.

Dann ertönt endlich der Schlusspfiff im Waldstadion. Während der Jubel der Fans über den zweiten Saisonsieg riesig ist, tobt Borussen-Manager Peter Pander: „Glatte Unverschämtheit, wir sind um drei Punkte betrogen worden“. Herr Heynckes hadert mit der Welt und dem Schiedsrichter im Besonderen. Friedhelm Funkel bleibt ruhig: „Ich kommentiere nicht die Kommentare von Borussia Mönchengladbach.“ Weder Trainer Heynckes noch Manager Pander werden im Rückspiel die Gelegenheit zu einer (verbalen) Revanche nutzen können. Beide sind bis dahin nicht mehr in Amt.

Die Eintracht ist nun Tabellen-10ter mit 13 Punkten. Nächste Woche geht es nach Cottbus.

Nachtrag:
Der Brasilianer Chris kann in der Woche nach dem Gladbach-Sieg, 6 Monate nach seiner Bandscheibenoperation, wieder das Mannschaftstraining aufnehmen. (tr)

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