Hallenfußballturnier Frankfurt

'Hessen Cup 2008'

 

Freitag, 04.01.2008

in der Ballsporthalle, Frankfurt Höchst

FSV Frankfurt
VfL Wolfsburg
FSV Mainz 05
Kickers Oxxenbach
Eintracht Frankfurt
SV Wehen-Wiesbaden

 

Team: Oka Nikolov, Jan Zimmermann, Patrick Ochs, Junichi Inamoto, Marco Russ, Faton Toski, Martin Fenin, Benjamin Köhler, Mounir Chaftar, Michael Fink, Krešo Ljubicic, Martin Hess (U23), Danny Galm (U23), Jürgen Mössmer (U19). Trainer: Friedhelm Funkel

 

Gruppe A

  • FSV Frankfurt - FSV Mainz 05 2:2
  • FSV Frankfurt - VfL Wolfsburg 3:2
  • FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 3:3
1.
FSV Frankfurt 5:4
4
2.
FSV Mainz 05 5:5 2
3.
VfL Wolfsburg 5:6 1


Gruppe B

  • Kickers Oxxenbach - SV Wehen-Wiesbaden 1:3
1.
Eintracht Frankfurt 6:5 3
2.
SV Wehen-Wiesbaden 5:5 3
3.
Kickers Oxxenbach 4:5 3

 

Halbfinale

  • FSV Frankfurt - SV Wehen-Wiesbaden 1:2

 

Spiel um Platz 3

  • FSV Frankfurt - FSV Mainz 05 8:7 (5:5) nach Neunmeterschießen

 

Finale

Ein „fenininer“ Auftakt reicht nicht zum Sieg

Unruhig ist es im Vorfeld des Auftritts der Eintracht im Jahr 2008 beim Licher Hessen-Cup in der Ballsporthalle Höchst. Denn der erste Neuzugang in der Winterpause ist seit dem 28. Dezember perfekt und löst Begeisterung im Umfeld der Adler aus. Martin Fenin, das 20jährige tschechische Stürmertalent vom FK Teplice, um den sich die Eintracht bereits in der Sommerpause bemühte, konnte für eine Ablösesumme von etwa 3,5 Millionen Euro plus erfolgsabhängiger Zahlungen von ca. 500.000 Euro bis zum Sommer 2012 verpflichtet werden. Der Neuzugang mit der Nummer 17 wird nach seinem gestrigen Trainingsauftakt, dem ca. 500 Zuschauer beiwohnten, bereits heute in der Halle spielen.

Nicht mehr dabei ist Albert Streit, der bereits zur Winterpause für eine Ablösesumme von ca. 2,5 Millionen Euro zu Schalke 04 wechselte. Albert Streit absolvierte für die Eintracht in den Jahren 1997 bis 2003 und 2006 bis 2007 insgesamt 93 Spiele und erzielte hierbei 6 Tore.

Auch Naohiro Takahara, den nach fünf Jahren Bundesliga Heimweh nach Japan plagt, hat das Adlertrikot abgegeben. Nach kurzen Gesprächen mit Heribert Bruchhagen und Friedhelm Funkel erteilt ihm die Eintracht schließlich die Freigabe und verkauft den Japaner, der in 38 Ligaspielen für die Eintracht 12 Tore erzielt hat, für ca. 1,5 Millionen Euro an den japanischen Club Urawa Red Diamonds. Friedhelm Funkel hierzu nach dem Hallen-Turnier: "Wir lassen Taka nur schweren Herzens gehen.“ Aber Takahara habe wegen Heimwehs inständig um die Freigabe gebeten. „Und manchmal muss man auch den Menschen und nicht nur den Fußballer sehen."

Ungewiss ist zudem die Zukunft von Michael Thurk, da die Eintracht auch nach der Verpflichtung von Martin Fenin an 1-2 hochkarätigen Verpflichtungen interessiert ist. Friedhelm Funkel: "Wenn er künftig spielen will, soll er sich eine neue sportliche Herausforderung suchen. Zwar darf Thurk natürlich noch mit der Mannschaft trainieren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er noch mal spielt, ist sehr, sehr, sehr, sehr gering".

Doch nun zur Halle: Im ersten Spiel der Gruppe B trifft die Eintracht gleich auf den Zweitligisten von der anderen Mainseite. Begleitet von riesigem Jubel betritt Martin Fenin nach einigen Minuten den Kunstrasen und zeigt knapp 75 Sekunden später, wofür er geholt wurde. Einen langen Pass von Russ stoppt der Tscheche mit dem Fuß, dann eine kurze Drehung und es steht 1:0 für die Eintracht.

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch den Ex-Frankfurter Cimen erzielt Benjamin Köhler kurz vor der Pause die 2:1-Führung. In der zweiten Halbzeit treffen jedoch nur Türker und Epstein, so dass die Adler gleich im ersten Spiel eine Niederlage kassieren und nun gegen des SV Wehen-Wiesbaden gewinnen müssen.

Und diese Aufgabe erfüllen die Adler in einem hart umkämpften Spiel durch Tore von Galm, Russ, Toski und Hess mit einem 4:2, um als Gruppenerster in das Halbfinale einzuziehen. Gegner wird der FSV Mainz 05 sein. Nicht mehr dabei ist der Verein von der anderen Mainseite, denn die Zwei-Tore-Niederlage reichte auch für ein Weiterkommen von Wehen-Wiesbaden. Wie immer zeigen sich die Unaussprechlichen als schlechte Verlierer und vermuten mal wieder eine Verschwörung zu ihren Lasten. Marco Reich, der Ex-Nationalspieler, bei dem es nicht einmal mehr bei einem Abstiegskandidaten der zweiten Liga zu einem Stammplatz reicht, will wenigstens abseits des Platzes die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: “Ein Skandal, das war abgesprochen!“ Es sind eben immer die anderen schuld. Mit dieser Haltung, die sich durch seine Fußballerkarriere zieht wie ein roter Faden, ist er bei dem Vizemeister von 1959 endlich an der richtigen Adresse gelandet.

Während sich andere also wieder einmal mit dem Fabulieren begnügen müssen, besiegt die Eintracht im Halbfinale in einem eher unspektakulären Spiel die Truppe von Jürgen Klopp durch Tore von Toski und Köhler mit 2:0. Im Finale geht es nun erneut gegen den SV Wehen-Wiesbaden, der im anderen Halbfinale den FSV Frankfurt 8:7 nach Neunmeterschießen besiegte.

Und das Finale fängt für die Adler nicht gut an, schnell liegt die Mannschaft mit 0:2 zurück. Aber nach dem Anschlusstreffer durch Patrick Ochs knallt Marco Russ das Leder einfach einmal aus dem eigenen Strafraum hoch auf das Tor der Wehener, der Ball prallt von der Querlatte ab, trifft den Rücken des Torhüters und geht von dort in den Kasten - ein toller Schuss aus immerhin 38 Metern! Nach der zwischenzeitlichen 3:2-Führung der Adler durch Inamoto fällt leider kurz vor Ende der Spielzeit der Ausgleich durch Oliver Caillas, so dass es erneut zu einem Neunmeterschießen kommt. Hier treffen Köhler und Russ das Tor, nicht aber Martin Fenin. Da Wehen-Wiesbaden drei Neunmeter verwandeln kann, gehen Pott und Siegprämie in diesem Jahr an die Mannschaft aus der Landeshauptstadt.

Bereits morgen tritt die Eintracht in Mannheim beim Harder-Cup an, bevor es dann in das einwöchige Trainingslager an die portugiesische Algarve geht. (tr)

 

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