Eintracht Frankfurt - Schalke 04

DFB-Pokal 1963/1964 - Viertelfinale

2:1 (1:0)

Termin: 20.05.1964
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Ewald Regely (Berlin)
Tore: 1:0 Wilhelm Huberts (44.), 1:1 Gerhardt (77.), 2:1 Wilhelm Huberts (78.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Schalke 04

 


  • Horst Mühlmann
  • Hans Nowak
  • Friedel Rausch
  • Willi Schulz
  • Egon Horst
  • Hans-Jürgen Becher
  • Willi Koslowski
  • Günther Herrmann
  • Klaus Matischak
  • Manfred Berz
  • Waldemar Gerhardt

 

Trainer Trainer
  • Fritz Langner

 

Dritte Runde, dritter Sieg

Mittwochabend im Frankfurter Waldstadion, Viertelfinale im DFB - Pokal. Zwei Siege gegen Regionalligisten haben für die Eintracht ausgereicht, um diese Spielrunde zu erreichen; jetzt kommt mit dem FC Schalke 04, dem Achten der gerade beendeten Bundesligasaison, der erste Gegner aus der gleichen Spielklasse. Beide Ligaspiel hat die Eintracht allerdings für sich entscheiden können, so dass sie - zumal mit dem Heimrecht versehen - als Favorit in die Begegnung geht.

Um nach dem Abschluss der Ligaspiele im Rhythmus zu bleiben, hat die Eintracht am vergangenen Mittwoch extra ein Freundschaftsspiel bestritten und dabei noch verschiedene Aufstellungsvarianten durchprobiert. Als Ergebnis dessen, verteidigt heute wieder Richard Weber mit Kapitän Höfer an seiner Seite. Aufsehenerregender ist aber die Formation der Schalker Abwehr, denn die ist durch zurückgezogene Läufer und zwei gezielte Manndeckungen von Läufer Becher gegen Huberts und Halbstürmer Berz gegen Trimhold, eminent verstärkt.

Dies entspricht den Vorstellungen des neuen Schalke-Trainers Langner, der die Angriffsstärke der Eintracht offenbar fürchtet. Im Rahmen dieser Vorgaben setzt Schalke von Beginn an voll auf eine Kontertaktik. Die Eintracht hat demzufolge viel Raum im Mittelfeld und kann ihr Aufbauspiel ganz in Ruhe betreiben. Dann werden die Spitzen gesucht, die sich gut bewegen, um anspielbar zu sein. Besonders oft laufen die Angriffe über die linke Seite, wo Wolfgang Solz auf den Nationalverteidiger Willi Schulz trifft. Dies ist das herausragende Duell, dass allzu oft mit einem Freistoß für die Eintracht endet, weil der dribbelstarke Solz heute Abend fast nur durch Foulspiel zu stoppen ist.

So fliegen heute viele Bälle als Freistoßflanke in den Schalker Strafraum und sorgen wiederholt für gefährliche Szenen vor dem Tor von Torwart Mühlmann, der sich zusammen mit Nationalverteidiger Nowak und dem jungen Friedel Rausch nicht über Arbeitsmangel beklagen kann. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sind ihre Bemühungen aber vergebens, als der Torinstinkt Eintracht-Torjäger Huberts nach unübersichtlicher Szene im Strafraum am schnellsten reagieren lässt - 1:0 in der 44. Spielminute.

Nach dem Wechsel ändert sich vor 25.000 Zuschauern die Ausrichtung der Partie nicht, wenn auch die Schalker jetzt etwas mehr in ihre Konterbemühungen investieren. Einmal haben sie damit Erfolg, als Weber einen Ball im Strafraum nicht sauber trifft, so dass ihn Linksaußen Gerhardt aufnehmen und einschießen kann - 1:1 in der 77. Spielminute. Aber noch in die Freude der Gelsenkirchener hinein, stellt Huberts mit seinem Flachschuss die nach dem Spielverlauf verdiente Führung wieder her - 2:1 in der 78.Spielminute und damit ist das Spiel entschieden, denn einen Fehler erlaubt sich die Eintracht-Abwehr nun nicht mehr.

Nach dem Schlusspfiff freut sich der Frankfurter Spielausschussvorsitzende Berger: "Wir sind noch nie so weit gekommen im Pokal... Jetzt sind wir im Halbfinale." Berger kennt dabei auch schon den Gegner und auch das ist für ihn ein Grund zur Freude, denn überraschend hat der Deutsche Meister 1.FC Köln seine Pokalpartie verloren. Gegner im Halbfinale, das ebenfalls im Waldstadion ausgetragen werden wird, ist - Hertha BSC Berlin. (ae)

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg