Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund

Bundesliga 2006/07 - 14. Spieltag

1:1 (1:0)

Termin: Sa 25.11.2006, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Tore: 1:0 Sotirios Kyrgiakos (38.), 1:1 Euzebiusz Smolarek (79.)

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Eintracht Frankfurt
Borussia Dortmund

 


  • Roman Weidenfeller
  • Florian Kringe
  • Martin Amedick
  • Christian Wörns
  • Dédé
  • Tinga
  • Marc-André Kruska
  • Nuri Sahin
  • Nelson Valdez
  • Alexander Frei
  • Euzebiusz Smolarek

 

Wechsel
Wechsel
  • Matthew Amoah für Nelson Valdez (68.)
  • Steven Pienaar für Marc-André Kruska (74.)
Trainer Trainer
  • Bert van Marwijk

Noch ein verschenkter Sieg

Nach der letzten enttäuschenden Heimniederlage gegen Bielefeld und dem verschenkten Sieg in Bochum ist heute Wiedergutmachung gegen den Tabellen-7. Borussia Dortmund angesagt. Im Vorjahr gewannen die Adler ihr Heimspiel gegen den BVB mit 2:0 durch Tore von Copado und Ioannis Amanatidis, der auch heute nach überstandener Grippe stürmen wird

Nach zuletzt sieben Gegentoren in zwei Spielen will Friedhelm Funkel vor allem eine stabile Defensive sehen. Markus Pröll ersetzt nach seiner Verletzungspause Oka Nikolov. Marko Rehmer soll auf rechts und Patrick Ochs auf der für ihn ungewohnten linken Seite verteidigen. Marco Russ und Sotirios Kyrgiakos bilden die Innenverteidigung. Der Grieche spielt für den nach seiner roten Karte für zwei Spiele gesperrten Aleksandar Vasoski. Keinen Grund zu wechseln, sieht hingegen BVB-Coach Bert van Marwijk trotz der 1:2-Niederlage gegen Hertha BSC und setzt auf die gleiche Anfangsformation.

Anpfiff durch Peter Sippel und es beginnt ein offener Schlagabtausch im Mittelfeld. Beide Mannschaften suchen den Weg nach vorne, Dortmund insbesondere über die linke Seite durch Dede, dem Gegenspieler von Marko Rehmer. Die 10. Minute: Dede gewinnt das Zweikampfduell gegen Rehmer an der linken Torauslinie, ein Rückpass in den Strafraum zu Valdez. Der stoppt den Ball und schießt, aber Russ geht dazwischen.

Wieder ist Dortmund im Angriff, erneut über Dede. Der Brasilianer sprintet in den Strafraum, hart bedrängt von Marko Rehmer. Dede fällt, aber zu spektakulär. Schiedsrichter Sippel entscheidet auf weiterspielen. Durchatmen, unser Schiedsrichter vom Pokalendspiel hätte in dieser Situation gepfiffen (15.).

Jetzt die Eintracht am Ball, die Dortmunder Abwehr steht bislang sehr sicher. Hoher Ball in den Strafraum, zwei Dortmunder springen und köpfen den Ball gleichzeitig nach vorne. Alexander Meier freut sich über das Geschenk und schießt direkt, aber weit über den Kasten von Weidenfelder. Das hätte das 1:0 sein können... (20.)

Der direkte Gegenzug von Dortmund kommt diesmal über die rechte Seite. Ebi Smolarek ist am Ball und Markus Pröll etwas zu weit vor seinem Tor. Gefühlvoll lupft der Pole den Ball über Freund, Feind und Pröll und der Ball segelt in Richtung linkes Toreck. Doch da kommt Sotirios Kyrgiakos angehechtet, ein Sprung, ein Scherenschlag, der Teufelskerl hat das Ding tatsächlich aus dem Tor geschlagen, es bleibt beim 0:0 (21.).

Die Eintracht agiert weiter mit Druck nach vorne, aber Naohiro Takahara und Ioannis Amanatidis sind trotz langer Laufwege und Seitenwechseln gut abgedeckt. Albert Streit entschließt sich zum Weitschuss aus gut 30 Metern, aber das Leder zischt am linken Pfosten vorbei (28.).

Die nächste Chance für die Eintracht ergibt sich aus einer Standardsituation. Die Ecke von Albert Streit kommt hoch in den Strafraum, Dede wehrt zu kurz ab und Benjamin Huggel kommt an den Ball. Eine schnelle Drehung des Schweizers und ein Schuss aus 8 Metern, doch Torhüter Roman Weidenfelder pariert den Ball (34.) - noch immer 0:0.

