Eintracht Frankfurt - Hannover 96

Bundesliga 2007/2008 - 11. Spieltag

0:0

Termin: Freitag, 26.10.2007, 20:30 Uhr
Zuschauer: 44.700
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: ./.

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Eintracht Frankfurt Hannover 96

 


  • Robert Enke
  • Steven Cherundolo
  • Frank Fahrenhorst
  • Vinicius Bergantin
  • Michael Tarnat
  • Jan Rosenthal
  • Hanno Balitsch
  • Christian Schulz
  • Sergio Pinto
  • Szabolcs Huszti
  • Mike Hanke

 

Wechsel Wechsel
  • Altin Lala für Christian Schulz (56.)
  • Benjamin Lauth für Szabolcs Huszti (80.)
  • Arnold Bruggink für Sergio Pinto (86.)
Trainer Trainer
  • Dieter Hecking

Kein Spiel für „verwöhnte“ Zuschauer

„No left back, no left back“, so die Umschreibung von Sotirios Kyrgiakos für die Personalprobleme der Eintracht kurz vor dem Spiel gegen die seit 5 Spieltagen unbesiegten Hannoveraner. Christoph Spycher muss aufgrund von Wadenproblemen passen und auch Mounir Chaftar hatte sich am Donnerstag am Knöchel verletzt. So macht Trainer Funkel aus der Not eine Tugend und setzt heute den gelernten Stürmer Benjamin Köhler als linken Außenverteidiger ein. Wiedergutmachung ist angesagt für die 2. Halbzeit in Nürnberg, bei der die Adler vier Tore kassierten und eklatante Mängel in der Innenverteidigung und im Spielaufbau offenbarten. Der Einstürmertaktik fällt heute Naohiro Takahara zum Opfer, für ihn soll Markus Weissenberger auf der linken Außenbahn für Impulse sorgen. Ansonsten spielt das Team von Nürnberg, so dass insbesondere Marco Russ und Kyrgiakos die Chance erhalten, sich zu rehabilitieren.

Im Gegensatz zu den Adlern nimmt Hannovers Trainer Dieter Hecking nach dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg keine Veränderungen in seiner Mannschaft vor. Vor einer massiven Abwehr sollen Mike Hanke, Szabolcs Huszti und Sergio Pinto für Gefahr sorgen. Das ewige Talent Benjamin Lauth darf erneut auf der Bank schmoren.

Von Beginn an entwickelt sich ein intensives Spiel im Mittelfeld. Im Gegensatz zur Pleite in Nürnberg lassen die Adler den Niedersachsen keinen Raum zum Spielaufbau, umgekehrt geht es der Eintracht jedoch auch nicht besser. Jeder Ball ist umkämpft, statt öffnenden Pässen wird Sicherheitsfußball zelebriert, bloß kein unnötiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung.

Da in der Mitte kein Durchkommen ist, versuchen sich Michael Fink (9.) und Ioannis Amanatidis (13.) mit Weitschüssen, können aber Torhüter Enke nicht ernsthaft prüfen. Auch Mike Hanke versucht es auf der anderen Seite mit Weitschüssen, doch das Torhütertrikot von Markus Pröll bleibt sauber und rein. Beide Mannschaften neutralisieren sich gegenseitig, so dass sich die nächste Chance erst in der 31. Minute ergibt. Junichi Inamoto spielt einen schönen Pass zu Alexander Meier auf der linken Außenbahn. Meier stoppt den Ball und läuft am verduzten Cherundolo vorbei in Richtung Strafraum. Am linken Eck zieht er einfach ab, aber Enke kann den schönen Schlenzer in höchster Not über die Latte lenken.

Auch Hannover will sich nicht lumpen lassen und startet zur Abwechslung mal eine gefährliche Aktion. Jan Rosenthal passt flach in den Strafraum zu Sergio Pinto, aber Markus Pröll wirft sich dem Ball entgegen. Das Leder prallt auf Pinto und landet schließlich bei Szabolcs Huszti, der aber aus 25 Metern das leere Tor nicht trifft (34.).

