Eintracht Frankfurt - Rot-Weiss Frankfurt

Freundschaftsspiel 1933/34

4:2 (2:0)

Termin: 12.08.1933
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichter: Hindelang (Frankfurt)
Tore: 1:0 August Möbs (4.), 2:0 Karl Ehmer (21.), 3:0Willi Lindner (46.), 3:1 Scheuermann (47.), 4:1 Karl Ehmer (51.), 4:2 Scheuermann (69.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Rot-Weiss Frankfurt

 


  • Fischer
  • Dietermann
  • Mogel
  • Beck
  • Braß
  • Rockenfeller
  • Dietzel
  • Winkler
  • Scheuermann

 

Trainer Trainer

 

 

 

Frankfurter Echo

Eintracht Frankfurt — Rotweiß Frankfurt 4:2 (2:0).

Es ist eine alte Erfahrungsweisheit, daß man den Wert eines Besitzes erst kennen und schätzen lernt, wenn man sich von ihm trennen soll.

Nun haben innerhalb der letzten acht Tage die beiden Frankfurter Spitzenvereine, die das große Glück haben, in die Gauliga aufrücken zu dürfen, gegen den SC. „Rotweiß", der in der Bezirksklasse verbleiben wird, gespielt, und hierbei hat sich klar und deutlich gezeigt, daß der bestehende Fortfall der gewohnten Begegnungen zwischen dem Fußballsportverein oder der Eintracht und den Bockenheimern zweifellos eine schmerzliche Lücke in dem winterlichen Punkteprogramm des Frankfurter Fußballsportes bedeuten wird. Es handelte sich bei der Rotweiß-Elf auch diesmal um dieselben elf Spieler, wie acht Tage zuvor am „Bornheimer Hang". Man merkte insbesondere den Stürmern an, daß der Erfolg das Selbstvertrauen festigt. Die Aktionen waren „zügig", d.h., sie waren stark bodengreifend in der Richtung auf das gegnerische Tor angesetzt. Dieser Umstand rechtfertigte die Bewertung der Angriffsreihe als bester Mannschaftsteil. Auch in der Läuferreihe war eine weitere Verbesserung bezüglich des Dranges nach vorne festzustellen. Die Initiative ging hier von dem Mittelläufer Beck aus, während sich die beiden Flügelläufer — taktisch der Spielweise des Gegners Rechnung tragend — mehr mit Abwehrarbeit beschäftigen. In dem sehr beweglichen Schlußtrio erwies sich Mogel seinem ausgezeichneten Nebenmann Dietermann als gleichwertig.

In der Eintrachtmannschaft pausierten diesmal Schütz, Stubb und Mantel. Hierdurch war u.a. dem seither meistens als Läufer beschäftigten Spieler Tiefel eine große Gelegenheit gegeben, seine unverkennbare Befähigung zum Verteidiger nachzuweisen. Die Mutmaßung scheint gerechtfertigt, daß Tiefel keinen Fehler machen würde, wenn er sich dauernd auf diesem Posten einspielen würde. Im übrigen: auch Dietermann, der ebenso schnell in die Verteidigerklasse aufgerückte Rotweiß-Mann, ist aus der Läuferreihe hervorgegangen. In Völp, dem ehemaligen Bergener, präsentierte Eintracht einen weiteren Verteidiger von unbestreitbarer Eignung. Auch Behning machte auf dem Platze Hugo Mantels eine recht gute Figur, und ebenso wächst Hemmerich allmählich in seine schwere Rolle als rechter Verbinder hinein. Von den übrigen Spielern machten besonders Torwart Schmitt, der Halbrechte Möbs und der Mittelstürmer Ehmer den Eindruck guter Disposition. Von sämtlichen zweiundzwanzig Akteuren erwies sich keiner als Versager. Demnächst sollte Eintracht aber auch wieder die beiden Berger zur Mitverwendung bringen.

Eintracht gewann in sicherer Art mit 4:2, Halbzeit 2:0 Toren. Es waren 9:5, Halbzeit 3:5, Ecken zu verzeichnen. Die Tore für Eintracht schossen Möbs, Ehmer, Lindner und dann wiederum Ehmer. Die beiden Gegentore waren sehr schöne Leistungen des Mittelstürmers Scheuermann. — Schiedsrichter: Hindelang von Olympia 07.     Moenus. (aus dem 'Kicker' vom 15.08.1933)

 

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