FFV Sportfreunde 04 - Eintracht Frankfurt

Bezirksliga Main-Hessen, Gruppe Main 1932/33 - 15. Spiel

0:2 (0:1)

Termin: 13.11.1932
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Schehl (Pirmasens)
Tore: 0:1 August Möbs (20.), 0:2 Karl Ehmer (47.)

 

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FFV Sportfreunde 04 Eintracht Frankfurt

  • Neumann
  • Beyer
  • Caesar
  • Krott
  • Leysens
  • Gresser
  • Jakobs

 


 

Trainer
Trainer

 

 

 

Sportfreunde gegen Eintracht 0:2.

Für den süddeutschen Meister stand viel auf dem Spiel. Hätte er verloren, wäre ihm wohl jede Aussicht genommen gewesen, an den süddeutschen Endkämpfen teilzunehmen. Nun wird sich die Eintracht um den zweiten Platz mit den Offenbacher Kickers, herumschlagen müssen, und man ist in Frankfurt optimistisch genug, ihr das bessere Ende zu prophezeien...

Das Spiel an der Mainzer Landstraße wurde glatter gewonnen, als das Ergebnis vermuten läßt. Allerdings waren die Sportfreunde durch das Fehlen von Wittmann und Kern, zwei ihrer Besten, geschwächt. Besonders Kern, der sich am Vorabend beim „Fest der Sportpresse" im Staffellauf nach Zusammenprall mit einem Eintrachtläufer die große Zehe gebrochen hatte, wurde sehr vermißt. Bei der Eintracht spielte anstelle des verletzten Schütz der lange Stubb neben Dietrich in der Verteidigung.

In der Gesamtkritik muß man der Eintracht, die in den letzten Wochen schwach gewesen ist, eine recht gute Note geben. Besonders der linke Flügel Möbs—Berger tat sich hervor. Berger, Sohn des bekannten früheren Eintracht-Vorstandsmitgliedes, bringt schon so viele Qualitäten mit, daß man ihn unbedingt auf diesem Posten belassen sollte. In der Läuferreihe waren Gramlich und Mantel wieder hervorragend aufgelegt. Tiefel, der nun zum zweiten Male für die erste Elf des süddeutschen Meisters antrat, ist bestimmt ein großer Könner und seine um Zentimeter genauen Flügelvorlagen sind faszinierend. Ein bißchen mehr Aufopferung und intensivere Unterstützung des Sturmes würde diesem noch sehr modulationsfähigen Repräsentativen allerdings nichts schaden. Gegen die Sportfreunde spielte er schwächer als seine beiden Nebenleute. Die Eintracht-Hintermannschaft war meist gut. Wenn Stubb körperlich wieder in beste Form kommt, ist er mit seiner großen Schnelligkeit immer noch ein unersetzlicher Verteidiger.

Die Sportfreunde waren dem Gegner technisch unterlegen. Das Szabo'sche Training hätte m. E. fortgesetzt werden müssen. Schade, daß finanzielle Schwierigkeiten die Mannschaft in ihrer Entwicklung hemmen. Neumann im Tor, Beyer in der Verteidigung, Läufer Krott und der prachtvolle Sturmführer Jakobs, der trotz seines Alters bezüglich geschickter Ballverteilung immer noch der beste Mittelläufer des Bezirks ist, waren die Asse der „Kameruner". Dagegen spielten die übrigen vier Stürmer, sowie Leysens und dieses Mal auch Gresser recht schwach.

Die beiden Tore schossen in der 20. und in der 47. Minute Möbs und Ehmer. Möbs umspielte seinen Gegner sehr geschickt, ehe er einschoß, und Ehmer, der wieder mit Erfolg Rechtsaußen spielte, gab kurz nach der Pause eine seiner bekannten Schräg-Bomben ab, gegen die kein Kraut gewachsen ist. Vor 2000 Zuschauern leitete Schehl-Pirmasens unauffällig und umsichtig.      Max Behrens. (aus dem 'Kicker' vom 15.11.1932)

 

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