Standard Lüttich - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1979/1980

2:1 (0:0)

Termin: 14.08.1979
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Rion (Belgien)
Tore: 0:1 Stefan Lottermann (48.), 1:1 Sigurvinsson (54.), 2:1 Voordecker (87.)

 

 

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Standard Lüttich Eintracht Frankfurt

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Wechsel
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Trainer
  • Ernst Happel
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1:2 in Lüttich

Dennoch neue Hoffnung durch Bernd Hölzenbein

Nach der Pleite gegen Dortmund kann die Frankfurter Eintracht gegen Düsseldorf wieder etwas hoffen— und die Hoffnung heißt Bernd Hölzenbein! Trotz der 1:2-(0:0-)Niederlage im Freundschaftsspiel bei Standard Lüttich am Dienstagabend zeigte die Eintracht nach der Pause eine weitaus bessere Leistung als zuletzt bei der verkorksten Bundesliga-Premiere. Und das war in erster Linie das Verdienst von Bernd Hölzenbein, der in den zweiten 45 Minuten Leben ins Mittelfeld und lange Pässe in den Sturm brachte.

Bei Standard Lüttich testete Ernst Happel, der ja vor acht Monaten einmal für den Job im Gespräch war, den jetzt Friedel Rausch hat, das Tempo seiner Truppe. Die Belgier haben zwar noch zwei Wochen Zeit bis zu ihrem Meisterschaftsstart, und nach dem 0:7 gegen den 1. FC Kaiserslautern im ersten Vorbereitungsspiel und einer 1:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen wollte Ernst Happel gegen den dritten Sparringspartner aus der Bundesliga endlich wissen, wie es mit der Schlagkraft seiner Schützlinge bestellt ist.

Läuferisch und athletisch haben jedenfalls die Belgier schon mehr drauf. Vor allem in der ersten Halbzeit, als jene Frankfurter Formation spielte, die gegenüber der Dortmunder Pleite personell nur einmal verändert wurde — Ehrmanntraut spielte Verteidiger. Lorant rückte ins Mittelfeld und Lottermann für Borchers in die Sturmspitze vor — hatten die Belgier klare Vorteile.

Ehrmanntraut hätte beinahe gleich zu Beginn ein Eigentor fabriziert und hatte dann gegen den pfeilschnellen Voordecker meist das Nachsehen. Ein Glück, daß der schnelle Belgier viele Chancen versiebte.

Mehr Fehler als Verständnis prägte das Spiel der Eintracht in den ersten 45 Minuten. Vor allem fiel auf, daß niemand wußte, wie er nun Bum Kun Cha anspielen sollte und wie der Koreaner angespielt werden wollte. Nach der Pause kamen Borchers und Hölzenbein für Lorant und den recht matten Nickel; und das der Erfolg nicht ausbleibt, wenn schnell und gradlinig gespielt wird, zeigte Bernd Hölzenbein trotz „Schiefhals". Ein herrlicher Paß von Hölzenbein, ein rasanter Antritt von Lottermann, und die Eintracht führte in der 48. Minute 1:0.

Obwohl schon sechs Minuten später der Ausgleich fiel durch einen 18-Meter-Schuß des Isländers Sigurvinsson, war dennoch durch Borchers und vor allem Hölzenbein plötzlich mehr Leben im Eintracht-Spiel. Da wurde auf einmal auch aus Grabowski, dem Ballhalter, plötzlich ein Grabowski, der Steilpaßspieler.

Besagter Sigurvinsson, Spielmacher von Standard Lüttich, jagte den Frankfurtern noch zweimal mit seinen gewaltigen Hinterhaltschüssen einen Schrecken ein. In der 63. Minute klatschte der Ball an den Pfosten, wenig später zischte er nur haarscharf am Tor vorbei. Diesen athletischen Spielgestalter wollte vor einem Jahr Peter Kunter zur Eintracht holen — er hätte einen guten Kauf getätigt. Pech für die Eintracht, daß sie kurz vor Schluß doch noch einen Treffer von Voordecker hinnehmen mußte, der ihre Niederlage besiegelte.

 

 

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