FC St. Gallen - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1987/1988

0:0

Termin: 18.07.1987
Zuschauer: 1300
Schiedsrichter:
Tore: ./.

 

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FC St. Gallen Eintracht Frankfurt

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Wechsel
Wechsel
Trainer
Trainer

Torloser Zwischenstopp in St. Gallen

Den trainingsfreien Freitag nutzen einige Profis wie Armin Kraaz, um sich in Krefeld das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren zwischen Bayer 05 Uerdingen und Eintracht Frankfurt anzuschauen. Im strömenden Regen geht der Werkself-Nachwuchs vor 5.000 Zuschauern kurz vor der Pause durch Wolff zunächst mit 1:0 in Führung. In der 67. Minute kann Frank Würzburger ausgleichen, in der Folge drückt die Eintracht vehement auf den Führungstreffer. Doch in der 80. Minute trifft der bereits in 20 Spielen bundesligaerfahrene Marcel Witeczek mit einem Freistoß aus 20 Metern zum 2:1-Endstand für die Uerdinger. Durch diese unglückliche Niederlage haben die Frankfurter Junioren die Chance auf den vierten Titel in fünf Jahren verpasst, die Uerdinger schaffen das Double aus A- und B-Meisterschaft.

Am Samstag trifft sich die Erstligamannschaft der Eintracht um 9:00 Uhr am Riederwald, um mit dem Bus ins Trainingslager im Schweizer Sarnen aufzubrechen. Auf dem Weg in die Zentralschweiz legt man einen Zwischenstopp in St. Gallen ein, um dort ein Freundschaftsspiel gegen den ortsansässigen FC, der in der letzten Spielzeit den siebten Platz in der Schweizer Nationalliga belegte, zu bestreiten.

Als gewählter Kapitän führt Karl-Heinz Körbel seine Mannschaft im Dauerregen auf das Feld. Dies ist eine kleine Premiere, denn in den letzten Jahren wurde der Kapitän stets vom Trainer bestimmt. Der aktuelle Übungsleiter Feldkamp hält es zumindest an dieser Stelle mit den demokratischen Prinzipien, neben Körbel kommen Gundelach als Vizekapitän sowie Kraaz, Schulz und Schlindwein als Mitglieder des Spielerrats zu Ämtern. Wart der Mannschaftskasse bleibt Ralf Sievers.


Manfred Binz setzt sich gegen
drei Schweizer durch

Auf dem Feld des Espenmoos-Stadions funktioniert die Rollenverteilung bei der Eintracht allerdings noch nicht überzeugend. Zwar spielen die Frankfurter zwanzig Minuten lang den besseren Fußball und haben durch Smolarek in der 1. und Schulz in der 20. Minute auch zwei hochkarätige Kopfballchancen sowie durch Heitkamp in der 25. Minute nach Detari-Pass einen halbwegs passablen Schussversuch zu verzeichnen, in der Folgezeit können die Schweizer das Spiel allerdings ausgeglichen gestalten, ohne ihrerseits Torgefahr auszustrahlen. Die Raumaufteilung bei den Frankfurtern stimmt in dieser Phase nicht, Frank Schulz spielt dem Trainer zu defensiv ("Er ist nicht mehr in Bochum, er muss umdenken"), Dirk Heitkamp zu vorsichtig ("Er hätte ein Tor machen müssen") und Dietmar Roth zu leichtsinnig: ("Als Manndecker im Mittelfeld muss er härter ran"). So macht sich Langeweile unter den 1.300 Zuschauern breit, die sich auch in der zweiten Halbzeit so konsequent hält, dass ein 0:0 als einzig logisches Endergebnis erscheint und von den beiden Mannschaften auch prompt erspielt wird.

"Die Feinabstimmung ließ zu wünschen übrig", stellt Feldkamp nach der Partie fest. "Es hat sich gezeigt, dass wir noch viel Arbeit haben." Einen Spieler nimmt der Coach allerdings von seiner Kritik aus. "Es ist ein großartiges Gefühl, einen Mann wie Detari in der Mannschaft zu haben", schwärmt Feldkamp, ohne dass Detari außergewöhnlich gut gespielt hätte. "Lajos kann alles, er ist torgefährlich, hat ein Riesenpensum absolviert und streut immer wieder überraschende Ideen ein".

Trotz dieser Abstimmungsprobleme scheinen einige Positionen in der ersten Elf schon fest vergeben zu sein. So hat Dieter Schlindwein die Position als Manndecker neben Karl-Heinz Körbel recht sicher und verdrängt Kraaz, der von Feldkamp gegen St. Gallen auf der ungewohnten Position des Außenverteidigers eingesetzt wurde, nach außen. Binz wird wohl in dieser Saison den Libero geben, im Mittelfeld scheinen Heitkamp auf der linken, Schulz auf der rechten Seite und selbstverständlich Detari auf zentraler Position gesetzt, und im Sturm ist Smolarek unumstritten. Wer Sturmpartner des Polen wird - Friz, Turowski oder der nach überstandener leichter Zerrung genesene Balzis - ist freilich noch offen.

Aufgeschnappt

Toni Hübler auf die Frage, wie hoch denn die Gehaltserhöhung sei, die er doch bestimmt aufgrund seiner Dolmetscherarbeit für Lajos Detari erhalten habe: "Zusammen verdienen Lajos und ich nicht schlecht." (fgo)

 

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