Das muss an Chancen reichen, beide Mannschaften tändeln nun im Mittelfeld herum. Für öffnende Pässe fehlt den Adlern der Mut und Hannover die Lust. Der Halbzeitpfiff unterbricht das Gekicke.

Zur zweiten Halbzeit bringt Trainer Funkel für Markus Weissenberger, der sich auf der linken Seite nie durchsetzen konnte, Michael Thurk. Die Adler versuchen sich nun auch mal wieder im Vorwärtsgang, aber Albert Streit läuft sich zum gefühlten 100sten Mal auf der rechten Außenbahn fest. Die Niedersachsen kontern, eine hohe Flanke von der linken Seite in den Strafraum auf Sergio Pinto, der sich in der Luft gegen Russ durchsetzt. Markus Pröll ist auf dem Posten und kann den Kopfball zur Ecke klären (49.).

Danach wieder das gleiche Bild wie in der ersten Halbzeit: viel Kampf, keine Spielkombinationen. Nichts zu sehen ist von Inamoto und Meier, nur Albert Streit fällt durch seine einsamen Läufe auf der rechten Außenbahn auf. Aber Hannover macht es auch nicht besser. Jan Rosenthal ist bei Benjamin Köhler bestens aufgehoben und macht keinen Stich gegen den gelernten Stürmer. So läuft schon die 63. Minute als Sergio Pinto im Strafraum an das Leder kommt. Er passt zurück auf Hanno Balitsch, der mit links einfach mal von der Strafraumgrenze flach abzieht. Markus Pröll taucht ab, der Ball rutscht unter seinen Rippen hindurch, aber im Nachfassen hat er ihn.

Nach diesem Aufreger besinnen sich beide Mannschaften wieder darauf, die Zuschauer mit ungepflegtem Kurzpassspiel im Mittelfeld zu beruhigen. Doch die Frankfurter Kurve will singen und feiern, Naohiro Takahara wird lautstark gefordert, Friedhelm Funkel lässt sich jedoch nicht erweichen. Nachdem Ioannis Amanatidis in der 77. Minute Torhüter Enke mit einem feinen Schuss aus gut 15 Metern weckt, folgt der nächste Aufreger erst gut 10 Minuten später. Patrick Ochs ist es, der nach einem Lauf über die rechte Seite Ioannis Amanatidis im Strafraum bedient, doch Torhüter Enke kann den Kopfball aus 7 Metern parieren. Dafür holt sich Sotirios Kyrgiakos bei dem nachfolgenden Gerangel mit Vinicius Bergantin seine 5. Gelbe Karte ab und wird beim nächsten Spiel in München fehlen.

Die Stadionuhr zeigt 89 Minuten und 46 Sekunden, als Schiedsrichter Manuel Gräfe zur Pfeife greift und frühzeitig zum Feierabend bittet. Die Zuschauer bedanken sich mit einem gellenden Pfeifkonzert, das mehr dem Unparteiischen als der auf dem Rasen gebotenen Leistung gilt. Nach der Nullnummer im Waldstadion ist die Eintracht nun Tabellen-9. mit 16 Punkten. Vor dem nächsten Bundesligaspiel in München geht es am Donnerstag nach Dortmund, die 2. Runde im DFB-Pokal naht.

Stimmen zum Spiel

Friedhelm Funkel: "Ich war zufrieden mit der Grundordnung auf dem Platz. Es war ganz wichtig, zu Null zu spielen. Im Spiel nach vorne habe ich mir etwas mehr Effektivität erhofft. Aber es geht nicht immer so spektakulär. Die Pfiffe zeigen, wie verwöhnt die Zuschauer sind"

Hannovers Jan Rosenthal sarkastisch: "Herzlichen Glückwunsch an die Zuschauer. Das war ein schöner Freitagabend für alle, die dabei waren."

Albert Streit: “Das war ein grausamer Kick. Den Zuschauern hat es sicherlich keinen Spaß gemacht zuzuschauen und auch auf dem Platz hat es keinen Spaß gemacht. Wenn ich Zuschauer gewesen wäre, hätte ich auch gepfiffen.“ (tr)

 



 

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