1. FC 09 Oberstedten - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2009/2010

0:19 (0:9)

Termin: Dienstag, 28.07.2009, 18:30 Uhr
Zuschauer: 3.400
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Benjamin Köhler (3.), 0:2 Caio (8.), 0:3 Alexander Meier (20.), 0:4 Ioannis Amanatidis (25.), 0:5 Caio (35.), 0:6 Caio (37.), 0:7 Benjamin Köhler (43.), 0:8 Benjamin Köhler (45.), 0:9 Patrick Ochs (45.), 0:10 Martin Fenin (53.), 0:11 Ümit Korkmaz (55.), 0:12 Nikos Liberopoulos (62.), 0:13 Ümit Korkmaz (63.), 0:14 Nikos Liberopoulos (67.), 0:15 Nikos Liberopoulos (69.), 0:16 Sebastian Jung (77.), 0:17 Nikos Liberopoulos (82.), 0:18 Markus Steinhöfer (87.), 0:19 Nikos Liberopoulos (89.)

 

Benefizspiel für die Stiftung Leberecht; Jubiläumsspiel 100 Jahre 1. FC 09 Oberstedten

 

>> Spielbericht <<

1. FC 09 Oberstedten Eintracht Frankfurt

Eingesetzt:

  • Häfner
  • Fernandez
  • Temur
  • Klöß
  • Fleck
  • Midzielski
  • Matijevic
  • Lilge
  • Rissling
  • Falkenmayer
  • Sobotzik
  • Heyke
  • Cipriano
  • Toussaint
  • Weber
  • El Mimouni
  • Uest
  • Schmelcher
  • Potzi
  • Mustapic

 

2. Halbzeit
Trainer
  • A. Rissling
Trainer

Schützenfest und ein wütender Nun-Ex-Kapitän

Vier Wochen nach Trainingsbeginn läuft der Countdown zum Pokalderby gegen den Drittligisten. Nach der offiziellen Saisoneröffnung vor über 17.000 Besuchern und einem 60minütigen Trainingsspiel anlässlich des Rahmenprogramms dieser Veranstaltung, das die Eintracht mit 4:0 gegen den Darmstädter Gruppenligisten SKG Ober-Beerstadt durch Tore von Amanatidis (18.), Steinhöfer (27.), Fenin (38.) und Tsoumou (51.) gewonnen hat, steht heute das letzte Testspiel auf dem Programm.

Gegner ist der Kreisoberligist 1. FC 09 Oberstedten, der vor ein paar Tagen einen prominenten Neuzugang feiern konnte: Thomas Sobotzik, der 1988 als Jugendlicher erstmals das Adlertrikot überstreifte, in den Jahren zwischen 1994 bis 2001 - in denen er Zwischenstationen in St. Pauli und Kaiserslautern einlegte - 103 Mal für die erste Mannschaft der Eintracht spielte und dabei 26 Tore erzielte. Sein wichtigstes war hierbei wohl das 2:1-Führungstor am 29. Mai 1999 beim Wunder gegen Kaiserslautern.

Rund 3.400 Zuschauer wollen an diesem sommerlichen Abend die Adler sehen und unterstützen mit dem Kauf ihrer Eintrittskarten gleichzeitig die Stiftung Leberecht für behinderte Kinder, zugunsten derer auch die Eintracht regelmäßig auf ihre Antrittsgelder verzichtet. Für Trainer Skibbe bietet das Spiel zudem die Gelegenheit, seinen gesamten Kader nochmals zu testen und auch den Spielern, die zuletzt leichte Blessuren hatten, Spielzeit zu geben. Lediglich Chris wird geschont, doch Michael Skibbe ist von den Leistungen des Brasilianers auch ohne letzten Test überzeugt: “Chris ist ein gestandener Spieler, der gesetzt ist, wenn er gesund ist.“ Dass er für das Derby gegen den Drittligisten hingegen schon fit genug sein wird, glaubt der Trainer jedoch nicht.

Zu Beginn der Partie lässt Michael Skibbe die Mannschaft auflaufen, die schon in Kaiserslautern an den Start ging, lediglich Amanatidis spielt anstelle von Liberopoulos im Sturm neben Meier. “Alex hat sich nach vorne gespielt, er ist sehr aggressiv im Zweikampf und trifft das Tor. Keiner hat in den Vorbereitungsspielen so oft getroffen wie er. Deshalb gehört er für mich nach vorne“, meint der Trainer, der ihn noch gegen Teplice als „6er“ testete. Aber auch Meier scheint sich mit seiner offensiveren Rolle anzufreunden: “Die Position eines hängenden Stürmers ist wohl die beste für mich.“ Die Innenverteidigung bilden Vasoski sowie Russ und im Mittelfeld spielen Schwegler, Teber, Caio und auch Köhler, der sich beim Trainingsspiel gegen Ober-Beerstadt leicht verletzt hatte.

