Saison 1934/1935
Nur noch dritte Kraft in Frankfurt
Nach dem enttäuschenden Abschneiden in der letzten Runde will man es am Riederwald diese Spielzeit besser machen. Hierzu kann Trainer Spreng auf die Neuzugänge Pettinger für den Sturm und Siebel als Torwart zurückgreifen. Seine aktive Laufbahn beendet Franz Schütz, und auch der Schweizer Walter Dietrich zieht sich aus der ersten Mannschaft zurück, kommt im Laufe der Saison allerdings noch einmal aufgrund einer Verletztenmisere als Verteidiger zum Einsatz. Dafür steht ab Dezember 1934 der Italien-Rückkehrer Hugo Mantel wieder für den Spielerkader zur Verfügung. Die Realität holt die Optimisten allerdings mit einem misslungenen Start in die Gauliga Südwest schnell ein - erst am vierten Spieltag gelingt gegen Kickers Offenbach mit 2:1 der erste Sieg. Jeweils zwei weitere Siege, Unentschieden und Niederlagen in den restlichen Spielen der Hinrunde verhindern zwar, dass die Eintracht in akute Abstiegsgefahr gerät - von der Dominanz vergangener Jahre, als man regelmäßig in die Endrunden um die Süddeutsche und Deutsche Meisterschaft einzog, ist aber nicht mehr zu spüren.
Ähnlich unbefriedigend wie die erste Halbserie verläuft auch die Rückrunde. Allein drei wichtige Siege gegen Saar 05 (2:0), Sportfreunde Saarbrücken (2:0) und Borussia Neunkirchen (3:1) sorgen dafür, dass man diese saarländischen Vereine hinter sich lässt und zu einem der drei Absteiger zählt. Die schlechten Leistungen werden auch vom Publikum quittiert. Zu den letzten beiden Heimspielen gegen Neunkirchen und Worms kommen nur noch 1.000 beziehungsweise 2.000 Zuschauer. Letztlich belegen die Riederwälder mit 21:19 Punkten den siebten Platz unter elf Mannschaften - sieben Zähler hinter Gauligameister Phoenix Ludwigshafen. Da auch Neuling Union Niederrad (6.) und der FSV (4.) vor der Eintracht platziert sind, ist man nun vorübergehend nur noch dritte Fußballkraft in Frankfurt. Von kurzer Dauer ist auch das Auftreten im neuen Deutschen Vereinspokal, der nach dem Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten unter dem Namen 'Von-Tschammer-Pokal' firmiert: Die Eintracht verabschiedet sich nach einer 1:3-Heimniederlage gegen Opel Rüsselsheim bereits in der ersten Runde. Als Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden in Liga und Pokal wird Trainer Willi Spreng nach Beendigung der Pflichtspiele verabschiedet. Seinen Posten übernimmt Rückkehrer Paul Osswald. (fgo)
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Der Kader 1934/35:
(aus dem 'Kicker' vom 21.08.1934)
Spielübersicht Saison 1934/1935
Abschlusstabelle Gauliga Südwest
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Spiele |
S |
U |
N |
Tore |
Punkte |
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1. | Phönix Ludwigshafen | 20 | 13 | 2 | 5 | 43:25 | 28:12 |
2. | FK Pirmasens | 20 | 10 | 5 | 5 | 49:32 | 25:15 |
3. | Kickers Oxxenbach | 20 | 10 | 3 | 7 | 52:37 | 23:17 |
4. | FSV Frankfurt | 20 | 8 | 7 | 5 | 43:42 | 23:17 |
5. | Wormatia Worms | 20 | 8 | 6 | 6 | 45:39 | 22:18 |
6. | Union Niederrad | 20 | 8 | 6 | 6 | 34:41 | 22:18 |
7. | Eintracht Frankfurt | 20 | 7 | 7 | 6 | 30:29 | 21:19 |
8. | Borussia Neunkirchen | 20 | 6 | 6 | 8 | 35:38 | 18:22 |
9. | Sportfreunde Saarbrücken | 20 | 5 | 6 | 9 | 41:42 | 16:24 |
10. | 1. FC Kaiserslautern | 20 | 4 | 4 | 12 | 28:42 | 12:28 |
11. | Saar 05 Saarbrücken | 20 | 3 | 4 | 13 | 27:60 | 10:30 |