TG 1837 Hanau - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2010/2011

0:20 (0:10)

Termin: Mi 13.10.2010
Zuschauer: 1.300
Schiedsrichter: Nicklas Rau (Kaichen)
Tore: 0:1 Alexander Meier (3.), 0:2 Ümit Korkmaz (5.), 0:3 Ioannis Amanatidis (9.), 0:4 Sonny Kittel (11.), 0:5 Benjamin Köhler (19.), 0:6 Ümit Korkmaz (30.), 0:7 Ümit Korkmaz (31.), 0:8 Martin Fenin (40.), 0:9 Alexander Meier (42.), 0:10 Alexander Meier (44.), 0:11 Cenk Tosun (49.), 0:12 Cenk Tosun (52.), 0:13 Cenk Tosun (54.), 0:14 Theofanis Gekas (61.), 0:15 Marcos Alvarez (69.), 0:16 Theofanis Gekas (78.), 0:17 Marcos Alvarez (80.), 0:18 Theofanis Gekas (86.), 0:19 Marcos Alvarez (87.), 0:20 Cenk Tosun (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

TG 1837 Hanau Eintracht Frankfurt

  • Andre Dulc
  • Kursat Kantas
  • Sandro Wagner
  • Krzysztof Stepski
  • Alexander Kaluza
  • Julian Sabato
  • Tolga Duczguen
  • Sandro Baake
  • Ogyzhan Coskun
  • Deniz Celik
  • Gino Heinen

 


 

Auswechselspieler
  • Helio Sitoi
  • Halil Balikci
  • Kadir Kurt
  • Bejaoui Souaib
  • Halil Mert
  • Anuur Jezernik
  • Erwin Jank
Wechsel
Trainer
  • Uwe Rundensteiner/Peter Müller
Trainer

 

 

Fair gespielt, dafür Tumulte in den Medien

Zumindest auf dem Trainingsgelände sind die Verantwortlichen in diesen Tagen zufrieden. "Alle sind in Ordnung, keiner hat sich verletzt", erzählt Michael Skibbe erleichtert, als am Mittwoch Schwegler, Tzavellas und Altintop von ihren EM-Qualifikationsspielen zurück kehren. Auch Jung, Tosun sowie Alvarez haben bei den U21/U20-Länderspielen keine Blessuren davon getragen und Amanatidis, Vasoski und Meier scheinen langsam wieder in Form zu kommen, so dass der Trainer für das Spiel am Sonntag gegen Kaiserslautern aus dem Vollen schöpfen kann.

Doch das zum Südwestderby hochstilisierte Spiel wirft seine Schatten voraus und verdrängt das Thema Fußball in den Medien fast komplett. Ein in martialischer Horrorfilm-Grafik gehaltener Aufruf der Ultras mit der Überschrift "Pfalzüberfall 2010 - Schlachtfest in Kaiserslautern" wird vom "kicker" und einem Nachrichtendienst als Aufruf zur Gewalt interpretiert und schlägt hohe Wellen, zumal die Eintracht beim DFB wegen einiger Vorfälle als Wiederholungstäter gilt. "Wir sind im Fokus und hochgradig gefährdet. Wir haben gerade erst wieder 8.000 Euro zahlen müssen. Die Strafen bauen aufeinander auf. Es muss jetzt mal ein Ende haben, sonst wird Eintracht Frankfurt in großem Maße geschadet", mahnt Heribert Bruchhagen, um ebenso wie Spieler beider Vereine für ein friedliches "Fußballfest alter Rivalen" zu appellieren.

Doch bevor es in die Pfalz geht, steht heute noch einmal ein Testspiel gegen die altehrwürdige TG Hanau an. Die 1837 gegründete Turngemeinde wurde von der königlichen Regierung zu Kassel 1893 der Titel "anerkannter Verein" verliehen, der auch heute noch Gültigkeit hat. Bundesweit bekannt ist der Verein unter anderem durch seine Ju-Jutsu-Kämpfer und die Tischtennisabteilung, die nach dem Erwerb der Spielberechtigung vom TTV Gönnern im Jahr 2009 von der Bezirksliga in die Bundesliga rutschte. Im Fußball hingegen sind die Erfolge der erst vor zwei Jahren gegründeten Vereinsabteilung eher bescheiden, momentan belegt die 1. Mannschaft den dritten Platz in der Kreisliga B Hanau und hat die Begegnung gegen die Eintracht als Fairplay-Cupsieger gewonnen, da sie im Vorjahr in der Kreisliga C keine Rote Karte und mit Abstand die wenigsten Gelben Karten kassierte. Dies wird insbesondere Michael Skibbe freuen, der zuletzt die harte Gangart von unterklassigen Gegnern bei Testspielen beklagt hatte.

Für das heutige Spiel gibt der Trainer erneut einigen Reservisten die Gelegenheit, sich ein wenig in den Blickpunkt zu spielen. So hütet Özer das Tor, da Fährmann wegen einer Schnittverletzung an der Hand kurzfristig ausfällt, Jung, Russ, Vasoski und Köhler bilden die Abwehr, vor der Chris, Meier, Kittel sowie Korkmaz spielen und im Sturm stehen Amanatidis und Fenin.

Und wie es sich für einen Fairplay-Sieger gehört, zieht sich der B-Ligist vor 1300 Zuschauern im Herbert-Dröse-Stadion von Beginn an weit in die eigene Hälfte zurück, ohne die Kreise der Frankfurter zu ruppig zu stören. So bringen Meier (3.), Korkmaz (5.), Amanatidis (9.) und Kittel (11.) die Eintracht schnell mit 4:0 in Führung. Auch in der Folge lassen sich die Adler nicht hängen und zeigen teilweise schöne und schnelle Kombinationen, denen der Kreisligist nichts entgegen zu setzen hat. Zwar werden ein paar Zweikämpfe gewonnen, doch der Drang nach vorne fehlt den Hobbykickern völlig und hinten zeigen sie ein ums andere Mal fast Furcht vor den Profis. So erhöhen Köhler (19.), Korkmaz (30./31.), Fenin (40.) und Meier (42./42.) in dem einseitigen Spiel auf 10:0, bevor es in die Halbzeitpause geht.

Zum zweiten Abschnitt wechselt Trainer Skibbe gleich acht Spieler aus. Unter anderem stehen nun Gekas und Tosun, der sogleich mit einem lupenreinen Hattrick auf 13:0 erhöht (49./52./54.), im Sturm. Nach dem Spiel äußert sich der 19-Jährige jedoch - ebenso wie in den letzten Tagen bereits Korkmaz, Heller, Steinhöfer und Fenin - unzufrieden mit seiner Situation: "Ich gebe im Training Gas, treffe und mache auch gute Spiele, trotzdem stehe ich nicht mal im Kader. Zwar wird mir immer wieder eine große Karriere prophezeit, doch davon merke ich nichts. Ich will nicht noch ein Jahr verlieren. Daher könnte ich mir auch vorstellen, den Verein ganz zu verlassen." So schön der breite Kader für den Trainer ist, Tosun wird wohl nicht der Letzte sein, der sich unzufrieden äußert.

Doch zurück zum Spiel, bei dem die Eintracht weiterhin Gas gibt und dem Kreisligisten, dem nun auch noch die Puste ausgeht, nicht den Hauch einer Chance gewährt. Gekas (61./78./86.), Alvarez (69./80./87.) und Tosun (90.) sorgen für den 20:0-Endstand, der auch Michael Skibbe zufrieden stellt: "Es war ein gutes Spiel in beiden Hälften. Der Gegner war sehr sportlich." (tr)

 

 

>> Spieldaten <<

 

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