Eintracht Frankfurt - FC La-Chaux-de-Fonds

Freundschaftsspiel 1958/1959

4:0 (2:0)

Termin: 04.01.1959
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Gathof (Bieber)
Tore: 1:0 Erich Bäumler (3.), 2:0 Alfred Pfaff (32.), 3:0 Alfred Pfaff (72.), 4:0 Alfred Pfaff (87.)

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Eintracht Frankfurt FC La-Chaux-de-Fonds

 


  • Karl Elsener
  • Ehrbar
  • Aubert
  • Jäger
  • Kernen
  • Leuenberger
  • Gigandet
  • Antenen
  • Pal Csernai
  • Peney
  • Pottier

 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer

 

Bäumler und Pfaff

Eintracht Frankfurt — FC La Chaux-de-Fonds 4:0 (2:0)

Es war keine aufregende Sache, aber das hatte wohl keiner anders erwartet. Die neunzig Minuten liefen so ruhig und anständig ab wie ein Trainingsspiel, man tat sich nicht weh, und wenn es hie und dort doch geschah, dann war daran der glatte Schneeboden schuld. Vielleicht war es gut, daß man auf Schnee spielen mußte, denn es könnte ja vorkommen, daß man am nächsten Sonntag gegen die Kickers im Frankfurter Stadion ebenfalls Schnee vorfindet.

So lief dieses Spielchen gegen die Westschweizer unter dem Aspekt des kommenden Derbys. Die Frage war, wie wird die Eintracht ohne Sztani und Stinka den Offenbachern gegenübertreten? Zur Diskussion standen der rechte Läuferposten und die Mittelstürmerstelle. Man war nach dem Schlußpfiff so klug wie zuvor. Mochte sich Bechtold mehr in seinen Gegner verbeißen, so zog es Schymik mehr nach vorne. Noch schwerer war ein Unterschied zwischen Feigenspan und Lindner festzustellen. Nun, warten wir es bis zum nächsten Wochenende ab, wer aufgestellt werden wird.

Zwei Spieler gaben dem Eintrachtspiel das Gepräge: Bäumler und Pfaff. Diese beiden waren auf dem Schneeboden schon durch ihre ausgezeichnete Balltechnik bevorzugt, sie nutzten diesen Vorteil auch nach Herzenslust aus, und da sie sich beide auch gut miteinander verstanden, rissen sie immer wieder Löcher in die dichte Schweizer Abwehrkette. Beide schossen auch die Eintrachttore.

Von den technischen Zaubertricks und den guten Vorlagen profitierten die Nebenleute im Eintrachtsturm. Kreß zog immer wieder davon, aber er hatte mit seinen Torschüssen kein Glück. Genau dasselbe kann man von Meier sagen, der immer wieder beherzt abfeuerte — zudem das Pech hatte in der 51. Minute den Pfosten zu treffen. Feigenspan und Lindner waren beide eifrig. Lindner gab Pfaff kurz vor Schluß Gelegenheit, durch eine genau geschlagene Flanke mit einem Volleyschuß das vierte Tor zu erzielen.

Die Eintrachtabwehr spielte ohne Fehl und Tadel, hatte es aber gegen den etwas umständlichen und drucklosen Sturm der Gäste nicht schwer. Im Grunde hatten die Schweizer nur drei Chancen. Einmal schoß Gigandet — das Tor lag offen vor ihm, nachdem er Lutz und Loy überlistet hatte — am Tor vorbei. Einen Schuß Antenens drückte Loys Faust über das Tor, und nach einem Alleingang (aus Abseitsstellung) gelang Antenen nur ein Vorbeischuß. Von den Nationalspielern der Gäste gefielen nur Elsener (B) und Kernen, während Antenen etwas blaß wirkte. Jedenfalls bereitete er Weilbächer keine Schwierigkeiten.

Schon nach drei Minuten lag die Eintracht vorne. Pfaff spielte den weit vorgeschobenen Bäumler an, der seelenruhig an dem herauslaufenden Elsener vorbei einschob. Doch der Schußlustigste war Pfaff, immer wieder jagte er den Ball aufs Schweizer Tor. Und dann hatte er die Lacher ganz auf seiner Seite: Höfer war im Schweizer Strafraum (!) von Ehrbar etwas unsanft gebremst worden. Genau auf der Ecke des Torraums tippte Bäumler den indirekten Freistoß zum nebenstehenden Pfaff. Ein Torwart und drei Verteidiger standen auf der Torlinie, aber Pfaff erspähte die einzige Lücke, und schon lag der Ball im Netz. Als dann Pfaff etliche Minuten später zwei Schweizer ausspielte, traf sein Schuß nur das Außennetz. Aber zwei Tore kamen doch noch auf Pfaffs Konto. Das schönste war das letzte, aus der Luft hieb Pfaff Lindners Flanke ins Tor — unhaltbar; zuvor war der Ball über Kreß und Bäumler zu Lindner gelaufen.      Horst Kickhefel

FC La Chaux-de-Fonds

Schweizer Meister 1954, 1955. Pokalsieger 1948, 1951, 1954, 1955, 1957. La Chaux-de-Fonds hat 35 000 Einwohner und ist Mittelpunkt der Schweizer Uhrenindustrie. (aus 'Der neue Sport' vom 05.01.1959)

 

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