Wie schon gegen Kaiserslautern trägt Spycher heute die Kapitänsbinde, die er auch während der neuen Saison behalten wird, wie Michael Skibbe einen Tag nach dem Testspiel verkündet. Amanatidis, der alte Kapitän, wird vom Trainer zusammen mit Chris zu dessen Stellvertreter bestimmt. "Ich habe lieber defensive Spieler als Kapitäne, weil die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass sich defensive Spieler öfter verletzen“, begründet Trainer Skibbe seine Entscheidung und ergänzt, dass Stürmer häufiger auch aus taktischen Erwägungen ausgewechselt werden.

Es ist ein flotter Beginn der Eintracht gegen den Kreisoberligisten. Bereits nach ein wenig mehr als zwei Spielminuten erzielt Köhler das 1:0, bevor Caio fünf Minuten später mit einem schönen Innenristschuss aus 18 Metern nachlegt. Danach versuchen die Adler, den Ball schnell und direkt laufen zu lassen, und es sieht gut aus. Schwegler sticht hier als Anspielstation im defensiven Mittelfeld hervor, ruhig, schnell und schnörkellos verteilt er die Bälle - im Gegensatz zu Ochs und Köhler, die sich auf den Außenbahnen zunächst ein wenig zu oft bei ihren Dribblings verzetteln.

Doch nach etwa 20 Minuten kennt das Spiel nur noch eine Richtung, kontinuierlich geht es auf das Oberstedtener Tor zu. Nachdem Meier nach Flanke von Spycher (20.) und Amanatidis (24.) auf 4:0 erhöhen, treffen Caio mit einem Kopfball sowie einem Volleyschuss (35./37.) und Köhler (43./45.) im Doppelpack, bevor Ochs für den 9:0-Pausenstand sorgt (45.). Torhüter Häfner verhindert mit schönen Paraden einen höheren Rückstand, Oka Nikolov muss hingegen nur einmal bei einem Schuss von Rissling eingreifen (22.).

Zur zweiten Halbzeit wechselt Trainer Skibbe, der mit dem “engagierten Auftritt sehr zufrieden war“, die Mannschaft komplett aus, so dass nun auch Franz nach seiner ausgeheilten Muskelverhärtung sowie Korkmaz, der ebenfalls Muskelprobleme hatte, spielen können. Und nach ein paar Minuten des Warmlaufens und Zurechtfindens fallen die Tore erneut wie am Fließband. Fenin (57.), Korkmaz (59./65), Heller (77.), Steinhöfer (85.) sowie Liberopoulos mit fünf Toren sorgen für den 19:0-Endstand. (tr)


Stimmen zum Wechsel der Kapitänsbinde

Christoph Spycher: “Ich mache das gerne, es ist für jeden Spieler eine Ehre, Kapitän der Eintracht zu sein. Es wird sich nicht viel ändern, ich habe vorher Verantwortung übernommen und übernehme jetzt Verantwortung.“

Ioannis Amanatidis: “Natürlich bin ich enttäuscht, ich verstehe die Entscheidung auch nicht. Aber diese Entscheidung hat auch gezeigt, dass es keine Dankbarkeit gibt in der Bundesliga. Für mich persönlich ist das keine kleine Sache. Ich habe meine Knochen hingehalten für die Mannschaft, und ich habe mich immer für die Spieler und den Verein eingesetzt. Ich werde daraus meine Konsequenzen ziehen und mich dazu in den nächsten Tagen weiter äußern.“

Ioannis Amanatidis, einen Tag später, nach dem er den Trainer informiert hat, dass er künftig weder als stellvertretender Spielführer noch für den Mannschaftsrat zur Verfügung steht: “Wenn ich Konsequenzen ankündige, dann ziehe ich sie auch, und wenn ich etwas sage, dann stehe ich dazu. Sportlich mache ich ganz normal weiter, ich werde weiter für den Verein alles geben.“

Michael Skibbe: "Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich nicht eine große Wertschätzung für Ioannis Amanatidis als Person habe. Ich habe auch große Anerkennung für seine sportlichen Leistungen für die Eintracht in den letzten Jahren. Ich habe mit Offensivspielern als Kapitän weniger gute Erfahrungen gemacht. Sie werden während eines Spiels eher mal ein- oder ausgewechselt."

Heribert Bruchhagen: “Es ist ein ganz normaler Vorgang und letztlich ist es die Entscheidung des Trainers. Damit ist das Thema für uns erledigt, wir konzentrieren uns voll auf das Pokalspiel in Offenbach."

 

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