Vier Minuten später gibt es wieder eine Ecke von links. Albert Streit schießt den Ball hoch in den Strafraum, Ebi Smolarek wehrt den Ball genau auf Sotirios Kyrgiakos ab. Der von Christian Wörns gedeckte „Retter“ hebt ab und knallt das Leder mit einem Seitfallzieher ins Tor! 1:0 für die Eintracht (38.). Weidenfelder hat keine Chance und Wörns schimpft wie ein Rohrspatz.

Jetzt macht Dortmund zwar wieder mehr Druck, doch in der 44. Spielminute wird erneut ein Angriff der Borussen abgefangen. Langer Pass auf Ioannis Amanatidis. Der läuft in Richtung Strafraum, bleibt aber kurz vor „Schuss“ an der Abwehr hängen. Halbzeit.

Ohne personelle und spielerische Veränderungen geht es weiter. Der BVB ist am Ball, aber die Eintracht-Abwehr erkämpft sich die Kugel und spielt einen langen Pass auf Ioannis Amanatidis. Der setzt sich wunderbar gegen Christian Wörns durch und schießt von der Strafraumgrenze, aber Weidenfelder pariert (47.).

Die Adler stehen jetzt tiefer in der eigenen Hälfte und lassen Dortmund kommen. Aber auch bei eigenem Ballbesitz gibt es zu viele Querpässe und zu langsamen Spielaufbau. Wenn das gut geht.... Die Partie ist in dieser Phase hart umkämpft, Chancen zunächst weder für die Eintracht noch für Dortmund.

Dann eine Ecke für Dortmund durch Alexander Frei. Der Ball findet den Kopf von Christian Wörns, Markus Pröll kommt nicht ran, aber Ioannis Amanatidis kann den Ball vor der Linie abwehren (61.). Durchatmen, es bleibt beim 1:0. Die Eintracht-Fans feuern die Mannschaft lautstark an: „Auf geht’s, Eintracht, schieß ein Tor!“

Die Eintracht ist wieder im Angriff, die Situation wird vom BVB zur Ecke geklärt. Albert Streit flankt erneut hoch in den Dortmunder Strafraum, Naohiro Takahara kommt völlig frei zum Kopfball – aber der Ball verfehlt das Tor (65.). Der musste eigentlich drin sein...

In der 70. Minute greift die Eintracht über links an. Benjamin Huggel flankt flach zu Alexander Meier. Meier schießt sofort und trifft! Aber die Fahne ist oben, Schiedsrichter Peter Sippel gibt den Treffer nicht, da Alexander Meier bei Ballannahme im Abseits gestanden haben soll. Riesenpfeifkonzert im Waldstadion, das war doch niemals Abseits. Aber erst die Zeitlupenanalyse im Fernsehen beweist, dass tatsächlich ein Dortmunder auf gleicher Höhe stand, das Tor hätte zählen müssen.

Neun Minuten später wird ein Angriff der Eintracht abgefangen, Florian Kringe kommt von rechts und flankt in den Strafraum, aber Patrick Ochs köpft den Ball raus. Aber die Abwehr ist zu kurz und unplatziert, und so kommt das Leder zu Alexander Frei, der erneut in den Strafraum passt. Dort lauert Euzebiusz Smolarek, der von Marco Russ gedeckt wird. Eine schnelle Drehung von Smolarek lässt den jungen Russ alt aussehen und der Pole kann den Ball plötzlich unbedrängt köpfen. Markus Prölls Flugeinlage erreicht den Ball nicht mehr. Tor für Dortmund, das 1:1 (79.). Friedhelm Funkel später: „Da war Ebi abgebrühter, das wird Russ nicht noch einmal passieren.“

Die Minuten verrinnen, es ergeben sich keine Torchancen mehr. Peter Sippel pfeift nach 90. Minuten ab, da war wieder mal mehr drin gewesen. Die Eintracht ist nun Tabellen-11. mit 17. Punkten, fünf Zähler vor dem Tabellen-16. VfL Bochum. Am Donnerstag ist nun erst einmal UEFA-Cup, diesmal im Waldstadion gegen Newcastle und am Wochenende steht das Auswärtsspiel in Aachen auf dem Programm.

Stimmen zum Spiel:
Christian Wörns in seiner ihm eigenen, unerreichten Art: „Das war die totale Enttäuschung, wir haben das Spiel klar beherrscht.“ Die treffendere Analyse kommt von Ioannis Amanatidis: „Wir haben 2 Punkte verschenkt, nach der Führung haben wir es versäumt, den Sack zuzumachen“.

Nachtrag:
Nach achteinhalb Monaten Pause feierte der Brasilianer Chris bei der U23 gegen Buchonia Fliedern (4:0 für die Eintracht) ein gelungenes Comeback und war nach dem Spiel unter den kritischen Blicken von Friedhelm Funkel sehr zufrieden. Nur zwei Tage später muss er erneut das Training aussetzen. Er hat sich bei dem Spiel eine Rippenprellung zugezogen. (tr)

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