SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2011/2012

0:4 (0:3)

Termin: 08.07.2011, 18:30 Uhr
Zuschauer: 3.002
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Alexander Meier (21.), 0:2 Sebastian Rode (22.), 0:3 Erwin Hoffer (40.), 0:4 Theofanis Gekas (86.)

 

>> Spielbericht <<

SV Waldhof Mannheim Eintracht Frankfurt

  • Michael Lutz
  • Fabian Heinrich
  • Dennis Geiger
  • Martin Wagner
  • Thomas Scheuring
  • Carl Murphy
  • Michael Reith
  • Yannik Kakoko
  • Oliver Malchow
  • Christian Grujicic
  • Daniel Reule

 


 

Eingewechselt
  • Amadou Rabihou
  • ??
Wechsel
Trainer
  • Reiner Hollich
Trainer

 

Zur Generalprobe steht die Mannschaft

"In Abwägung zwischen sportlichen Gesichtspunkten und einem möglichen Risikospiel haben wir uns dazu entschlossen, nicht zu spielen", begründet Heribert Bruchhagen die Absage fünf Tage nach der Bekanntgabe, dass in Darmstadt 98 das letzte Testspiel der Vorbereitung stattfinden soll. Während händeringend ein neuer Gegner gesucht wird, ist Armin Veh irritiert: "Wenn das Spiel so brisant ist, weiß ich nicht, warum wir das überhaupt ausgemacht haben. Aber wir werden schon einen finden. Wenn nicht, wären wir die Einzigen in Deutschland, die das nicht schaffen." Tatsächlich kann kurzfristig ein Spiel beim Regionalligaaufsteiger Waldhof Mannheim organisiert werden.

Eine Woche vor dem Saisonstart bei Greuther Fürth arbeiten sie hinter den Kulissen ebenfalls an den noch offenen Baustellen. Einen Tag vor dem Testspiel wird der 26-jährige kroatische Innenverteidiger Gordon "Shifa" Schildenfeld von Sturm Graz für 1 Million Euro bis Juni 2014 verpflichtet, nachdem zuvor über eine Leihe verhandelt wurde. Fix ist inzwischen auch die Leihe von Erwin Hoffer, während sich die Fronten bei den Verhandlungen mit Amanatidis über eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages verhärtet haben, so dass vom Wunsch von Heribert Bruchhagen, ihn nicht öffentlich zu beschädigen, nur noch die Worte übrig geblieben sind. Denn jetzt will der ehemalige Kapitän am Training teilnehmen, was Armin Veh strikt ablehnt. Ungewiss ist ferner, ob und wann Marco Russ die Eintracht Richtung Wolfsburg verlassen wird und wie die Abwehr auf mittlere Sicht aussehen wird: "Ich weiß nicht, wann der Wechsel stattfindet. Vielleicht passiert es morgen, vielleicht erst zum 31. August, bis dahin werde ich aber 100 Prozent für die Eintracht geben."

Dies kann er bereits im Carl-Benz-Stadion in Mannheim unter Beweis stellen, denn Armin Veh zeigt mit seiner Aufstellung, wie er in die neue Saison zu starten gedenkt. So bilden Jung, Schildenfeld, Russ und Djakpa die Abwehrreihe, vor der Kapitän Schwegler und Lehmann spielen werden. Im Tor steht Kessler, dem der Trainer sein Vertrauen ausspricht: "Ich hätte beide ins Tor stellen können. Aber ich habe Kessler zu uns geholt, da setze ich ihn nicht auf die Bank. Aber er muss Leistung bringen, er muss gut halten, denn Oka ist ein erstklassiger Torwart, auf den man sich voll und ganz verlassen kann." Geklärt sind scheinbar auch die anderen Positionen, denn erneut bilden Caio auf rechts, Rode in der Mitte und Meier auf links das offensive Mittelfeld hinter Hoffer im Sturmzentrum. Für Fenin, Korkmaz, Matmour, Köhler und Gekas bleibt somit wohl zunächst nur die Reservistenrolle.

"In erster Linie ist es eine tolle Sache für die Fans, die seit vielen Jahren untereinander befreundet sind. Sportlich darf man nicht zu viel erwarten. Trotzdem ist ein Spiel immer eine bessere Trainingseinheit als mit Hütchen oder Stangen zu arbeiten. Wir können am Freitagabend nur lernen", meint unterdessen der Trainer des Aufsteigers in die Regionalliga, Reiner Hollich, der erst vor vier Tagen die Vorbereitung auf die am 6. August startende Saison begonnen hat. Ohne die angeschlagenen Herm, Gjasula und Krause sowie Stammtorhüter Kolke und Rekordtorschütze Kyei, die den finanziell so gebeutelten Verein verlassen haben, setzt er sogleich auf einige seiner Neuzugänge, wie beispielsweise Torhüter Michael Lutz aus Ingolstadt oder den neuen Spielmacher Yannik Kakoko von Wehen-Wiesbaden. Zunächst auf der Bank sitzt der noch vereinslose Amadou Rabihou, der zuletzt beim englischen Zweitligisten Hereford United unter Vertrag stand.

