Wormatia Worms - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1979/1980

2:5 (1:2)

Termin: 21.07.1979 in Alsheim
Zuschauer: 2.700
Schiedsrichter: Herbold (Worms)
Tore: 1:0 Nathmann (1.), 1:1 Bum-Kun Cha (32.), 1:2 Harald Karger (34.), 1:3 Bernd Hölzenbein (48.), 1:4 Ronald Borchers (56.), 2:4 Bodo Mattern (71.), 2:5 Ronald Borchers (85.)

 

 

>> Spielbericht <<

Wormatia Worms Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel Wechsel
Trainer
  • Fischer
Trainer



Paukenschlag nach 52 Sekunden

Genau 52 Sekunden erst waren auf dem schönen Alsheimer Rasenplatz gespielt, da hieß es bereits 1:0 für Wormatia. Klag hatte sich nach einem Fehler Müllers den Ball erkämpft, den nach vorn gestarteten Nathmann gefühlvoll angespielt, und der ließ blitzschnell die Eintracht-Abwehr hinter sich und bezwang den herausstürzenden Torsteher Pahl mit einem geschickten Heber. Mit einem regelrechten „Paukenschlag" hatte Wormatia somit die Begegnung eröffnet.

Diesen steckten die Frankfurter offensichtlich nicht so ohne weiteres weg, denn ihr Spiel kam nur langsam auf Touren. Gefährlicher agierten die Wormser. In der siebenten Minute mußte Pahl eine 20-Meter-Bombe Beckers mit schöner Parade wegfausten, und fünf Minuten später hatten viele Zuschauer schon wieder einen Torschrei auf den Lippen, als Neuberger eine Flanke von Bihn abfälschte und fast ins eigene Tor getroffen hätte.

Nach und nach erkämpfte sich die Eintracht zwar ein optisches Übergewicht, doch sahen die Wormaten immer noch besser aus. In der Abwehr wurde der Ball stets so lange gehalten, bis sich eine Chance zum Gegenangriff ergab, und wenn dann Becker, Mathmann, Klag oder Bihn nach vorn stießen, hatten Neuberger & Co. immer eine Menge Arbeit zu verrichten. Schade, daß die Wormser zu selten über den linken Flügel angriffen, denn dort stand mit Müller der an diesem Tag neuralgische Punkt in der Eintracht-Deckung.

Nach einer halben Stunde etwa kam das Frankfurter Spiel auf Touren. Vor allem der koreanische Neuzugang Cha Bum Kun, der viel Spielverständnis und Gewandheit offenbarte und Eckstein jede Menge Rätsel aufgab, wurde jetzt häufiger angespielt, und schon stellte sich der Erfolg ein. Eben noch hatte der Koreaner geschickt Grabowski freigespielt und war dieser reistehend am herauslaufenden Wulf gescheitert, da „bedankte" sich Grabowski seinerseits mit einer gefühlvollen Flanke, und schon landete Cha Bums Kopfstoß im Netz. Schon im Gegenzug hatte Nathmann eine Riesenchance zur erneuten Führung, versuchte es aber leider dieses Mal nicht mit einem Heber, sondern schoß den herausgelaufenen Pahl an. Der wehrte außerhalb des Strafraums mit der Hand ab, dennoch ließ Schiedsrichter Herbold weiterspielen, und prompt passierte es auf der Gegenseite. Gall ließ Karger sträflich ungedeckt, und dieses Mal traf der Linksaußen, der zuvor mehrfach kläglich versagt hatte, zum 1:2 ins Netz.

Entschieden war damit aber noch nichts. Noch kurz vor der Pause hatte Bihn die große Gelegenheit zum Ausgleich, scheiterte aber an Pahl, als er diesen umspielen wollte. Und nochmals lag der Ausgleich in der Luft, als Wesseler gleich nach Wiederbeginn aus wenigen Metern völlig freie Bahn hatte, aber viel zu lange zögerte. Wiederum fiel im Anschluß an eine solche große Gelegenheit ein Tor auf der anderen Seite. Hölzenbein zog aus zwanzig Metern ab, und Wulf ließ den recht harmlosen Ball passieren.

Als Borchers wenig später gar noch ein viertes Mal traf, war aus dem bis dahin schönen und abwechslungsreichen Spiel „die Luft heraus". Ein derart hoher Rückstand war für Wormatia zu diesem Zeitpunkt zweifellos unverdient, doch hatte man jetzt nicht mehr die Kraft, noch einmal zurückzufighten. Da andererseits die zweite Garnitur der Frankfurter, die jetzt nach und nach aufs Feld geschickt wurde — nur Torsteher Pahl, Körbel und Hölzenbein spielten durch, Hölzenbein zum Schluß als Libero —, auch nichts Sonderliches zu bieten hatte, verflachte die Partie nun Zusehens. Mattern gelang nach herrlicher Vorarbeit von Ruschek das 2:4, Borchers stellte mit Schuß aus extrem spitzem Winkel zwei Minuten vor dem Abpfiff den Drei-Tore-Abstand wieder her. Am Ende mag der Erfolg auch in dieser Höhe verdient gewesen sein. (Wormser Zeitung)

 

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