Ein Pokalsieg zu Hölzenbeins Abschied

1980
1981

Der Start für Trainer Lothar Buchmann in Frankfurt erfolgt unter schwierigen Bedingungen: Zum einen tritt der eher stille gebürtige Breslauer die Nachfolge des populären Friedel Rausch an, zum anderen muss er auf Jürgen Grabowski verzichten, der über lange Jahre den Weg der Eintracht als Kapitän und Regisseur bestimmt hatte. Auch spektakuläre Neuzugänge sind nicht zu verzeichnen: Aus Berlin kommt Michael Sziedat, im Gegenzug wechselt Horst Ehrmantraut zur Hertha. Vom ASV Herzogenaurach wird Joachim Jüriens als dritter Torwart hinter Pahl und Funk verpflichtet, und Norbert Hönnscheidt kommt von der FVgg Kastel.




Im Abschiedsspiel für Jürgen
Grabowski besiegt die
Eintracht die WM-Mannschaft
von 1974 mit 6:4


Eine erste Bewährungsprobe besteht die Mannschaft, als sie ein Turnier in Zürich gewinnt, an dem Leeds United sowie die Züricher Klubs Grasshoppers und FC teilnehmen. Auch der Start in die Bundesliga glückt – bis zum ersten Auftreten im UEFA-Cup hat man nicht nur 8:4 Punkte auf dem Konto, sondern ebenfalls die erste Runde des DFB-Pokals mit einem 3:1 beim VfB Gaggenau erfolgreich absolviert. Bei Schachtjor Donezk muss man dann zwar eine 0:1-Niederlage hinnehmen, kann die Ukrainer aber im Rückspiel klar mit 3:0 besiegen.

Die Heimstärke der Eintracht gewährleistet den Einzug in die dritte Runde des UEFA-Pokals - dieses Mal wird ein 1:2 beim FC Utrecht durch einen 3:1-Heimsieg wettgemacht. Die Chancen auf den nationalen Pokaltitel werden durch ein 6:0 gegen den VfB Friedrichshafen sowie ein 3:0 gegen den SSV Ulm 1846 gewahrt, ehe das Achtelfinalhinspiel im UEFA-Cup gegen den FC Sochaux ansteht. Nach 60 Minuten führt man im Waldstadion vor 15.000 Zuschauern schon 4:0, muss aber in der Schlussphase zwei Gegentreffer hinnehmen. Im Schneechaos des Rückspiels in Sochaux kassiert die Eintracht zwei Treffer, schießt keinen eigenen und scheidet so aus dem UEFA-Pokal aus. Kurz danach ist Halbzeit in der Bundesliga – die Adlerträger überwintern mit 19:15 Punkten auf dem sechsten Platz. Anfang Januar gibt Bernd Hölzenbein bekannt, nach der laufenden Saison in die USA zu den Fort Lauderdale Strikers nach Florida zu wechseln.


Bum-Kun Cha erzielt das 3:0
im Pokalendspiel

Im Laufe der weiteren Spielzeit wird klar, dass das Minimalziel - die erneute Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb - erreicht werden wird. In der Bundesliga ist die Eintracht beständig im ersten Drittel der Tabelle platziert; im DFB-Pokal im Achtelfinale sichert ein 5:4 beim VfB Oldenburg das Weiterkommen, im Viertelfinale wird der VfB Stuttgart mit 2:1 besiegt und im Halbfinale gelingt ein 1:0 gegen Hertha BSC Berlin.


Hölzenbein zieht es in die USA

Knapp drei Wochen vor dem Finale misslingt die Generalprobe: In der Bundesligapartie beim Endspielgegner 1. FC Kaiserslautern gibt es eine 0:2-Niederlage. Doch die Eintracht, die am 2. Mai 1981 vor 71.000 Zuschauern im Stuttgarter Neckarstadion auftritt, lässt den misslungenen Auftritt am Betzenberg von der ersten Minute an vergessen. Schon sehr früh in der Partie dominieren die Frankfurter ihren Gegner und gehen in der 39. Minute durch einen Volleyschuss von Neuberger mit 1:0 in Führung. Nur zwei Minuten später gelingt Ronald Borchers das 2:0, mit dem es auch in die Halbzeitpause geht. Letzte Zweifel am Pokalsieg räumt Bum-Kun Cha mit seinem Kopfball zum 3:0 in der 64. Minute aus, den Lauterern gelingt in der vorletzten Minute lediglich noch der Ehrentreffer zum 3:1 durch Geye.

Bei einigen Fans kommt dennoch Wehmut auf, denn als Mannschaftskapitän Bernd Hölzenbein, der ebenso wie Körbel und Nickel an allen drei Pokalsiegen der Eintracht als Spieler beteiligt war, den Pokal entgegennimmt, ist dies sein letztes Auftreten als Spieler für die Eintracht. Dafür lässt es sich durch der Pokalerfolg leichter verschmerzen, dass in den verbleibenden fünf Bundesligapartien nur noch drei Punkte eingespielt werden. Letztlich landet die Eintracht mit 38:30 Punkten auf dem fünften Platz.

 

 

 
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