SpVgg Neu-Isenburg - Eintracht Frankfurt

Totorunde 1958/1959

2:4 (0:3)

Termin: 27.07.1958
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Schreiner (Wachenbuchen)
Tore: 0:1 Dieter Lindner (8.), 0:2 Erich Meier (11.), 0:3 Erich Meier (20.), 0:4 Hermann Höfer (62., Elfmeter), 1:4 Krapf II (81.)

>> Spielbericht <<

SpVgg Neu-Isenburg Eintracht Frankfurt

  • Wehner
  • Bilz (Platzverweis)
  • Herth
  • Fuchs
  • Kundermann
  • Feyl
  • Schmitt
  • Tilke
  • Firm
  • Krapf II
  • Neumann

 


 

Trainer
Trainer

 

Spiel mit dem Feuer

Spvg. Neu-Isenburg — Eintracht Frankfurt 1:4 (0:3)

Dem Spiel ging es wie einem Fahrzeug, das lange gut dahin rollte. Später schien es in sausender Fahrt den Abhang hinunterzurasen. Ehe noch die Bremsen gezogen werden konnten, war der Schaden da: Schmitt wurde verletzt, Bilz vom Platz gestellt. Er traf die Neu-Isenburger, deren Mittelläufer Kundermann den Zündstoff gelegt hatte. Ob das alles bei einem Pflichtspiel gegenüber dem Toto nötig war, fragten sich die Zuschauer noch lange.

Es gab auch gute Zeiten in diesem Spiel. Der Unterschied zwischen dem Oberligisten und dem Gastgeber aus der Zweiten Liga war mitunter größer als man erwartete. Die Eintracht konnte es sich eher leisten, auf Horvat und Pfaff, noch einmal verzichten. Den Neu-Isenburgern tat die Ersatzstellung für Krapf I, Schneider, Stamer oder Bayer weh. Firm schien noch weit von der Punktspielform entfernt, Krapf II taute erst nach dem Wechsel auf, von den Außen hatte die Eintracht nicht viel zu befürchten. So blieb der Kraftpol Tilke ohne Schützen-Umgebung. Bis die Deckung die Einstellung zum Eintracht-Sturm einigermaßen fand, war mit 0:3 die Frage nach dem Sieger schon nicht mehr akut.

Man sah dem Eintracht-Sturm an, daß er seit Monaten in dieser Besetzung zusammen war. Es gab einige blendende Beispiele von „blindem" Verständnis, auch einige, wo man auf einen kräfteraubenden Start verzichtete. Die kleinen Vorzüge, aber auch die kleinen Fehler haben den Urlaub überdauert.

Und doch scheint Bäumler auf dem Weg zur einstigen Form, hat Meier wieder Selbstvertrauen und Schußkraft gewonnen, ist Lindner der fröhliche, unbesorgte Spieler geblieben. Sztani ging später den unbesonnenen Angriffen Kundermanns aus dem Weg, und auch Kress beschränkte sich in der zweiten Halbzeit auf einige Spurts. Die Eintracht-Läuferreihe gab nie die Kontrolle im Mittelfeld ab. Aber Schymik muß noch einiges zulegen, um sich bei größeren Anforderungen zu behaupten. Bei Weilbächer überstrahlte der Unternehmungsgeist noch die Klarheit der Handlungen. Der gesamten Deckung blieben harte Erprobungen erspart, da Neu-Isenburgs Sturm eine Reihe von Einzelspielern blieb. Die Bekanntschaft mit dem jungen Eintracht-Hüter Tscherlich hätte man sich schon vor Monaten nach der Verletzung von Loy gewünscht. Er hatte die Sympathien für sich.

Die Eintracht-Tore fielen früh, gerade als der leichte Anfangsschwung der Gastgeber abgefangen wurde. Der Motor Meier am linken Flügel lief auf Hochtouren, bei einer tollen Flanke, die Lindner im Sturz einköpfte, nach einer Kombination, bei der Wehner (sonst ausgezeichnet) den Einsatz verpaßte, und bei einem Schuß, der das Tordach abzuheben schien. Später überstanden die Rothemden die Vorstöße besser. Sie waren gut beraten, bei Halbzeit die Verteidiger Herth und Bilz ihre Plätze wechseln zu lassen. Schmitt war von der 62. Minute an, für wegen Schiedsrichterbeleidigung herausgestellten, Bilz sogar ein famoser Verteidiger, Wehner ließ sich von Höfer beim Elfmeter erst im Nachschuß bezwingen. Zum Schluß fiel ein feines Gegentor von Krapf II, aus zwanzig Metern, ein hoher Schuß ins äußerste Eck.      Bert Merz (aus 'Der neue Sport' vom 28.07.1958)

 

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