Saison 1972/1973
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Das Ende des Höhenflugs
Ein 'Funkturm' soll der anfälligen Abwehr mehr Stabilität verleihen: Von Rot-Weiß Oberhausen wird der knapp zwei Meter große Uwe Kliemann akquiriert. Dazu kommt Amateur-Nationalspieler Günter Wienhold als zweiter Torwart hinter Dr. Peter Kunter - im Gegenzug verlässt Sigbert Feghelm den Verein. Ebenfalls neu an Bord: Raimund Krauth und Josef Hofmeister. Schließlich verpflichten die Adler vom FC Dossenheim noch ein 17-jähriges Verteidigertalent namens Karl-Heinz Körbel. Gelingt der Start in die Bundesliga mit 7:3 Punkten und einem dritten Platz bis zum fünften Spieltag durchaus passabel, ist für die Adlerträger zu diesem Zeitpunkt das europäische Abenteuer UEFA-Cup bereits beendet. Nach einem 0:2 in der ersten Runde des Wettbewerbs gegen den FC Liverpool an der Anfield Road reicht es im Waldstadion nur zu einem 0:0. Und auch der Ligaalltag verläuft ernüchternd für die Fans. Zwar können sie im Waldstadion grandiose Ereignisse wie den 2:1-Sieg gegen Bayern München mit der Bundesligapremiere von Körbel als Gegenspieler von Gerd Müller feiern, aber schon der nächste Spieltag bringt eine verdiente 0:1-Niederlage beim Schlusslicht und späteren Absteiger Rot-Weiß Oberhausen. Platz 10 mit einem ausgeglichenes Punkteverhältnis stehen zur Halbzeit der Runde zu Buche. An der Mittelmäßigkeit ändert sich dann auch bis zum Saisonende nichts: Mit 34:34 Punkten steht die Eintracht in der Abschlusstabelle jenseits von Gut und Böse auf dem achten Platz.
Auch im Pokal reißen die Adler keine Bäume aus und scheitert bereits im Achtelfinale gegen Eintracht Braunschweig mit 0:1 und 2:2. Relativ gut läuft es dagegen im erstmals ausgespielten Ligapokal, mit dessen Gruppenspielen man die durch die Olympischen Spiele in München bedingte lange fußballlose Zeit bis zum Saisonstart überbrücken will. Ende ist hier das Halbfinale gegen Mönchengladbach (1:3 und 1:0). Für Spannung sorgen die finanziellen Klimmzüge
hinter den Kulissen, denn der Bundesligaskandal 70/71 zeigt Nachwirkungen
auf den Rängen: Insgesamt 1,3 Millionen Zuschauer weniger als noch
im Skandaljahr wollen die Spiele der Bundesligakicker sehen. Überproportional
drastisch ist der Zuschauerrückgang und damit der Einnahmeschwund
bei den Riederwäldern. Obwohl die Eintracht und ihre Spieler nichts
mit den Schiebereien zu tun haben, sinkt der Zuschauerschnitt in den Heimspielen
von 23.077 in der Saison 70/71 auf 13.714 in der laufenden Spielzeit.
Um die Löcher in der Kasse zu stopfen, verkauft die Eintracht Horst
Heese im Dezember '71 an den HSV, und im Februar 72 verlässt Ender
Konca, der in Frankfurt nie wie erhofft Fuß fassen konnte, die Eintracht
Richtung Fenerbahce Istanbul. Vor seiner Abreise entschuldigt er sich
in einem Zeitungsartikel bei den Fans dafür, dass er den Wunschvorstellungen
aus sportlicher Sicht nicht gerecht werden konnte. (fgo) |
Sammelbilder der Serie 'König Fussball Spielsaison 1972/73' des Bergmann-Verlags | ||||
![]() Dr. Peter Kunter |
![]() Günter Wienhold |
![]() Gert Trinklein |
![]() Jürgen Kalb |
![]() Bernd Hölzenbein |
![]() Thomas Rohrbach |
![]() Bernd Nickel |
![]() Karl-Heinz Wirth |
![]() Josef Hofmeister |
![]() Karl-Heinz Körbel |
![]() Friedel Lutz |
![]() Thomas Parits |
![]() Uwe Kliemann |
![]() Lothar Schämer |
![]() Peter Reichel |
![]() Roland Weidle |
![]() Wolfgang Kraus |
![]() Jürgen Grabowski |
![]() Ender Konca |
![]() Horst Heese |
![]() Erich Ribbeck (Trainer) |
Raimund Krauth |
Team 72/73
![]() Kicker-Mannschaftsbild |
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