Schönes Wetter, lautstarke Wechselgesänge zwischen den befreundeten Fangruppen und über 3.000 Zuschauer sorgen für einen schönen Rahmen der Generalprobe, bei der die Eintracht in der Anfangsphase trotz zweier kleiner Chancen durch Hoffer und Russ (5.) zunächst ihren Rhythmus sucht. Selbst Torhüter Kessler wirkt ein wenig fahrig, ein schneller Abschlag landet genau vor den Füßen von Kakoko, der sofort abzieht, aber aus gut 25 Metern das Tor deutlich verfehlt (14.). Doch dann läuft es besser bei den Frankfurtern. Immer schneller laufen die Kombinationen, diesmal über die linke Seite mit Djakpa, Lehmann und Meier, der nach einem Haken in die Mitte Platz hat, aber sein Schüsschen stellt Torhüter Lutz nicht vor Probleme (18.).

Drei Minuten später gibt es nach einem Foul an Djakpa Freistoß von der linken Seite, den Schwegler vor den Fünfmeterraum zirkelt. Gleich drei Frankfurter springen höher als ihre Gegenspieler, doch schließlich ist es Meier, der die Kugel zur 1:0-Führung ins Netz köpft (21.). Es bleibt schnell, kurz darauf startet Rode von der Mittellinie, lässt nach einem Doppelpass mit Hoffer gleich drei Mannheimer aussteigen und versetzt Torhüter Lutz mit einem schnellen Haken, um den Ball ins verwaiste Tor zur 2:0-Führung zu schlenzen (22.).

Auch nach den zwei schnellen Toren kombiniert die Eintracht weiter gefällig. Auf der linken Seite fällt vor allem Djakpa mit seinen schnellen Vorstößen auf, wo hingegen Meier sich sehr zurück hält. Aber auch Caio ist zwar oft am Ball, wirkt jedoch verspielt und mit zu wenig Zug bei den Angriffen. So ist es Lehmann, der Hoffer vor dem Strafraum in Szene setzt. Der 24-jährige Österreicher versetzt mit zwei Haken seine Gegenspieler und zieht von der Strafraumgrenze ansatzlos ab. Wie an der Schnur gezogen landet das Leder zum 3:0 für die Eintracht im rechten unteren Toreck. Kurz darauf dann die nächste Chancen für die Eintracht, Meier scheitert völlig freistehend an Torhüter Lutz und auch Caio schafft es, den Abpraller aus kurzer Distanz neben den Kasten zu setzen, so dass es mit dem 3:0 in die Pause geht.

Zur zweiten Halbzeit kommen Matmour, Korkmaz sowie Fenin für Caio, Meier und Hoffer in die Partie, die weiterhin nur in Richtung Waldhöfer Strafraum läuft. Während Korkmaz allerdings sehr überhastet wirkt und mit dem Kopf durch die Wand will, zeigt sich Fenin gleich torgefährlich, scheitert jedoch freistehend an Torhüter Lutz, um auch den Nachschuss neben den Kasten zu setzen (48.). Auch acht Minuten später verfehlt Fenin den Kasten knapp, während das Spiel jetzt immer mehr verflacht, so dass der Trainer Alvarez, Köhler, Clark und Gekas für Jung, Djakpa, Rode sowie Lehmann bringt, um fortan mit zwei Spitzen zu spielen.

Doch mit der Umstellung verliert die Eintracht ein wenig den Faden, so dass der Regionalligist jetzt mehr vom Spiel hat. Zunächst scheitert Kakoko mit einem Fernschuss an Kessler (63.) und vier Minuten später ist es der eingewechselte Testspieler Rabihou, dessen Kopfball Kessler parieren kann (67.), um nur eine Minute später die Einladung des Torhüters, der ihm die Kugel vor die Füße spielt, nicht anzunehmen. Doch ansonsten hat die Abwehr um den sehr präsent wirkenden Schildenfeld alles im Griff, was auch Armin Veh lobend erwähnt: "Er ist sicher am Ball und hat viel Übersicht."

Danach muss der Frankfurter Trainer noch einmal wechseln, denn Fenin hat Oberschenkelprobleme, so dass Hien in die Partie kommt (74.). Kurz darauf startet die Eintracht die Schlussoffensive, erst scheitert Korkmaz mit einem missglückten Heber, (76.), dann Clark nur eine Minute später ebenso freistehend und auch Matmour kann Torhüter Lutz nicht überwinden (80.). Besser macht es Gekas, der eine Flanke von Hien mitnimmt, kurz aufschaut und Torhüter Lutz mit einem Heber ins lange Toreck überwindet (86.). Der 4:0-Endstand stellt auch Armin Veh zufrieden: "Nachdem sich meine Mannschaft nach 15 Minuten eingewöhnt hat, kombinierte sie sehr schön und hat viele Chancen gehabt, vielleicht ein paar Tore zu wenig gemacht. Die Abwehr stand richtig gut. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass unsere Abwehr etwas stärker gefordert wird. So fehlt mir das Wissen, wie sich die Spieler verhalten, wenn sie unter Druck geraten." (tr)

 

 

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