Eintracht Frankfurt - Kickers Oxxenbach

Gauliga Südwest 1937/38 - 2. Spiel

1:0 (0:0)

Termin: 19.09.1937
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Becker (Ludwigshafen)
Tore: 1:0 Albert Wirsching (84.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Kickers Oxxenbach

 


  • Eigenbrodt
  • Hohmann
  • Keck
  • H. Müller
  • Stein
  • Fleck
  • K. Müller
  • Göbel
  • Schmitt
  • Nowotzy
  • Simon

 

Trainer Trainer

 

Es sah schlecht aus mit der Frankfurter Eintracht. Sie hatte schwer zu rudern, bis in die letzten Minuten ihres Spiels gegen die Offenbacher Kickers. Der Kampf war nichts als Kampf. Die Mannschaften wimmelten von Ersatz. Eintracht fehlte Möbs, Röll, Stubb, Ehmer. Die Kickers kamen ohne ihre gesperrten Staab und Abt. Verblüffend gut hat man Neidl durch Hohmann ersetzt. Die 4000 Menschen starrten starr auf das Feld, als noch sechs Minuten vor dem Ende immer kein Tor gefallen war. Wormatia, das wußte man, war ein Gegner, der diesen verlorenen Eintrachtpunkt zu schätzen wußte. Niemand glaubte im Ernst noch an eine Wendung. Die Offenbacher hatten mit glänzender Abwehr und ihrem verwirrenden (zwar reichlich sinnlos angelegten, die Eintracht aber doch oft durcheinanderjagenden Spiel alles, was sich bei den Frankfurtern an System regte, zerstört. Da trat Hemmerich noch eine Ecke. Es warf der Recke Eigenbrodt seine Arme hoch und es schien eine Kleinigkeit, diesen Ball zu halten. Aber Wirschings Kopf fuhr ihm durch den Händen durch und stieß das Leder ins Netz. Der Jubel brauste in den fahlen, frühen Regenabend. Und entsetzt starrte Stein, der große Organisator des Offenbacher Widerstands, seinen Tormann an.

Die Mannschaft mit dem geschulteren Spiel und mit den besseren Einzelkönnern schlug zum Schlusse doch noch durch. Aber doch nur durch das beherzte Dazwischenspringen von Wirsching und das war es, was den nachdenklich Heimwärtswandernden sehr durch den Kopf ging. Das Spiel war arm an Schönheiten, aber reich an spannenden Szenen. Keck von den Kickers spielte so derb, daß ihm bei einem energischeren Schiedsrichter der Platzverweis geblüht hätte. Sonst aber waren die Spieler bei aller Härte ritterlich. (aus dem 'Kicker' vom 21.09.1937)

 

 


 

 

Eintracht Frankfurt durch Glückstreffer

Die Eintracht hatte Glück im Unglück. Sie mußte gegen Offenbach L. Schmidt, Stubb, Ehmer, Möbs und Röll ersetzen, warf zu allem Überfluß noch den Rest der Mannschaft durcheinander und gewann dann 1:0 mit einem Glückstreffer. Aber schließlich, Sieg ist Sieg, bedeutet zwei Punkte und verdirbt auch nichts am Torverhältnis. Vorerst sind damit alle Chancen gewahrt, die sich erhöhen werden, wenn die Verletzten genesen und neue Rekruten Spielerlaubnis erhalten. Offenbach hat getan, was es tun konnte und zu tun pflegt. Es kämpfte und zerstörte den restlichen Zusammenhang im Eintrachtgefüge. Ein prächtiges Talent, dieser junge Hemmerich von der Eintracht, dessen Modell-Eckball zum Köpflertor Wirschings führte. Allerdings stellte sich Torwart Eigenbrod dabei so an, daß seine Mitspieler sich verzweifelt an den Kopf griffen ... Gut die Hintermannschaft des Siegers, Adam Schmidt und die Jungen. Bei Kickers stachen Simon und Stein hervor. Äußerst sicher in seinen Entscheidungen auch Schiedsrichter Becker, Ludwigshafen, was einige Fanatiker nicht einsehen wollten. (aus dem 'Fußball' vom 21.09.1937)

 

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