Eintracht Frankfurt - Opel Rüsselsheim

Gauliga Südwest 1937/38 - 16. Spiel

8:1 (6:0)

Termin: 13.03.1938
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Multer (Landau)
Tore: 1:0 Karl Röll (4.), 2:0 Fritz Linken (10.), 3:0 Albert Wirsching (35.), 4:0 Karl Röll (42.), 5:0 Emil Arheilger, 6:0 Albert Wirsching, 7:0 Karl Röll, 8:0 Albert Wirsching (62.), 8:1 Herberich

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Opel Rüsselsheim

 


  • Siebel
  • Malterer
  • Heinz
  • Baumann
  • Schucker
  • Buttirony
  • Bitter
  • Herberich
  • Kraus
  • Leykauf
  • Nold

 

Trainer Trainer

 

Der Eintracht fehlt nur noch ein Punkt

In der Märzensonne, hinter der Eintracht-Tribüne, trafen wir Hannes Mäulen, einen der besten Sprinter und Staffel-Läufer, die es in Deutschland gegeben hat. Der Hannes, der in einem für Sprinter schon sagenhaften Alter von Houben einst nur um Brustbreite geschlagen worden war, als um die Deutsche Meisterschaft gekämpft wurde, war von Berlin „auf einen Sprung nach Frankfurt gekommen". Das ist seine wahre Heimat, trotz des schönen Berlin und trotz der Tatsache, daß der Hannes im Schwabenland geboren ist. Mit dem Spiel der Fußballer konnte er diesmal zufrieden sein. (Und es ist nicht leicht, den Hannes zufriedenzustellen.) Die Eintracht spielte ausgezeichnet. Sie schlug Rüsselsheim 8:1. Die Opel-Leute standen nicht wie Futter für Stars im Feld herum. Sie wehrten sich unerschrocken und ihre Verteidigung fuhrwerkte fröhlich in die raffiniertesten Angriffe der Eintracht hinein. Die Frankfurter hatten auf das Experiment verzichtet, den genesenen und im Probespiel gegen I.G. Farben so gut eingeschlagenen August Möbs jetzt schon zu stellen. Sie beließen es bei Arheilger. Es ist kaum anzunehmen, daß sie am Sonntag in Neunkirchen etwas anderes tun werden.

Dort entscheidet sich wahrscheinlich schon die Südwestmeisterschaft. Die Eintracht braucht nämlich aus ihren beiden Spielen in Neunkirchen und in Saarbrücken nur noch einen Punkt. Ich bitte, das „nur" nicht verächtlich zu nehmen. Sowohl Borussia als auch der Fußballverein Saarbrücken sind an ihrem besten Tag in der Lage, eine Eintracht zu schlagen, die nicht genug (und vor allem nicht geschickt genug) kämpft. Aber in Frankfurt glaubt man, daß die Eintracht sich jene große Chance, die sich ihr nun auftut, nicht ungenützt läßt. Man wird auch bestimmt nicht bis zum letzten Kampf warten, um diesen Punkt zu gewinnen, schon um der Nerven der Spieler und Anhänger willen nicht. Aber der Unterschriebene glaubt, daß Borussia — Eintracht am nächsten Sonntag nach wie vor eine offene Sache ist. (aus dem 'Kicker' vom 15.03.1938)

 

 


 

 

Südwest

Eintracht Frankfurt — Opel Rüsselsheim 8:1! — Titelkandidat Nr. 2, Borussia N. verliert durch Unentschieden in Worms wertvollen Boden — „Eintracht" trennt nur mehr ein Punkt vom Titel!

Die „Eintracht" hat sich von Opel nicht nur 2 Punkte geholt, sondern auch das Torverhältnis mit dem 8:1 lieblich verbessert. Da zudem Neunkirchen gegen Worms nur 1:1 spielte, sind die Aussichten der Borussia auf die Meisterschaft arg zusammengeschrumpft.

Die Borussia spielt nächsten Sonntag ihre letzte Chance aus. Sie muß die Eintracht schlagen und muß weiter darauf hoffen, daß auch Saarbrücken ihr den Gefallen tut, die Eintracht zu besiegen. Bei dem vorzüglichen Torverhältnis der Eintracht würde nämlich ein Punkt aus den beiden Spielen vollauf genügen. Bei der gegenwärtigen Form der Eintracht ist aber zu erwarten, daß sie sich nicht mit diesem Minimum begnügt, sondern gleich am nächsten Sonntag durch eine überzeugende Leistung den Titel holt. Zu allen Vorsprüngen kommt jetzt nämlich auch noch das moralische Plus, das den Platzvorteil Neunkirchens ausgleichen dürfte. Eine Entscheidung am nächsten Sonntag würde auch die Terminnot etwas lindern, denn dann könnte das letzte Spiel zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen werden. Den Freunden theoretischer Berechnungen sei übrigens verraten, daß seit diesem Sonntag auch die Offenbacher Kickers nicht mehr Meister werden könnten, was auch eintritt. Die Kickers haben ihre Chance auch nicht zu ernst genommen, sonst hätten sie wohl in Bornheim (1:1) anders gekämpft.

[...]

Nächsten Sonntag sind also alle Augen nach Neunkirchen gerichtet. Die Eintracht wird sicherlich' mit großem Anhang reisen. Ich traue ihr einen Sieg zu, obwohl das Spiel natürlich ganz offen ist. Die Läuferreihe dürfte aber den Ausschlag geben. Und da sind Lindemann, Fürbeth und Gramlich nicht zu übertreffen.     Dr. C.E.L. (aus dem 'Fußball' vom 15.03.1938)

 

 


 

 

(aus dem 'Volksblatt' vom 14.03.1938)

 

 

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